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Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All
Autoren: V.A.
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werden müssen, aber im übrigen wirkte das kleine Grundstück sehr nett und anheimelnd.
    Warren Casey hatte eine seiner von ihm bevorzugten Verkleidungen angelegt, die eines Zeitungsreporters. Diesmal trug er eine Pressekamera an einem Riemen über der Schulter. Dazu eine Ledertasche. Er klopfte, lehnte sich gegen die Türfüllung und blickte gewollt gelangweilt um sich.
    Professor LaVaux sah genauso aus, wie man sich einen Gelehrten vorstellt. Jeder Filmproduzent hätte ihn sofort für eine solche Rolle engagiert. Durch seine Brille mit Bifocalgläsern blickte er den Pseudojournalisten prüfend an.
    »Ich komme vom Star , Professor«, sagte Casey. »Ich soll ein paar Aufnahmen machen.«
    Der Professor war erstaunt. »Fotos? Aber ich wüßte keinen Grund, weshalb ich in die Zeitung kommen sollte.«
    »Sie wissen ja, wie es ist«, antwortete Casey. »Manchmal erscheint Ihr Name in den Nachrichten. Wir hätten gern etwas bei der Hand, das wir jederzeit bringen können. Der Redakteur möchte ein paar Aufnahmen aus Ihrem Arbeitszimmer. Sie wissen schon, wie Sie gerade ein Buch lesen oder so.«
    »Ach so«, sagte der Professor. »Ja ja, natürlich. Wie ich ein Buch lese? Was für ein Buch? Kommen Sie herein, junger Mann.«
    »Das ist mir ganz gleich«, bemerkte Casey mit journalistischem Zynismus. »Meinetwegen den Struwwelpeter, wenn es sein muß.«
    »Natürlich, wie dumm von mir«, erwiderte der Professor. »Der Leser wird den Titel kaum erkennen können.«
    Das Arbeitszimmer des Professors war eine richtige Junggesellenbehausung. Überall lagen Bücherstapel herum, Pfeifen, eine tragbare Bar, zwei oder drei wirklich bequeme Sessel und eine Couch, auf die man sich werfen konnte, ohne die Schuhe ausziehen zu müssen.
    LaVaux ließ sich in einem der Sessel nieder und bot dem Fotografen einen anderen an. »Also«, sagte er. »Was soll ich tun?«
    Casey blickte sich forschend im Zimmer um. »Wohnen Sie hier ganz allein?« fragte er, als wollte er nur die Unterhaltung aufrechterhalten, während er die Aufnahme vorbereitete.
    »Ich habe eine Haushälterin«, antwortete der Professor.
    »Vielleicht könnten wir sie auch mit auf eins der Bilder bringen.«
    »Leider ist sie gerade nicht hier. Sie hat heute ihren freien Tag.«
    Casey ließ sich in dem Sessel nieder, den der andere ihm angeboten hatte. Der Ton seiner Stimme änderte sich plötzlich. »Dann können wir ja sofort zum Geschäft kommen«, sagte er.
    Der Professor blickte ihn erstaunt an. »Wie bitte?«
    »Sie haben sicher von den Pazifisten gehört, Professor?« fragte Warren Casey.
    »Wieso ... ja, natürlich. Eine illegale Untergrundbewegung. Eine böswillige und verbrecherische Gesellschaft, so hört man jedenfalls, obgleich ich eigentlich annehme, daß die Zeitungen immer übertreiben.«
    »Ich glaube, in diesem Fall irren Sie sich«, antwortete Casey.
    »Wieso meinen Sie das?«
    »Ich bin ein Pazifist, Professor LaVaux, und ich bin hierhergeschickt worden, um Sie zu warnen, geben Sie Ihre gegenwärtigen Forschungen auf, sonst ist Ihr Leben in Gefahr.«
    Der andere hielt den Atem an, unfähig, sich der völligen Veränderung der Situation sofort anzupassen.
    »Anscheinend sind Sie sich über unsere Organisation nicht ganz im klaren, Professor«, fuhr Warren Casey fort. »Ich werde Sie etwas aufklären. Unser Bestreben ist es, diesen Planeten vor weiteren Kriegen zu bewahren. Um dieses Ziel zu erreichen, bedienen wir uns aller möglichen Mittel. Wir sind rücksichtslos, Professor. Ich bin nicht daran interessiert, Sie umzustimmen, sondern ich habe Sie nur darüber zu informieren, daß Sie ein toter Mann sind, falls Sie Ihre gegenwärtigen Forschungen nicht sofort aufgeben.«
    Der Professor protestierte. »Aber so bedenken Sie doch, was Sie verlangen. Ich bin Wissenschaftler, kein Politiker. Ich betreibe reine Forschungsarbeit. Was die Ingenieure, die Militärs und die Regierungen mit meinen Entdeckungen tun, geht mich nichts an.«
    »Das ist richtig«, nickte Casey zustimmend. »Bis jetzt haben Sie, wie so viele Ihrer Kollegen, nie bedacht, was die Ergebnisse Ihrer Forschung anrichten könnten. Von jetzt ab werden Sie das tun müssen, Professor, oder wir werden Sie töten. Sie haben eine Woche Zeit, um Ihren Entschluß zu fassen.«
    »Die Regierung wird mich beschützen!«
    Casey schüttelte den Kopf. »Nein, Professor, das wird sie nicht. Vielleicht für eine bestimmte Zeit, falls sie hundert Sicherheitsbeamte dafür einsetzt. Aber wenn Sie die Geschichte
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