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Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All
Autoren: V.A.
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gerissen; in Kriegszeiten hat man sie eingesperrt oder noch Schlimmeres mit ihnen getan.«
    »Feiglinge«, murmelte Senator McGivern verächtlich.
    Casey schüttelte den Kopf und lachte. »Niemals, Senator. Suchen Sie bei den Pazifisten und Kriegsdienstverweigerern niemals nach Feiglingen. Es kostet Mut, gegen den Strom der öffentlichen Meinung anzuschwimmen. Ein Feigling kommt meistens besser voran und ist auch sicherer. Im modernen Krieg, wenigstens bis zur Ankündigung des nuklearen Konflikts, sieht nur ein ganz geringer Teil der Soldaten wirklich die Schlacht. Die anderen betätigen sich in der Logistik, in tausend verschiedenen Arbeitsgebieten hinter der Kampflinie. Einer von zwanzig steht vielleicht einmal dem Feind gegenüber.«
    »Ihre Philosophie interessiert mich nicht, Verbrecher«, fuhr ihn McGivern an. »Kommen Sie zur Sache. Ich will meinen Sohn zurückhaben.«
    »Ich halte mich an Tatsachen, Senator. Heutzutage sind wir Pazifisten realistisch. Wir sind gewöhnt zu kämpfen, zu töten und zu sterben, um den Krieg zu verhindern. Einzelleben interessieren uns nicht, wir sind der Meinung, daß ein weiterer Krieg unsere gesamte Rasse vernichten wird, und um das zu verhindern, um die Menschheit zu retten, würden wir praktisch alles tun.«
    McGivern schlug mit der Faust auf die Lehne seines Sessels. »Sie Narr! Die nördliche Hemisphäre will die ganze Welt beherrschen. Wir müssen uns verteidigen!«
    Wieder schüttelte der Pazifist den Kopf. »Wir kümmern uns nicht darum, wer recht oder unrecht hat – ob die eine oder die andere Seite. Einmal ist ein Punkt erreicht, an dem das bedeutungslos wird. Unsere Kameraden arbeiten auch bei den Polarianern, genauso wie wir in der südlichen Hemisphäre tätig sind. Auf der anderen Seite gibt es genau solche Leute wie Sie, die uns dem Tod entgegenführen, indem sie einen Krieg vorbereiten.«
    Warren Casey stand auf. »Wir geben Ihnen eine Woche, um sich von Ihrem Posten zurückzuziehen, Senator. Wenn Sie das nicht tun, werden Sie Ihren Sohn Fredric niemals wieder sehen. Aber von da an werden Sie nach und nach vom Tod all Ihrer Verwandten und Freunde hören.«
    Der Pazifist lief um den Schreibtisch herum, und der ältere Mann, der zu entkommen versuchte, stieß seinen Stuhl zurück und wollte aufspringen. Aber er war nicht schnell genug. Warren Casey beugte sich über ihn und stieß eine Syrette in den Nacken des anderen.
    Senator Phil McGivern stieß eine Verwünschung aus, sackte in die Knie und versuchte noch einmal, sich aufzurichten. Aber er schaffte es nicht. Seine Augen wurden glasig, dann fiel er bewußtlos zu Boden.
    Warren Casey beugte sich noch einmal über Walters, den Sekretär, entschied aber, daß dieser noch für eine Zeitlang sicher ohne Bewußtsein sein würde. Dann warf er einen kurzen Blick durch das Zimmer. Was hatte er berührt? Hatte er irgend etwas zurückgelassen?
    Eilig verließ er das Zimmer, ging denselben Gang zurück, durch den ihn der Butler vor fünfzehn Minuten geführt hatte, und verließ das Haus durch die Vordertür.
     
    Vor einem alten, aber gut erhaltenen Haus verließ er das Taxi, warf ein paar Münzen in den Zahlschlitz und sah zu, wie der Wagen sich in den Verkehr eingliederte und davonfuhr.
    Dann ging er zur Tür und identifizierte sich am Bildschirm. Die Tür öffnete sich, und er trat ein.
    Eine junge Frau, deren Gesicht so ernst war, daß ihre natürliche Schönheit fast verborgen blieb, saß am Empfangstisch.
    Sie stand auf und begleitete ihn zum Konferenzsaal. Am Tisch saßen drei Männer, alle trugen Masken.
    Casey fühlte sich durch ihre Gegenwart nicht gehemmt. Er zog einen Stuhl heran und ließ sich ihnen gegenüber nie der. Das Mädchen ergriff einen Notizblock.
    Der Vorsitzende, der in der Mitte saß, fragte: »Wie ist es mit der McGivern-Sache gegangen, Casey?«
    »Wie geplant. Der Junge machte keine Schwierigkeiten. Er befindet sich im Versteck, unter der Aufsicht von Mary Baca.«
    »Und der Senator?«
    »Wie erwartet. Ich habe ihn gewarnt.«
    »Und der Sekretär. Walters? Wurde er beseitigt?«
    »Nein, nicht direkt. Ich ließ ihn bewußtlos zurück.«
    Schweigen folgte seinen Worten.
    Einer der maskierten Männer sagte: »Es war geplant, den Sekretär auszulöschen, um den Senator von der Ernsthaftigkeit unserer Drohung zu überzeugen.«
    Caseys Stimme blieb ruhig. »Es erschien mir zweckdienlicher, so zu handeln, wie ich es getan habe.«
    »Also gut«, sagte der Vorsitzende. »Sie haben weitgehende
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