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Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche

Titel: Maenner und Frauen wollen immer nur das Eine - aber nie das Gleiche
Autoren: Elke Jens und Michel Clasen
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„Waas? Etwa mit dieser angetoasteten Pamela-Schickse?“ Sie lachte höhnisch und verließ das Zimmer, den Blick auf mich gerichtet. Ich hörte sie noch sagen: „Na, du weißt ja: So sind die Typen halt. Blond, doof, dicke Titten – da stehen die einfach drauf. Da setzt bei denen das Großhirn aus.“
    Für Mona gibt es Männer, Frauen und Pamela-Anderson-Klone. Frauen, die diesem Bild entsprechen, hat sie schon lange aus ihrem Geschlechtskreis verbannt. Was sie ihnen vorwirft, ist recht einfach: Durch ihre optische Anbiederung an (angebliche) männliche Ideale machen sie es den Kerlen einfach zu leicht. Denn sie reduzieren sich auf das, was sich der Stammhirnträger im Kern von ihnen wünscht: eine Muschi, die keinerlei Fragen und Ansprüche stellt, einfach nur schnell zu haben ist. Eine Frau, die sich die Brüste aufpumpen lässt und die Haare blondiert, ist nur zu feige, sich tatsächlich „Leg mich flach!“ auf die Stirn tätowieren zu lassen. Der ultimative Beweis für männliche Intelligenz ist es, wenn ein Typ auf dunkelhaarige Frauen mit BH-Größe 75A steht. So sieht Mona das.
    Das Komische dabei: Mich hat noch nie jemand – weder Mona noch Pamela – gefragt, ob ich Pamela-Klone geil finde (tue ich gar nicht). Es gilt als ausgemacht, dass Kerle auf so etwas stehen (Hallo? Tue ich nicht!). Da spielt es keine Rolle, was ich darüber denke (ach so). Das will ich jetzt mal klarstellen.

    Ich folge Mona, die im Schlafzimmer telefoniert und gerade sagt: „Da kannste nichts machen, der Typ folgt seinen Instinkten.“ Ich baue mich vor ihr auf: „Halt mich aus deinen Klischees raus! Mir sind blonde Dummtrinen latte.“ Mona schaut erst verdutzt, lacht dann. Quiekt ins Telefon: „Hast du das gehört?“ Übertriebenes Gegacker. Monas Augen glänzen. Belustigt, aber auch gefährlich. So, als wollte sie sagen: Das werden wir ja sehen.
    Ein paar Tage später bin ich mit Mona in einem Café verabredet. Sie sagt kurzfristig per SMS ab. So sitze ich da in der Sonne, schaue mir die Leute an. Ein Opi geht leicht gebeugt vorbei. Eine blonde Frau im engen Rock stolpert über ihre eigenen Füße. Ein kleines Kind jagt Tauben. Eine weitere Blondine kommt vorbei, diesmal von der anderen Seite, und rückt sich die Sonnenbrille zurecht. Auf einer Bank sitzt ein Frauentrio und guckt kichernd auf den Platz. Wieder geht eine blonde Frau vorbei, mit einem energischen Hüftschwung. Ich bemerke, dass es die ganze Zeit dieselbe ist.
    Auf einmal kommt sie ganz dicht vorbeigestakst – und mir mit einem Mal ziemlich bekannt vor. „Los, nun pfeif mir mal hinterher!“, zischt sie. „Sieh mir auf den Hintern. Mann, lass mich nicht hängen – ich habe hier ’ne Wette laufen!“ Mir wird manches klar. Ich erkenne die drei auf der Parkbank als Monas Freundinnen: Susi, Anna, Ina. Die blonde Frau ist natürlich Mona. Sie wollte mich vor ihren Freundinnen als Blondinenfan outen und hatte sich zu diesem Zweck die Haare entsprechend gefärbt. Na, warte! „Ich kenne Sie doch“, sage ich scheinbar entgeistert. „Sie sprechen aber wirklich gut Deutsch, Miss Anderson!“ Da fällt Mona vor Staunen die Kinnlade herunter. Und wie sie da so steht und dumm dreinschaut in ihrem falschen Blond, finde ich sie auf einmal wirklich entzückend. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich das ganz anders vorgestellt hatte.

These: Frauen achten nur auf die inneren Werte
Von äußerster Wichtigkeit
    Wohin man schaut: Alle haben ähnliche Kriterien für die Partnersuche. Das führt zu gnadenloser Konkurrenz. Was kann man da machen?
    Reißen Sie sich diese Seite raus. Denn in dieser Kolumne möchte ich Ihnen meine persönliche Chaostheorie vorstellen. Sie wird den Partnerschaftsmarkt revolutionieren, das menschliche Paarungsverhalten völlig neu durchorganisieren. Ich erwarte nicht, dass man mir dafür gleich den Nobelpreis verleiht – aber annehmen würde ich ihn schon.
    Sehen wir uns die Partnersuche, wie sie derzeit abläuft, einmal an: Männer durchforsten den Markt angeblich eher nach optischen Kriterien. Und Frauen wollen einen Typ, der den Charakter eines Golden Retrievers besitzt. Wenn das stimmt, dann frage ich hiermit alle, Männer wie Frauen: Sind Sie wahnsinnig? Beide Strategien sind Paarungssuizid, damit rennen Sie ins Verderben. Das Ganze führt nur dazu, dass alle Männer ein paar vereinzelten, überdurchschnittlich attraktiven Damen hinterherhetzen und alle Frauen sich um die wenigen Typen schlagen, die innerlich aussehen wie George
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