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Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe )

Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe )

Titel: Mädchenhass und Jungenliebe (Junge Liebe )
Autoren: Benjamin Wagner
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war klar, dass es mit Henning so nicht weitergehen konnte. Irgendetwas musste geschehen, damit ich endlich meinen Kopf wieder frei hatte. Ich konnte doch nicht bis an mein Lebensende jede Sekunde an diesen Jungen denken, ohne je das bekommen zu können, was ich wollte.
    Dabei stellte ich mir die Frage, was besser für mich wäre. Sollte ich versuchen, mich wieder mit Henning anzufreunden, was mir gar nicht mal so unmöglich schien? Dann könnte ich ihn oft sehen und viel Zeit mit ihm verbringen. Vielleicht würde ich mich dann nicht mehr so einsam fühlen. Oder wäre es vielleicht besser, überhaupt nichts mehr mit ihm zu tun zu haben und ihm immer und überall aus dem Weg zu gehen, was mir schon wesentlich schwieriger schien. Aber würde dann nicht irgendwann der Schmerz immer kleiner werden und ich eines Tages gar nicht mehr an Henning denken?
    Ich konnte keine Antwort finden und so zog ich an meiner Zigarette bis sie von alleine erlosch und blieb danach noch eine Weile auf der Bank sitzen.
    Ich fragte mich, ob es nicht noch eine Möglichkeit gäbe. Ich könnte mich in jemand anders verlieben, aber das schien mir so irreal wie nie zuvor. Niemals würde ich jemand anders lieben können.
    „David. Ich hab gehofft, dass ich dich hier finden könnte.“
    Henning stand neben mir und hatte mir einen ordentlichen Schrecken eingejagt. Er setzte sich neben mich auf die Bank. Irgendwie hatte ich das alles schon mal erlebt und es hatte mit einem Schlag ins Gesicht für mich geendet.

Kapitel 22
     
     
    Wenn man vom Engel spricht ...
    Es vergingen bestimmt einige Minuten, die wir uns anschwiegen. Mal sahen wir uns an, mal sah jeder in eine andere Richtung. Es lag etwas in der Luft und ich hatte keinen blassen Schimmer was. Ich hätte ihm so gerne gesagt, wie sehr ich ihn liebe, so wie ich es schon vor vielen Wochen an genau dem gleichen Ort getan hatte.
    Und auch er wollte mir was sagen. Das merkte ich. Und ich wollte wirklich wissen, was es war, aber es kam einfach nicht raus.
    „Henning, ich wollte dir noch mal sagen, wie viel es mir bedeutet, was du vor Gericht gesagt hast. Du hast mich gerettet, ich hoffe, du weißt, wie dankbar ich dir dafür bin.“ Ich dachte, er käme etwas aus sich heraus, wenn ich mit dem Gespräch anfangen würde.
    „David, du musst dich nicht bedanken. Ich muss mich entschuldigen. Ich hätte niemals bei diesem Scheiß mitmachen sollen. Ich war nur so sauer auf dich, weil ...“
    Er hörte auf zu sprechen und mir war klar, was er meinte. Ich sah in sein Gesicht und bekam den Eindruck, er würde von Tag zu Tag schöner werden. Alles auf dieser Welt hätte ich dafür gegeben, ihn küssen zu können.
    „Mensch, David, stell dir mal vor, ich würde dich jetzt im Knast besuchen müssen. Das wär doch Scheiße.“
    Dabei grinste er mich an. Es war das süßeste Grinsen, das ich je in meinem Leben gesehen hatte. Abgesehen davon bezweifelte ich, dass er mich wirklich besucht hätte.
    „Wäre das so schlimm für dich, wenn ich im Knast wäre?“ Im nächsten Moment bereute ich, diese dämliche Frage gestellt zu haben.
    „Ich glaub, ich würde nicht damit klarkommen, wenn jemand wegen mir unschuldig im Knast sitzt. Ich hab viel zu spät gemerkt, wie Sarah wirklich drauf ist.“
    „Du hast es rechtzeitig gemerkt. Ich hab mit Lara viel zu lange dafür gebraucht.“
    Da fiel mir erst auf, dass Henning und ich in einem entscheidenden Punkt etwas gemeinsam hatten. Wir hatten beide extremes Pech mit zwei Mädels aus einer Familie.
    „Aber, David, echt, ich bin froh, dass Sarah nicht wiederkommt. Ich kann ihre Fresse einfach nicht mehr sehen.“
    „Geht mir mit Lara nicht anders.“
    Ich konnte es kaum glauben. Wir saßen auf der Bank im Park, die Pause war fast vorbei, was uns nicht interessierte. Wir unterhielten uns wie zwei ganz normale Kumpels, obwohl da etwas zwischen uns war, über das wir beide genau Bescheid wussten.
    Als keiner mehr was sagte, hörte ich, wie laut mein Herz schlug und als ich den Kopf drehte, bemerkte ich, dass Henning mich schon die ganze Zeit mit einem durchdringenden Blick ansah.
    Guck mich noch länger so an und ich kann für nichts garantieren, dachte ich für mich.
    Unsere Blicke banden uns magisch aneinander und ebenso magisch war die Anziehung, die ich verspürte, als es mich langsam, aber unaufhaltbar, immer näher an ihn heranzog.
    Er sah mich mit seinen funkelnden Augen an, als sich meine Lippen auf seine legten und ich das tat, was die letzten Wochen und Monate mein
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