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Mad about you

Mad about you

Titel: Mad about you
Autoren: Katelyn Faith
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Ich habe nicht damit gerechnet, dich je wiederzusehen. Ich wusste ja nicht mal, dass du Anwalt bist. Ich kannte nur deinen Vornamen. Wie hätte ich also ...?« Sie beißt sich auf die Lippe und senkt den Blick. Starrt auf meine Hände, die immer noch den Füller umklammern.
    Und du wusstest nicht, dass dein Mann dich sehr leicht zu mir hätte führen können. Dass ich sogar auf deiner Hochzeit gewesen wäre, wenn diese Nacht nicht passiert wäre.
    »Was du wissen musst, findest du in den Unterlagen. Vorerst. Melde dich einfach, wenn du dich entschieden hast.«
    » Lilly ... es ist deine Entscheidung. Ich habe meine längst gefällt.«
    » Dann ... soll es so sein.« Sie steht auf und lächelt. Als sie mir die Hand entgegenstreckt, fällt mir auf, dass ihre Nägel ganz natürlich sind. Sauber, aber nicht lackiert. Nicht einmal in diesem angeblich so natürlichen French Look, den Frauen bevorzugen. Ich liebe das.
    Ihr Händedruck ist fest, doch ich fühle, dass ihre Finger feucht sind. Meine nicht. Ich bin Anwalt und stehe so häufig vor Gericht, dass ich meine Gefühlsregungen sehr unter Kontrolle habe. Auch wenn mein engster Freund mir hier einen Strich durch die Rechnung machen will. Ihn kriege ich noch in den Griff. Kein Problem. Schließlich bin ich professionell und kann mit der Situation umgehen.
    » Bis bald. Ich melde mich, sobald ich mich durch eure Papiere gearbeitet habe.«
    Sie nickt, zieht ihre Hand zurück und verlässt mein Büro. Als die schwere Tür hinter ihr ins Schloss fällt, lasse ich mich auf meinen Stuhl zurückfallen. Vergrabe die Stirn hinter den Handflächen. Dann schlage ich einmal kräftig mit der Faust auf den Schreibtisch, sodass die Gläser darauf klirren.
    Verfluchte Scheiße. Das hier wird kein gutes Ende nehmen. Niemals. Jedenfalls für mich nicht. Ich sollte mir vornehmen, dass es zumindest für sie gut ausgeht. Ich glaube, sie hat es verdient.
     
     
     
     

 

     
     
     
    »Was willst du damit sagen, du hast mit ihm geschlafen?« Kristen schiebt eine lange blonde Strähne hinter ihr Ohr und reißt die Augen auf. »Mit Braden Bennet? Wieso? Und wann, in Gottes Namen?«
    » Vor fünf Jahren.« Ich knibble mit beiden Händen das Etikett von der Weinflasche, die neben der Kerze zwischen uns steht. »Kurz bevor ... kurz bevor Jonathan und ich geheiratet haben.«
    » Ach du Scheiße.« Kristen stößt geräuschvoll Luft aus. »Weiß Jonathan, dass du ihn betrogen hast? Mit ihm?«
    Ich schüttle den Kopf. »Nein. Und das darf er auch nicht erfahren, sonst kann ich mir den Gang vor Gericht gleich sparen.«
    » Na ja, es war vor eurer Ehe, daher zählt es wohl nicht für die Schuldfrage.« Kristen legt den Kopf schief und streckt eine Hand über den Tisch, um meine zu greifen. »Hey, mach dir keinen Kopf! Braden ist vernünftig, er kann damit ganz bestimmt umgehen. Und er ist eindeutig der beste Scheidungsanwalt, den ich dir besorgen kann. Der Rest meiner Kollegen ...« Sie hebt beide Arme und lässt sie fallen. »Du hast mit Jonathan natürlich den härtesten Gegner. Also brauchst du jemanden, der es mit ihm aufnimmt. Und ich bin mir sicher, dass Braden das schafft.«
    » Ja, bestimmt.« Meine Stimme klingt verzweifelt. Langsam halte ich das abgeknibbelte Etikett in die Kerzenflamme und sehe zu, wie es nach kurzem Glühen zu schwarzem Staub zerfällt. Ein beißender Geruch dringt mir in die Nase. »Aber es ist wirklich ... seltsam.«
    » Ich kann dich ja verstehen.« Kristen grinst. »Er ist scharf. Wenn er nicht so ein fieser Hund wäre, könnte ich sogar in Versuchung kommen.«
    Ich muss lachen. »Bist du schon mal gegen ihn angetreten, vor Gericht, meine ich?«
    Sie nickt. »Oh ja. Und ich habe kläglich verloren. Eine meiner schlimmsten Erfahrungen.« Dann beugt sie sich über den Tisch und senkt die Stimme. »Oder hast du Angst, es könnte wieder was passieren? Mit euch, meine ich?«
    Erschrocken hebe ich beide Hände. »Nein, um Gottes willen! Glaub mir, ich habe fürs Erste genug von Männern. Außerdem wäre das tödlich für meine Aussichten.«
    » Ja, das wäre es. Schließlich geht es um ziemlich viel Kohle.« Kristen rümpft die Nase und nippt an ihrem Rotwein. Die Weingläser in dem kleinen italienischen Restaurant sind so groß, dass man die ganze Flasche auf einmal hineinschütten könnte, ohne einen Tropfen zu verschwenden. Im Gegensatz zu Kristen schaffe ich es nicht, meines elegant am Stiel zu halten und greife stattdessen mit beiden Händen um das bauchige Glas.
    »
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