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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Kapelle emporzüngelten.
    Mit unnachgiebiger, bitterernster Miene zückte Donall MacLean sein Schwert mit jenem lauten Sirren, das nur die tödlichste aller Klingen hervorrufen kann.
    Und dann zielte er mit der Spitze auf Iains Bauch. »Denk nicht einmal daran, dorthin zurückzugehen«, sagte er warnend, seine dunklen Augen hart wie Stein und seine tiefe Stimme kalt wie Eis. Und so unerhört gefasst, dass sie Iains Zorn höchstens noch steigerte.
    Das Blut pochte dumpf in seinen Adern, als er den kühlen Blick seines älteren Bruders mit einem hitzigen erwiderte. »Du gedenkst mich mit der Klinge deines Schwerts zurückzuhalten? Mit unseres Vaters Schwert?«
    Donall verzog keine Miene. »Ich beabsichtige nicht, dich zu verletzen. Es ist heute schon genug Unheil angerichtet worden, aber du hast Recht, ich werde das Schwert benutzen, falls es nicht anders geht ... solltest du weitere Dummheiten anstellen.«
    »Dann tu es doch.« Iain hob herausfordernd die Hände. »Glaubst du, ich fürchtete das Schwert mehr als die Flammen?«
    »Ich weiß sehr gut, dass du überhaupt nichts fürchtest.« Donall warf einen weiteren viel sagenden Blick auf die zerstörte Kapelle. »Aber so furchtlos du auch sein magst, ich würde dir dennoch raten, an Gottes Zorn angesichts des Sakrilegs von heute Nacht zu denken.«
    Iain fixierte seinen Bruder mit einem harten Blick, er war inzwischen so erbost, dass er im Begriff war, einen Schwall wütender Beschimpfungen loszulassen. Aber er kämpfte gegen einen solchen Ausbruch an, presste die Lippen zusammen und hoffte, dass Donall den Muskel nicht sa h , der an seiner Wange zuckte.
    Oder das ganze Ausmaß seines inneren Tumults erriet, denn er allein trug die Last des Todes seiner Frau.
    Sein ganzer Körper pochte vor Erregung, und er ballte die Fäuste so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Hätte er Lileas so leidenschaftlich geliebt, wie die MacLean' sehen Männer der Legende nach ihre Frauen liebten, dann hätte er die Gefahr gespürt, die sie an jenem Tag bedrohte, und hätte sie daran hindern können, sich dem Lady Rock zu nähern.
    Aber er hatte nichts gespürt.
    Er hatte an jenem verhängnisvollen Morgen nicht einmal an sie gedacht... bis es zu spät gewesen war.
    Und deshalb hatte er versucht, seine Schuldgefühle auf die einzige Art und Weise, die er kannte, zu betäuben - indem er den Tadel seines Bruders mit der selbstbewussten Arroganz ertrug, die nur sehr wenige MacLean sehe Männer aufzubringen vermochten. »Du wagst es, mir zu sagen, ich solle die Launen eines Gottes bedenken, der so gleichgültig ist, dass er den Mord an Lileas erlaubte?«
    »Der Herr hatte bei ihrem Tod seine Hand bestimmt nicht im Spiel, aber ich wette, dass es Ihn sehr verärgern wird zu sehen, dass du den Ihn ehrenden Ort in Brand gesetzt hast.«
    Brennender Zorn stieg in Iains Kehle auf, und seine Verbitterung drohte ihn förmlich zu ersticken. »Aye, du hast Recht, Bruder. Er hatte nichts damit zu tun«, schäumte er und gab sich nicht einmal mehr Mühe, seine Wut zu zügeln. »Gott und all seine Heiligen schliefen wohl an jenem unseligen Tag, so wie sie wohl auch schliefen, als mein eigener Kummer mich vom Altar zurücktreten und gegen diesen verdammten Kerzenleuchter stoßen ließ.«
    Er wurde immer ungehaltener und erwiderte Donalls abschätzenden Blick mit wutblitzenden Augen. »Oder willst du mir etwa unterstellen, ich hätte diesen Kerzenleuchter mit voller Absicht umgestoßen?«, stieß er aufgebracht hervor, weil er seine tiefen Schuldgefühle nicht einmal gegenüber seinem eigenen Bruder eingestehen wollte, den er mehr liebte als das Leben selbst.
    »Glaubst du, ich hätte die Kapelle in Brand setzen wollen?«, insistierte er, und seine Stimme wurde bei jedem Wort lauter.
    Lauter und durchdrungen von nur mühsam unterdrücktem Ärger.
    Donall betrachtete ihn einen langen, unbehaglichen Moment. »Jeder innerhalb dieser Mauern weiß, dass du in diesem letzten Jahr mehr Zeit auf den Knien vor diesem Altar verbracht hast als in deinem eigenen Schlafzimmer«, antwortete er schließlich. »Warum solltest du den einzigen Ort, an dem du dich so hartnäckig vor der Welt verborgen hast, den Flammen übergeben? Nein, Bruder, ich glaube, es waren deine eigenen Qualen und dein hemmungsloser Zorn, die dich geblendet haben.«
    »Qual und Zorn?« Iain verkrampfte sich vor Empörung. »Ich würde sagen, es ist mein gutes Recht, das eine wie das andere zu empfinden.«
    Ein heißer, alles
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