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Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Titel: Macabros 112: Totenheer "Nekromos"
Autoren: Dan Shocker
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ihrem Gesicht, die
kleine Puppennase wirkte diesmal spitz. Man sah Pamela Kilian die
Angst an, die ihr Herz wie ein Stahlband umklammerte.
    Die Straßen waren zum Glück nicht stark befahren, so
daß sie schnell vorwärts kam.
    Ampeln ignorierte sie.
    Wenn die Situation es zuließ, überfuhr sie kurzerhand
eine Kreuzung, auch wenn die Ampel Rot zeigte.
    Im Rekordtempo schaffte Pamela Kilian die Strecke von ihrer
Wohnung zum Krankenhaus.
    Sie fuhr bis zum Hauptportal, ließ den Wagen mit laufendem
Motor stehen und jagte auf der breiten Marmortreppe nach oben.
    Station M 1… Intensivpflegestation… lag gleich unten im
Parterre, das Schwesternzimmer vom Krankenzimmer nur wenige Schritte
entfernt.
    »Ich bin da!« Pamela Kilian stieß es atemlos
hervor. »Ich hoffe, nicht zu spät zu kommen. Wo ist
Schwester Bianca?«
    »Bei Mister Sheridan«, erfuhr sie von einer
ältlichen, grauhaarigen Bediensteten, die gerade eine Spritze
aufzog. »Gehen Sie nur hinein. Sie werden
erwartet…«
    Pamelas Herz schlug bis zum Hals, als sie vorsichtig die Tür
aufdrückte, hinter der Billy lag.
    Sie hörte das rhythmische Zischen. Eine Pumpe lief. Über
Billy Sheridan war ein Sauerstoffzelt gespannt.
    Der Patient war an eine Infusion angeschlossen.
    Sein Kopf war verbunden, und mit geschlossenen Augen lag der
Privatdetektiv in den Kissen.
    Ein Arzt und eine Schwester waren außerdem in dem kleinen
Raum anwesend.
    Dr. Taylor kam mit ernstem Gesicht auf die Eintretende zu und nahm
sie bei der Hand.
    »Ist er noch bei Bewußtsein? Hat er
gesprochen?«
    Pamela Kilian flüsterte.
    »Er ist wach«, nickte der Arzt. »Er kann uns auch
verstehen, wenn wir ganz nahe bei ihm sind… sprechen kann er
leider nicht…«
    »Aber Schwester Bianca hat doch gesagt,
daß…«
    »Sie sagte es in meinem Auftrag. Es wäre zu kompliziert
gewesen, Ihnen am Telefon alles zu erklären… Er versucht zu
sprechen und bewegt die Lippen… aber kein Ton kommt heraus. Wir
haben an seinen Lippen Ihren Namen abgelesen… ich glaube, er
kann uns auch nicht hören… er hat uns durch Gesten zu
verstehen gegeben, daß er einen Schreibblock will, daß er
etwas niederschreiben möchte. Ihren Namen… hat er schon
geschrieben…«
    Der Arzt zeigte Pamela ein abgetrenntes Blatt, das er an sich
genommen hatte. Mit großen, ungelenken Buchstaben stand der
Name »P-a-m« darauf.
    Die Detektivin und Partnerin Sheridans atmete tief durch,
näherte sich dem Bett und blickte auf den Mann, den sie liebte
und der mit unbeweglicher Miene in den Kissen lag.
    »Billy… Hallo, Billy? Kannst du mich hören? Ich
bin’s, Pam…« Ihre Stimme war nur ein Wispern.
    Sie stand ein wenig vornübergebeugt.
    Billy Sheridan öffnete die Augen nicht.
    Da berührte sie sanft seine Stirn.
    Sheridans Augenlider zuckten.
    Er öffnete sie.
    Auf seinem Gesicht spiegelte sich weder Freude, noch Trauer, noch
gab es sonst eine Reaktion. Es blieb maskenhaft starr.
    Pamela Kilian ließ sich ihr Erschrecken nicht anmerken.
    Unwillkürlich richtete sie ihren Blick auf Billys rechte
Hand.
    Mittel- und Zeigefinger zuckten.
    Sheridan wollte etwas mitteilen!
    Die Schwester drückte ihm einen Stift in die Hand; den
großen Schreibblock legte sie so, daß Sheridans fast
gelahmte Linke sich darauf stützen konnte.
    Er bewegte die Hand mit dem Schreibstift, so gut es ging.
    Das Sauerstoffzelt war so weit nach oben gehoben worden, daß
es Pamela Kilian nicht behinderte, ganz nahe bei dem Kranken zu
sein.
    Die Hand bewegte sich, und wie hypnotisiert starrten sie alle
darauf.
    Große, krakelige Buchstaben entstanden.
    »M-a-y-b-u-r-r-y…«, konnte Pamela schließlich
lesen. Sie mußte das Blatt abreißen, weil die Buchstaben
es völlig ausfüllten.
    »G-e-f-a-h-r!« lautete das nächste Wort.
    Dann das vierte und fünfte: »F-a-r-n-h-a-m…
H-a-m-p-t-o-n…«
    Sheridans Hand begann zu zittern. Er konnte den Stift kaum noch
halten.
    Pamelas Hirn arbeitete wie ein Computer.
    Eine Gefahr ging von Mayburry aus – oder sie galt ihm…
In Farnham gab es eine Person namens Hampton, die etwas damit zu tun
hatte.
    Dies alles war keine unbekannte Materie für sie.
    Durch den Fahrer des zweiten Wagens, der den Unfall beobachtet
hatte, wußte man, daß Billy Sheridan seinen Freund,
Inspektor Hainley vom Yard, zu Hilfe gerufen hatte, um ihm etwas
mitzuteilen. Hainley hatte daraufhin noch zwei Beamte im Dienst
mitgenommen, da ihm etwas an Sheridans Telefonanruf offenbar nicht
ganz geheuer vorgekommen war.
    Durch den überlebenden
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