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Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt

Titel: Macabros 110: Kampf in der Alptraumstadt
Autoren: Dan Shocker
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war auch Macabros schon heran.
    Er sah die Frau.
    Sie trug ein Hauskleid, das nur noch in Fetzen an ihrem
Körper hing. Ihre Haare waren zerzaust.
    »Helfen Sie mir…«, stieß die Fremde hervor,
als Macabros vor ihr auftauchte.
    »Ich…« Da verließen sie ihre Kräfte.
    Macabros fing die Ohnmächtige gerade noch auf.
     
    *
     
    Es gab ihn noch mal.
    Den gleichen Mann mit dem gleichen Aussehen. Er unterschied sich
in nichts von Harry Carsons Begleiter. Und doch waren beide wie
Zwillingsbrüder aussehende Männer durch unvorstellbare
Barrieren voneinander getrennt. Raum und Zeit lagen dazwischen.
    Doch über diese ungeheuerlichen Grenzen hinweg war es
kürzlich zu einem flüchtigen Gedanken- und
Bewußtseinsaustausch zwischen Björn und seinem
Doppelkörper gekommen. So hatten sie beide voneinander erfahren,
in welcher Situation jeder sich befand.
    Doch über die aktuelle Lage konnte weder Macabros Björn
noch Björn Macabros informieren. Die Verbindung war
unterbrochen, Hellmark konnte seinen Doppelkörper nicht
erreichen.
    Björn wich Schritt für Schritt zurück.
    Hunderte furchteinflößende Gestalten rückten wie
eine lebende Mauer auf ihn zu. Sie waren mit Speeren, Dolchen,
Schwertern und anderen Hieb- und Stichwaffen ausgerüstet.
    Hellmark atmete dennoch ruhig und blieb gelassen.
    Die Gegner waren zwar in der Überzahl und drängten ihn
in die Enge - doch unmittelbare Gefahr bestand nicht.
    Sein augenblicklicher Vorteil war, daß seine Gegner ihn
nicht sehen konnten.
    Er trug den Armreif der Velena. Dessen magische Kraft bewirkte
Unsichtbarkeit.
    Dies bot ihm vorübergehenden Schutz – aber keine
Gewißheit, mit dem Leben davonzukommen.
    Er war zwar unsichtbar, aber nicht körperlos.
    Sobald sie ihn fühlten, konnten sie losschlagen.
    Da half es auch nichts, wenn er mit dem ›Schwert des Toten
Gottes‹ einige von ihnen beseitigte. Sie schienen sogar darauf
zu warten, daß er endlich reagierte, damit sie die Stelle
kannten, an der er sich befand.
    Doch er tat ihnen den Gefallen nicht.
    Molochos, der Dämonenfürst hatte sein Todeskommando
ausgeschickt. Es war bereit, für ihn zu sterben, um einem
einzigen Feind den Garaus zu machen.
    Björn wußte, daß durch seine Entdeckung eine viel
schwierigere Situation eingetreten war. Molochos und seine Schergen
wußten, daß mindestens ein Feind sich in der
Alptraumstadt aufhielt.
    Vielleicht waren inzwischen auch schon Whiss, Rani Mahay und
Danielle de Barteaulieé entdeckt.
    Je länger diese Belagerung um ihn herum anhielt, desto
unruhiger wurde er. Es juckte ihn in den Fingern, den offenen Kampf
mit den Widersachern und den Feinden des Lebens zu suchen. Doch dies
wäre die falscheste Reaktion gewesen, zu der er sich hätte
hinreißen lassen.
    Er mußte sich weiter in Geduld fassen und in der Defensive
bleiben.
    Noch drei Schritte bis zur nächsten Wand.
    Dann fühlte er die kühlen Steine im Rücken.
    Hellmark schluckte.
    Die Mauer der Dämonen rückte näher.
    Unwillkürlich umklammerte er sein Schwert fester. Nun kam
also das, was er so lange wie möglich hinauszögern wollte,
um Zeit zu gewinnen.
    Sein Blick irrte seitwärts.
    Links und rechts herrschte Dunkelheit, war eine vorspringende
Mauer, hinter der die Schwärze noch massiver schien.
    Hellmarks Augen verengten sich.
    Gab es zwischen der Wand, an die er gepreßt stand, und der
davor befindlichen Mauer – etwa einen Zwischenraum?
    Er prüfte sofort nach.
    Da gab es einen Gang! Schmal und eng führte er genau zwischen
den beiden Mauern entlang!
    Hellmark verlor keine Sekunde.
    Wenn der Korridor in einer Sackgasse endete, dann allerdings
geriet er vom Regen in die Traufe.
    Lautlos schlich er davon. Der Weg zwischen den beiden Mauern war
so eng, daß er mit beiden Schultern daran schleifte.
    Welche Bedeutung ein solcher Korridor hatte, wußte er nicht.
Er gehörte zum Labyrinth dieser unheimlichen und unmenschlichen
Stadt.
    Hellmark sah die Hand vor Augen nicht.
    Er lief schnell und achtete dennoch auf jeden Schritt, den er
machte.
    In Gigantopolis’ Labyrinth mußte man mit allem rechnen.
Vielleicht gähnte vor ihm ein Abgrund, vielleicht war der Weg
ganz und gar eine Todesfalle und…
    Da sah er das Licht. Schwacher, flackernder Schein spielte auf der
dunklen Mauer.
    Der Gang mündete in einen breiteren Korridor. Links und
rechts waren vergitterte Zellen zu erkennen. Hinter den massiven
Türen rumorte es.
    Björn vernahm das Stöhnen und Wimmern, Klagen und
Seufzen.
    Ein Gefängnis?
    Die schweren
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