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Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Titel: Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer
Autoren: Dan Shocker
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verschwunden.«
    »Seltsam«, murmelte Morell.
    »Sie sagen es!« Der Polizist schnaufte und tippte an
seine Schirmmütze. »Nichts für ungut, aber ich
muß mich noch um die anderen kümmern. Wenn Sie Glück
haben, dann ist in einer halben Stunde die Straße wieder
frei.«
    Nachdenklich blickte Frank Morell dem davonschlendernden Beamten
nach, der gestikulierend versuchte, Ordnung in das Durcheinander des
Staus zu bringen.
    Die Massenkarambolage vor dem Hauptbahnhof hatte zu einem
mittleren Verkehrschaos in der Frankfurter Innenstadt geführt.
Nur langsam bahnten sich einige Krankenwagen einen Weg durch die
verstopfte Straße. Das Wimmern der Martinshörner verband
sich mit dem Hupkonzert ungeduldiger Autofahrer zu einer grellen
Musik.
    Morell drehte seufzend die Scheibe hoch. Sofort mäßigte
sich der nervenaufreibende Lärm. Sinnend tastete der
dunkelhaarige Mann nach dem Dyktenkristall in seiner Brusttasche.
Kaum hatten seine Fingerspitzen das kühle, geheimnisvolle
Material des Amuletts berührt, da durchfloß ihn auch schon
der kosmobiologische Energiestrom und prickelte in den Nerven.
    Übergangslos verschärften sich die Sinne des
Dyktenmannes.
    Sollte sich diese rätselhafte Schlange tatsächlich noch
irgendwo in der Nähe aufhalten, so würde er sie auf diese
Weise finden.
    Sein geschärftes Bewußtsein suchte fieberhaft. Aber er
fand nichts. Nur einmal hatte er ein merkwürdiges Gefühl,
ganz so, als erhasche er flüchtig einen Blick auf einen
monströsen Schatten, doch der Eindruck verschwand so schnell,
wie er gekommen war.
    Morell zuckte die Achseln. Im Augenblick konnte er nichts
Näheres erfahren. Doch er glaubte nicht daran, daß die
grüne Schlange auf eine Massenhysterie zurückzuführen
war…
     
    *
     
    Aus den Lautsprecherboxen drang Ravels Bolero.
    Ächzend streckte Frank Morell seine Beine aus und trank einen
Schluck eisgekühlten Whisky. Die scharfe Flüssigkeit zog
seine Mundhöhle zusammen. Er verzog das Gesicht und stellte das
Glas beiseite.
    Seltsame Unruhe erfüllte ihn.
    Ihm war, als ballten sich über seinem Kopf unsichtbare
Gewitterwolken zusammen, die sich jeden Augenblick entladen
konnten.
    Morell schüttelte unwirsch den Kopf. Er war vermutlich nur
übermüdet. Die anderthalb Stunden, die er mitten im Stau
hatte verbringen müssen, waren nach den streßreichen
letzten Tagen wohl zuviel gewesen.
    Morell stand auf, trat an die Stereoanlage und schaltete sie
aus.
    Stille erfüllte die halbdunklen Wohnräume. Er
löschte das Licht, zog sich aus und warf sich ohne die
übliche Abendtoilette auf das Bett. Seine Lider waren
bleischwer.
    Bald war er eingeschlafen.
    Die Zeit verging.
    Es war still. Nur die regelmäßigen Atemzüge des
schlafenden Mannes und das Ticken eines altmodischen Weckers
unterbrachen die nächtliche Ruhe.
    Plötzlich – ein Scharren, leise nur, aber Morell
schreckte augenblicklich aus dem Schlaf und blinzelte müde auf
die Uhr.
    Kurz nach Mitternacht… Dann hatte er nur knapp zwei Stunden
geschlafen.
    Was hatte ihn geweckt?
    Morell lauschte. Dunkelheit umgab ihn. Er zuckte zusammen… da
war es wieder! Es kam vom Fenster her.
    Lautlos huschte Morell aus dem Bett, horchte und schlüpfte
eilig in seine Kleider.
    Dann war wieder alles ruhig.
    Da – plötzlich ein spitzer, greller Schrei!
    Morell fuhr zusammen.
    Der Dyktenkristall pulsierte.
    Der Schrei brach ab.
    Die Ereignisse überschlugen sich.
    Wie unter einem gewaltigen Faustschlag zerplatzte das
Schlafzimmerfenster.Ein grüner, schlangenähnlicher Leib
bohrte sich durch die Öffnung, und Morell wurde von dem
V-förmigen Schädel des urplötzlich auftauchenden
Monstrums gegen die Wand geschleudert. Im Fall griff Morell nach dem
halbmondförmigen Kristall und preßte ihn gegen die
Brust.
    Doch – zu spät!
    Schon war das grünschimmernde Reptil über ihm. Frank
Morell blickte wie erstarrt in die geschlitzten Augen der
Dämonenschlange.
    Der Dyktenkristall auf seiner Brust führte zur Verwandlung
von Morell in Mirakel. Doch der konnte in diesen dramatischen
Sekunden mit seinen besonderen Kräfte- und Flugfähigkeiten
nichts anfangen.
    Bläulich funkelnde Blitze schossen aus den glühenden
Pupillen. Lähmte ihn diese Kraft?
    Morell schrie auf, als sich ein übermächtiger
Einfluß auf ihn legte. Verzweifelt konzentrierte er sich auf
seine Dyktenfähigkeiten, aber zu spät. Flimmernd
umhüllte ihn ein lückenloses Feld negativer Energie und
ließ den kosmobiologischen Kraftstrom des Mirakelsterns
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