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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt
Autoren: Dan Shocker
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außer
unseren Reitern kommt doch niemand sonst hierher. Das wäre ja
das Neueste. Komm…«, stieß er plötzlich hervor
und gab seinem Pferd unwillkürlich die Sporen, das einen Satz
nach vorn machte. »Wir sehen uns das mal aus der Nähe
an…«
    Der Pfad war breit genug, so daß beide bequem nebeneinander
reiten konnten.
    Die Bäume standen dicht, von den Ästen löste sich
das herbstliche Laub und fiel raschelnd durch die Zweige.
    Zwischendurch hielt Jim Conetti mehrere Male, hob lauschend den
Kopf und starrte atemlos in die Umgebung. Er war sich nicht ganz
sicher darüber, von woher das Pferdegetrappel kam.
    »Einmal meint man, es kommt von links – ein andermal von
rechts«, knurrte er. »Dann wieder scheint es von vom oder
hinten zu kommen…«
    »Es kommt aus allen Richtungen gleichzeitig«, fügte
Stan Olson hinzu.
    Unwillkürlich warf Conetti einen Blick zurück. »Sie
kommen von dort. Wir reiten genau in die verkehrte Richtung. Die
ganze Schwadron kehrt…«
    Stan Olson wollte noch etwas sagen. Doch Jim Conetti wendete sein
Pferd und ritt im Galopp den Weg zurück.
    Olson konnte sich – ebenso wie Conetti – keinen Reim
darauf machen, wer außer ihnen jetzt noch zu Pferd unterwegs
sein sollte. Auf der Farm gab es zwei weitere Reittiere, aber das war
auch alles. Und selbst wenn die ihnen jetzt entgegenritten, konnten
sie nicht einen solchen Lärm verursachen, wie er zu hören
war.
    Der Boden dröhnte und vibrierte unter den Hufen der
Pferde.
    Die beiden jungen Männer preschten durch den abendlichen Wald
und erreichten nach wenigen Minuten einen sanft abfallenden
Hügel, auf dem eine kleine Baumgruppe stand und von wo aus man
einen Blick in das wellenförmige Tal genoß.
    Genau am Rand des Waldes ereignete es sich: Jim Conetti und Stan
Olson sahen die Reiter, die sie die ganze Zeit über gehört
hatten.
    Sie preschten aus dem dämmrigen Waldstück und jagten wie
Schatten auf sie zu.
    Es waren genau sieben.
    Die Pferde waren pechschwarz, ebenso die Reiter, die schwarze
Rüstungen trugen und das Visier zugeklappt hatten.
    Olsons und Conettis Pferde wieherten laut und erschreckt, schlugen
aus und waren voller Unruhe.
    Es fiel den beiden Männern schwer, die Tiere unter Kontrolle
zu halten.
    »Was ist denn das, Jim?« entfuhr es Stan Olson.
    Der junge Mann aus Philadelphia starrte auf die Reiter, die wie
eine Geistererscheinung aus dem Schatten des dämmrigen
Wäldchens tauchten.
    Und es waren Geister!
    Aber das konnten Jim und Stan – zu dieser Zeit jedenfalls
– noch nicht wissen.
    Es waren die sieben Todesboten der Apokalypta!
    Die Luft um sie herum war erfüllt von einem gespenstigen
Dröhnen, vom Schnauben der Tiere und vom Klirren der schweren
Rüstungen, in die die Fremden gehüllt waren.
    Jim und Stan kam es so vor, als ob sie in eine andere Zeit, an
einen anderen Ort versetzt worden wären.
    »Jim!« Wieder war es Olson, der dem Freund etwas zurief.
Die Stimme des jungen Mannes überschlug sich und wurde schrill.
»Sieh dir das nur an! Um Himmels willen – so etwas gibt es
doch nicht! Die berühren ja mit ihren Hufen nicht mal den
Erdboden!«
    Jim Conetti saß im Sattel wie festgewachsen.
    Er sah, was auch Stan sah, und wollte etwas erwidern. Doch dazu
kam er nicht mehr.
    Das Grauen schnürte ihm die Kehle zu, als er sah, welche
furchtbaren Dinge sich vor seinen Augen ereigneten.
    Zwei Reiter waren jetzt auf Stans Höhe. Mit einer scharfen,
ruckartigen Bewegung rissen sie ihre Schwerter aus der Scheide. Die
Waffen waren so schwarz wie ihre Rüstungen, sie schienen aus dem
gleichen Stahl geschmiedet.
    »Weg hier!« entrann Conettis Kehle ein Aufschrei. Er
selbst registrierte das nicht, so fieberten seine Sinne, so sehr
hatte das Entsetzen ihn gepackt.
    Die beiden schwarzen Geisterreiter ließen ihre Schwerter in
einer ausholenden Bewegung durch die Luft sausen und schlugen dann
zu.
    Beide trafen auf Anhieb.
    Sowohl Olsons Pferd wurde getroffen als auch der junge Student aus
Philadelphia.
    Stan Olson kippte mit dem zu Boden gehenden Pferd zur Seite auf
weichen, belaubten Boden, während Jim Conetti seinem Reittier
die Sporen gab und mit der Peitsche wie wild auf das völlig
verstörte und zitternde Tier einschlug.
    Mit harter Hand riß er es herum.
    Was nicht sein durfte, war Wahrheit geworden. Etwas völlig
Irreales war in die Realität dieser Welt eingebrochen und
drückte ihr seinen Stempel auf.
    Tausend Fragen jagten sich in Conettis Gehirn. Er begriff die Welt
nicht mehr und fand keine
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