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Macabros 057: Dämonenpest

Macabros 057: Dämonenpest

Titel: Macabros 057: Dämonenpest
Autoren: Dan Shocker
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nicht mehr in den gewohnten
logischen Bahnen bewegten. Dennoch kam ihm plötzlich ein
nüchterner und logischer Gedanke.
    Er mußte den Flugplatz verständigen. Von dort konnte er
am ehesten Hilfe erwarten.
    Sogleich schaltete er die Funkanlage ein. Sie funktionierte
noch.
    Mit kraftloser Stimme hauchte Fedderson seine Meldung ins
Mikrofon, die von dem diensthabenden Offizier im Funkturm empfangen
wurde.
    »Hier spricht Captain Fedderson. Ich bin am Ende. Holt mich
hier ’runter… ich glaub, ich schaffe es nicht
mehr…« Seine Stimme wurde immer schwächer und ging
schließlich in unverständliches Flüstern
über.
    »Fedderson, sind Sie es?« vergewisserte sich der Funker,
der sich nicht sicher zu sein schien.
    »Ja… bin es… habe Verletzungen und derzeit auf
Automatik umgestellt. Ihr müßt mir irgendwie helfen…
verblute.«
    Obwohl es nur Gesprächsfetzen waren, hatte Joe Fedderson mit
relativ kräftiger Stimme gesprochen, so daß man ihn sicher
verstand.
    Eine erneute Schmerzwelle raste durch ihn.
    »Hören Sie, Captain«, beschwor ihn nun eine andere
Stimme vom Flughafen aus, die sehr erregt schien. »Machen Sie
jetzt keine Dummheiten! Wo Sie so lange gesteckt haben, wollen wir
nicht wissen, vorerst nicht. Wir wollen Sie nur wieder
zurückholen und die Maschine dazu. Wenn sie in falsche
Hände geraten würde, wäre das eine Katastrophe. Sie
sagten, daß Sie verletzt seien und auf Autopilot geschaltet
haben. Gut so! Wir geben Ihnen ein Funkfeuer, wonach sich Ihre
automatische Steuerungsanlage richten kann. Die Landung allerdings
müssen Sie selbst bestreiten. Meinen Sie, daß Sie dazu in
der Lage sind, Captain?«
    Fedderson hörte die Worte wie durch Watte. Dennoch verstand
er einiges von dem, was ihm sein unbekannter Sprecher empfohlen
hatte. Er hatte ihm Hilfe zugesichert – bis auf die Landung.
    Als er auf die Armaturen schaute, wurde ihm zu seiner
Überraschung klar, daß bis dahin nur noch fünf oder
acht Minuten vergingen.
    Außerdem mußte er eine Antwort geben.
    »Okay, ich werde es versuchen.« Er hörte sich diese
Worte sagen und meinte dabei, sie kämen aus dem Mund eines
Fremden.
    Sofort begann sein Gesprächspartner mit einem Schwall von
Worten auf ihn einzureden, doch er hörte nicht mehr zu. Ihm war
nun alles gleich, und er war lange genug Flieger gewesen, um auf die
Ratschläge dieses Mannes verzichten zu können.
    Weit vor sich sah er die graue Landepiste des
Militärflughafens, die sich ihm rasch näherte.
    Automatisch schaltete er den Autopiloten aus, der ihn sicher bis
hierher geflogen hatte, und übernahm wieder selbst die Steuerung
der Maschine.
    Es war alles wie tausendmal gemacht, und die im Lauf der Zeit wie
selbstverständlich gewordenen Bewegungen vollzog Fedderson
mechanisch nach.
    Dann drosselte er die Leistung der Triebwerke, so daß sich
dadurch die Geschwindigkeit verringerte und fuhr das Landegestell
aus.
    Alles klappte einwandfrei.
    Nun lag es allein an Joe Fedderson, ob er sicher mit seiner
Maschine aufsetzte oder durch einen Fehler auf der Landebahn zu Bruch
ging. Zu seiner Erleichterung registrierte er, daß der Sprecher
vom Turm aufgehört hatte, auf ihn einzureden.
Möglicherweise hatte er eingesehen, daß es besser war,
Fedderson durch Gerede nicht mehr abzulenken.
    Der verletzte Mann erkannte zu seiner Verwunderung ebenfalls,
daß in diesem Augenblick alle seine Sinne wachsam und gespannt
waren. Fast hatte er das Gefühl, vorher gar nicht von
Wahnvorstellungen, die durch sein Fieber bedingt waren, heimgesucht
worden zu sein, sondern ganz normal wie sonst in seinem Flugzeug zu
sitzen.
    Doch das war ein Trugschluß, der sich schon darin
äußerte, daß seine Hände schwitzten, was ihm
schon seit sehr langer Zeit nicht mehr passiert war.
    Wieder blickte Fedderson auf die vor ihm ausrollende Bahn und
ließ den Steuerknüppel weiter nach vorn gedrückt.
Dadurch verlor er immer mehr an Höhe, bis er sich dem
entsprechenden Einflugswinkel angepaßt hatte.
    Die Zeit drängte. Es mußte beim ersten Versuch
gelingen.
    Klar sah er schon die ersten Meter der Piste unter sich in
rasender Geschwindigkeit verstreichen, alles war bestens. Er durfte
nur nicht leichtsinnig sein.
    Unvermutet durchzuckte ihn jedoch eine erneute Schmerzperiode. Nur
noch verschwommen sah er seine Umgebung vor sich, wie Schemen hinter
dicken, farbigen Glasscheiben.
    Dann erfolgte auch schon die Landung. Es war zu spät zum
Umkehren, und so traf ihn ein Schlag mit ungeheurer Wucht, der ihm
beinahe die
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