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Macabros 057: Dämonenpest

Macabros 057: Dämonenpest

Titel: Macabros 057: Dämonenpest
Autoren: Dan Shocker
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Werk
waren.
    Der Fall begann ihn immer mehr zu interessieren. Wenn das wirklich
die ersten Vorzeichen für eine erneute Teufelei waren,
mußte er eingreifen, um dem entgegenzuwirken.
    »Und?« fragte ihn Alexandra. »Was hältst du
davon, Frank?«
    Morell sah sie längere Zeit an und überlegte dabei, was
er tun konnte.
    »Hast du Lust, mit mir den Flughafen zu besuchen?«
schoß er dann unvermittelt seine Frage ab.
    »Nun ja.« Alexandra dachte darüber nach. »Am
Samstag geht es bei mir nicht, da ich schon verplant bin. Aber am
Sonntag. Weshalb willst du denn zum Flughafen?«
    »Du hast recht. Der Fall fasziniert mich irgendwie. Ich will
mir alles mal aus der Nähe betrachten. Und vielleicht, wenn ich
Glück habe, kann ich dabei etwas in Erfahrung bringen. Wie ist
es? Ich würde dich gern mitnehmen, da ich weiß, daß
du dich auch ein wenig mit solchen Phänomenen befaßt, im
Gegensatz zu unserer ewig skeptisch bleibenden Petra.«
    Sie nickte. »Gut, ich bin dabei. Ich werde dich noch anrufen,
Frank, damit wir eine Zeit vereinbaren, wann wir uns am Flughafen
treffen.«
     
    *
     
    Samstagabend, als Frank gerade mit dem Lesen eines Buches
über Mythologien längst untergegangener Völker
beschäftigt war, klingelte bei ihm das Telefon.
    Als er den Hörer abhob, stellte er erfreut fest, daß es
sich um seine Arbeitskollegin Alexandra Becker handelte, die, wie
versprochen, sich meldete.
    »Wie wäre es mit der Besucherterrasse, gegen 13
Uhr?« schlug Frank Morell vor.
    »Einverstanden.«
    »Gut, dann bis morgen, an dem verabredeten Ort. Ich werde
wahrscheinlich sogar schon etwas früher auf dem
Rhein-Main-Flughafen sein, um Neuigkeiten zu wittern.«
    Morell legte den Hörer auf und grübelte noch über
das Problem des unvermutet verschwundenen Flugzeuges nach. Erst
danach nahm er wieder sein Buch zur Hand und konzentrierte sich auf
den Inhalt.
     
    *
     
    Joe Fedderson wunderte sich selbst, daß er es geschafft
hatte, noch rechtzeitig zu entkommen. Wenn er an sein Erlebnis
dachte, wurde er von unsagbarem Grauen erfaßt, das ihm vor
Angst, nochmals gefangen zu werden, fast den Verstand raubte.
    Trotzdem hatte er es erreicht, zu seiner Maschine zu kommen,
blutig und zerkratzt wie er war, und mit ihr die Flucht zu wagen.
    Sie war ihm tatsächlich gelungen.
    Manchmal schien alles so unwahrscheinlich und unwirklich,
daß er meinte, nur geträumt zu haben. Doch wenn ihn dann
ein stechender Schmerz, der von seiner linken Schulter ausging,
zusammenzucken ließ und sein Gesicht in eine Grimasse
verwandelte, wußte er, daß alles der Wirklichkeit
entsprach.
    Mit fahrigen Fingern strich er über die Wunde, die man ihm
während seines verzweifelten Befreiungskampfes zugefügt
hatte. Sie blutete immer noch stark, und Fedderson, der als
erfahrener Flieger auch genug Erfahrung in medizinischen Dingen
hatte, wußte, daß er bald etwas unternehmen mußte,
wollte er nicht verbluten.
    Schon jetzt gaukelte ihm seine Fieberphantasie Bilder vor, die es
in Wirklichkeit gar nicht gab. Er mußte aufpassen. Zumal er
nicht wußte, ob man ihm gefolgt war oder sich damit
begnügte, ihn laufen zu lassen in der Gewißheit, daß
er es doch nicht weit bringen würde. Schließlich war seine
Verletzung an der Schulter nicht die einzige.
    Fast alle Körperteile bereiteten ihm Schmerzen, so daß
sich Captain Fedderson, der einen heruntergekommenen Eindruck machte,
nur mit Mühe beherrschte, um nicht laut aufzuschreien.
    Er vergewisserte sich, daß er sich über dem Bayrischen
Wald befand und Kurs Frankfurt hielt, dann schaltete er auf Automatik
um. Das gab ihm die Möglichkeit, sich um seine Wunden zu
kümmern, weil er vom Fliegen entlastet wurde.
    Seine Fieberphantasien hatten schon in beängstigendem
Maß zugenommen, so daß er manchmal das Gefühl hatte,
alles würde sich um ihn herum drehen. Oder auch sein Blick
verschleierte sich, und er konnte nicht mehr erkennen, welche
Richtung er einschlug.
    Es ist nicht mehr weit, tröstete sich Joe Fedderson, der die
Zähne aufeinanderbiß. Er mußte durchhalten. Bis
Frankfurt waren es noch zirka 20 Minuten.
    Er dachte an seine Frau Ana. Sie hatte sich schon immer Sorgen
gemacht, wenn er für einen Auftrag vorgesehen war. Ob sie wohl
was geahnt hatten?
    Heute mußte Sonntag sein. Auf diesen Tag hatte er sich schon
immer gefreut, da er meist ausgedehnte Ausflüge in die
umliegenden Wälder machte oder Freunde einlud.
    Captain Fedderson war sich nicht bewußt, wie verworren seine
Gedanken wurden, daß sie sich
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