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Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Titel: Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe
Autoren: Dan Shocker
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und hatte ihre Rechnung ohne die Kugelköpfe
gemacht, von deren Existenz Jane Osly nichts ahnte.
     
    *
     
    Die Stille war erdrückend.
    Hasker hatte das Gefühl, der einzige Mensch in diesen Mauern
zu sein.
    Er zog den Schlüssel aus der Tasche, lautlos und langsam, als
müsse er besonders vorsichtig sein.
    Er stand vor der graugestrichenen Metalltür und hielt den
Atem an. Zuerst legte er lauschend das Ohr an die Tür.
    Kein Geräusch…
    Ted Hasker drehte den Schlüssel in der Hand.
    Ein Nachschlüssel. Mit einer Plastilinmasse hatte Jane Osly
einen Abdruck vom Schloß genommen und den Schlüssel
anfertigen lassen. Seit zwei Tagen wartete Hasker auf seine
Chance.
    Jane hatte heute abend das Signal gegeben.
    Als sie ihren Schichtwechsel vornahm und die Kollegin
ablöste, war er wenig später in der Klinik aufgekreuzt.
Jane hatte Hasker in einem Abstellraum verborgen gehalten, bis sie
sicher war, daß Longfield sich außer Haus befand.
    Nur war er hier, und es würde herauskommen, was Doc Longfield
in seiner Freizeit Geheimnisvolles trieb.
    Hasker steckte den Schlüssel ins Schloß und wollte ihn
umdrehen, als er eine erstaunliche Entdeckung machte: Die Tür
war überhaupt nicht abgeschlossen!
    Die Klinke ließ sich ohne weiteres herabdrücken, und
lautlos schwang die schwere, gut geölte Metalltür nach
innen.
    Dahinter war ein finsterer Raum.
    Das Licht, das vom Kellerkorridor in den Raum fiel, schuf eine
zwielichtige Dämmerung, in der die Umrisse des Mobiliars gerade
noch zu erkennen waren.
    Ted Haskers Augen verengten sich, als er neugierig und aufmerksam
nähertrat.
    Er passierte die Türschwelle, warf einen schnellen Blick
zurück und zog dann die Tür zu, nachdem er den
Lichtschalter gleich neben dem Türpfosten entdeckt hatte.
    Ted Hasker wollte erst die Tür verschließen, ehe er
Licht einschaltete.
    Diesen Raum hier unten mußte er sich unbedingt näher
ansehen.
    Da gab es richtige Möbel! Schränke, einen Tisch, Sessel,
eine Couch, Regale, die gefüllt waren mit Büchern…
    Das alles hatte er in dem schummrigen Licht flüchtig
wahrgenommen.
    Nichts, was an ein geheimes Labor im Stil einer mittelalterlichen
Alchimistenküche oder gar eines Labors á la Frankenstein
erinnert hätte.
    Ein ganz normaler Wohnraum!
    Haskers Hand lag schon auf dem Schalter. Aber er kam nicht mehr
dazu, ihn zu betätigen.
    Aus der Dunkelheit kamen die Schatten…
    Bewegung! Geräusche! Atem!
    Hasker erstarrte und warf sich herum, instinktiv die Gefahr wie
ein Tier witternd.
    Es zischte durch die Luft.
    Ein Schwert! Eine – Peitsche?!
    Er konnte es nicht sagen, er sah es nicht.
    Ted Hasker handelte mechanisch. Er duckte sich. Das rettete ihm
das Leben. In diesem Moment noch.
    Im Fallen rutschte er an der Wand entlang. Etwas warf sich
über ihn.
    Ein schwerer, ölglänzender, halbnackter
Körper…
    Hasker schlug zu und trat um sich.
    Hände griffen nach ihm.
    Er erhielt einen Schlag mitten ins Gesicht. Der Faustschlag warf
seinen Kopf zurück.
    Der Mann stöhnte. Sein Herz jagte und der kalte Schweiß
brach ihm aus.
    Der junge Eindringling versuchte sich panikartig zu erheben, wurde
aber daran gehindert. Sein Gegner packte ihn am Kragen und riß
ihn mit Gewalt empor.
    Ted Hasker verlor förmlich den Boden unter den
Füßen.
    Wie eine Marionette, die sich nicht wehren konnte, wurde er an die
Wand gepreßt.
    Er berührte mit dem Rücken den Lichtschalter.
    Klick… machte es, und der Schalter schnappte ein. Licht
flammte auf.
    Hell und gleißend.
    Hasker schloß im ersten Moment die Augen.
    Dann öffnete er sie wieder. Langsam, spaltbreit… er
konnte nicht fassen, was er schließlich zu sehen bekam.
    Die Hölle schien ihre Pforte geöffnet zu haben.
    Ein unheimlich anzusehendes, fremdartiges Wesen stand vor ihm.
    Der dicke Kopf wirkte starr und ausdruckslos, war
kugelförmig. Im Gesicht fielen auf die beiden runden,
auseinanderstehenden, tiefliegenden Augen, in denen es kalt
glitzerte. Das Maul war breit und nahm fast die untere Hälfte
des eindrucksvollen Schädels ein. Dicht stehende, dolchartige
Zähne verliehen diesem Maul etwas Haifischähnliches.
    Hasker stöhnte und wußte nicht, wohin er zuerst blicken
sollte.
    Der echsenartige Kamm auf dem kahlen, runden Schädel war ein
weiteres bemerkenswertes Attribut, das seine Phantasie anregte.
    Fauchender, heißer Atem schlug ihm entgegen. Das Wesen hatte
keine Ohren und keine Nase. Es atmete ständig durch das
weitgeöffnete, mit spitzen Zähnen besetzte Maul.
    »Garco… wo
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