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Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx
Autoren: Dan Shocker
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passiert sein – und er fragte
sich, was wohl Carminia Brado, die hübsche Brasilianerin, sagen
würde, könnte sie Hellmark jetzt so sehen. Carminia mochte
keine Männer, die zu athletisch gebaut waren. Bei Mahay
drückte sie noch ein Auge zu, der die richtige Größe
zu seinen Muskelpaketen aufwies, so daß sein Körper eine
harmonische Einheit bildete.
    Da war der Freund verschwunden, und Sekunden später tauchte
Mahay neben dem Felsvorsprung auf.
    Der Inder erblickte eine urwelthafte, erschreckende
Landschaft.
    Nur wenige Schritte von dem felsigen Standort entfernt begannen
mehrere Höhleneingänge und Schluchten, aus denen
heißer Dampf stieg, als würde dort unten Suppe in einem
gewaltigen Kessel gekocht.
    Über die dampfende und gurgelnde Schlucht führte eine
gebogene Brücke aus naturgewachsenem Fels.
    Auf dem moosigen Untergrund, welcher die Schlucht und die
Felsenbrücke bedeckte, standen buschweise riesige Pflanzen. Sie
trugen zahlreiche, helmartige Kelche an armdicken Stengeln. Die
Kelche waren halb geöffnet und erinnerten an Mäuler, die
gierig und bewegungslos darauf zu warten schienen, bis sie nach einem
fetten Opfer schnappen und es verschlingen konnten.
    In Sekundenschnelle spielten sich nun die Ereignisse ab, so
daß das menschliche Auge ihnen kaum folgen konnte.
    Bewegung auf der gebogenen Felsbrücke.
    Mahay, der darauf zujagte, sah gerade noch, wie eine Gestalt sich
vom Boden aufraffte, als hätte sie die ganze Zeit über dort
gelegen, um sich vor irgend etwas zu schützen.
    Und genauso war es!
    In dem Augenblick, als die schlanke, braunhäutige Gestalt
aufsprang – zeigten die zahllosen, halb geöffneten
Blumenkelche die Gefahr, die sich in ihnen verbarg.
    Es surrte und zischte. Pfeile wurden aus den Öffnungen
abgeschossen und jagten durch die mit heißem Wasserdampf
gesättigte Luft, hinter der die Fliehende auf der
Felsbrücke nur noch wie ein Schemen zu erkennen war.
    Mahay stand wie von unsichtbarer, eisiger Hand gebremst.
    Die Frau dort auf der Brücke, die gellend schrie und um ihr
Leben lief – war niemand anders als Carminia Brado!
     
    *
     
    Aber das konnte nicht sein!
    Mahay zweifelte an seinem Verstand.
    Carminia befand sich zusammen mit Pepe an einem Ort, der der
sicherste der Welt war: sie hielten sich auf Marlos, der unsichtbaren
Insel, auf.
    Den Inder überlief es eiskalt, und sein Körper
überzog sich mit einer Gänsehaut.
    Da mußte in der Zwischenzeit mehr passiert sein, als er
ahnen konnte.
    Die Brasilianerin schien die Ungewißheit nicht mehr
länger ertragen zu haben. Demnach hatte auch sie den Spiegel der
Kiuna Macgullyghosh benutzt, um Hellmarks Fährte zu suchen.
    Mahay war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig.
    Er warf sich nach vorn und lief geduckt unter dem Hagel von
Pfeilen auf die Brücke zu, die der jungen, grazilen
Brasilianerin bisher einen gewissen Schutz geboten hatte.
    Mahay warf sich hinter die gewölbeartig nach außen
gebuchtete Wand der Felsenbrücke und sah Carminia im gleiche
Augenblick ebenfalls zu Boden stürzen.
    Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen sah Rani, daß
Carminia von zwei Pfeilen gleichzeitig getroffen – und wie ein
Baum vom Blitz gefällt wurde.
    In Carminias Herz und Hals bohrten sich tief die Pfeile.
     
    *
     
    Eine Sekunde lang schien alles Leben aus seinem Körper
gewichen. Dann spannten sich Mahays Muskeln.
    Er flog der Stürzenden förmlich entgegen und richtete
sich dabei halb auf.
    Im gleichen Augenblick fühlte er einen dumpfen Schlag gegen
den Hinterkopf.
    »Ein Pfeil!« durchzuckte es lautlos sein
Bewußtsein.
    Mahay torkelte und konnte sich nicht mehr fangen.
    Die Hände noch helfend nach Carminia Brado ausgestreckt, fiel
auch er, und brausende Finsternis brach über ihn herein.
     
    *
     
    Prinzessin Osira saß lange auf dem bequemen, gepolsterten
Stuhl an dem kleinen Tisch neben dem Fenster, ehe sie die Papiere
ordnete und nach ihrem Schreibzeug griff.
    Die schöne Frau zeichnete saubere Kreise und Kurven auf einen
Bogen und trug dann aus einer Tabelle Zahlen und Ziffern ein, die sie
durch gestrichelte Linien miteinander verband.
    Schließlich rückte sie ein kleines optisches Gerät
in Fensternähe und blickte hindurch auf den sternenklaren
Nachthimmel.
    Mit einem Rotstift kennzeichnete sie bestimmte Zahlengruppen.
    Das Schicksal aller Individuen stand in den Sternen geschrieben.
Davon war sie überzeugt. Man mußte die Zeichen nur lesen
können.
    Leise murmelte sie die Zahlengruppen vor sich hin, und ihr
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