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Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx
Autoren: Dan Shocker
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Einflüsse da. Und
die Herrscher schulten sich im Übermaß der
Möglichkeiten, die ihnen zuteil wurden und die sie in eine Art
Größenwahnsinn trieb.
    Menschen wurden geopfert. Weil Rha-Ta-N’my, die
»Bluttrinkerin«, wie man sie auch nannte, dies
verlangte.
    Wenn die jetzt noch auf einer primitiven Stufe stehenden
Eingeborenen seit Jahrhunderten ein freies und glückliches Leben
führten, ohne in irgendeine dämonische Abhängigkeit
geraten zu sein, dann mußte man erst recht mit ihnen sprechen.
Sie besaßen ein natürliches Geheimnis, das auch die Lovon
einst hatten und das ihnen irgendwann mal verlorenging.
    Rückkehr zu einem natürlichen Leben, Rückkehr zur
Erinnerung an jene Zeit, als die Lovon sich aus dem Schmutz der
Wüste erhoben und zu den Herrschern über alle Völker
machten, die der gleichen Wiege entstammten.
    Gerade für diese Punkte und Hintergründe hatte
Björn besonderes Interesse gezeigt.
    Es ging um Rha-Ta-N’my! Damit ging es automatisch gegen
Molochos, der einer der Großen an ihrer Seite und zum Herrscher
über einen ganzen Abschnitt des bis jetzt unbekannten
Dämonen-Imperiums geworden war.
    Wenn er schon nicht als Hellmark seinen ursprünglichen Weg
verfolgen konnte, dann wollte er zumindest in seiner Wiedererweckung
in Ghanors Körper alles tun, um dem Geheimnis
näherzukommen, das mit den Bugken und damit auch mit
Rha-Ta-N’my und Molochos, dem Dämonenfürsten,
zusammenhing.
    Die Tatsache, daß der Tag unmittelbar bevorstand, an dem er
gemeinsam mit Asnur und Litan Lovon verlassen konnte, erfüllte
ihn mit einer gewissen Zufriedenheit und Ruhe.
    Bis zu den Bugken waren sie zwei Tagesritte unterwegs. Da
mußte sich doch eine Gelegenheit finden lassen, Asnur und Litan
unter irgendeinem Vorwand wegzuschicken und zurückzubleiben und
den Weg zu der Ruinenstadt mit der Todespyramide einzuschlagen. Der
Gedanke, daß dort sein richtiger Körper noch lag,
erfüllte ihn mit Unruhe und Schmerz, und er fragte sich, ob es
vielleicht nicht noch möglich sein würde, das Ritual
abermals durchzuführen, um Ghanors Geist-Seele aus dem Hades zu
rufen, damit er in seinen Körper zurückkehrte und Hellmark
in den seinen.
    Der Gedanke, daß Ghanors Geist-Seele eventuell von Hellmarks
Leib Besitz ergriffen haben könnte, kam ihm zunächst gar
nicht.
    Genau das aber war der Fall.
     
    *
     
    Durch die Wüste wanderte ein blonder Mann, braungebrannt und
abgekämpft. An seiner rechten Seite hing ein Schwert, dessen
kostbar geschliffener und mit ungewöhnlichen Edelsteinen
gefaßter Griff im Sternenlicht funkelte.
    An dem breiten Ledergürtel hing außerdem ein
gefüllter Beutel mit Utensilien, mit denen dieser blonde Mann
nichts anzufangen wußte.
    Der einsame Wanderer war niemand anders als Björn Hellmark,
der die Ruinenstadt und die Todespyramide hinter sich gebracht hatte
und dessen Ziel nun Lovon war.
    Ghanors Geist steckte in Hellmarks Körper und trieb den
Einsamen durch die Wüste. Er kannte die verborgenen
Wasserstellen und achtete auf die Zeichen der Gefahr. Er war hier
großgeworden und wußte Bescheid.
    Er wollte schnell nach Lovon, um das Mißverständnis und
die ungeheuerliche Verwechslung, die stattgefunden hatte,
aufzuklären.
    Er mußte Osira sprechen.
    Seit einem Tag und einer Nacht war er auf den Beinen.
Zwischendurch hatte er sich nur wenig Pausen und Erholung
gegönnt.
    Es war dunkel, als er die scherenschnittartige Silhouette der
Mauern, Zinnen und Türme, als er die weitausladenden
Torbögen Lovons erblickte.
    Zu Hause!
    Er blieb stehen, versenkte sich ganz in den Anblick der vertrauten
Umgebung und verfolgte die tanzenden Lichter über dem Park in
der Nähe des Doppelpalastes.
    Nachtfalter glitten lautlos durch die Luft, spielten das ewige
Spiel der Liebe, und die angestachelten Männchen
versprühten ein Glimmen und Glitzern, daß man meinte,
zahllose wertvolle Diamanten würden von unsichtbarer Hand durch
die Nacht geschleudert und dann zeitlupenhaft zu Boden regnen.
    Sehnsucht nach zu Hause erfüllte ihn. Er begann zu laufen.
Auf halbem Weg zum Haupttor ließ er sich plötzlich hinter
eine Bodenwelle fallen und suchte dort Schutz.
    Das Tor öffnete sich – und siedendheiß wurde ihm
klar, daß er sich gar nicht zu erkennen geben konnte! Die
vertrauten Freunde, seine eigene Frau – würden ihn nicht
wiedererkennen! Er war ein Fremder, sein Geist war gefangen in einem
anderen Körper. Man würde ihn als Fremden behandeln –
und man würde ihn auslachen, wenn er behauptete,
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