Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
gebogen. Ich bin mit deinen Fortschritten zufrieden.«
Der Ausdruck in ihren Augen veränderte sich. Sie strahlte und
hakte ihn unter, mit ihm durch den duftenden Park gehend, wo sie ganz
allein waren.
    Leise plätscherten die farbig schillernden Springbrunnen, die
ihre verschiedenartigen Farben dadurch erhielten, daß die
lichtabgebenden Fische darin verschiedenartig waren.
    Die Zeit nach Einbruch der Dämmerung gehörte zu den
schönsten Stunden hier im Park. Der riesige Schloßgarten
und -hof war tagsüber für das Volk geöffnet. Jeder
konnte hier Spazierengehen, jeder konnte die architektonisch
schönen Bänke und Rastplätze benutzen, konnte dem
Gesang der Vögel lauschen und dem Spiel der im Park beheimateten
Tier zuschauen, die es draußen in der Wüste nicht gab.
Dies hier war ein Garten Eden mitten in der Stadt. Die Pflanzen
wurden von tief unter dem Wüstensand liegenden Wasseradern
gespeist, die in die durch künstlich angelegte Brunnen in die
Höhe sprudelten.
    »Du hast inzwischen mit Asnur und Litan gesprochen?«
begann Osira unvermittelt das Gespräch wieder aufzunehmen.
    »Ja.« Asnur und Litan waren zwei der engsten Vertrauten,
des jungen Herrschers in Lovon. Nach seiner wunderbaren Rettung durch
Osira und den Zusammenbruch der Aufständischen waren die
Alltagsprobleme und Aufgaben, die Ghanor sich gestellt hatte, die
gleichen geblieben.
    »In der Zeit nach dem dritten Mond wolltet ihr gemeinsam die
Bugken aufsuchen.«
    Ghanor-Hellmark nickte. Die Bugken waren einer von zahlreichen
eingeborenen Wüstenstämmen, die die Veränderungen in
und um Lovon mit Aufmerksamkeit und Skepsis verfolgten.
    Dieses Volk gehörte zu den scheusten, intelligenten Rassen,
die Helon 4 hervorgebracht hatte.
    Gleichzeitig damit auch zu den geheimnisvollsten. In der
Vorgeschichte derer aus Lovon, von der er als Außenstehender
nur etwas ahnte, weil man ihn eingeweiht hatte, wurde erwähnt,
daß die Bugken seit altersher von den unfreundlichen Herrschern
der Lovon-Dynastie verfolgt wurden. Man versuchte das Wüstenvolk
auszurotten und in deren unter dem Wüstensand liegenden
Städte einzudringen, die noch keiner aus Lovon gesehen
hatte.
    Auf natürliche Weise war dies nicht möglich – also
versuchte man es auf unnatürliche. Die Herrscher, die lange vor
Ghanor die Geschicke dieser Stadt und seines Volkes lenkten,
bedienten sich schwarzmagischer Künste, um in das Reich der
unterirdischen Bugken einzudringen. Aber auch das gelang nicht. Die
Mächte, die mit Hilfe Rha-Ta-N’mys, der höchsten
Göttin der Dämonen, beschworen wurden, versagten.
    Niemand hatte eine Erklärung dafür. Aber an den
Tatsachen kam man einfach nicht vorüber.
    Rha-Ta-N’my, die Dämonengöttin, war überall im
Kosmos zu finden. Diese ersehreckende Feststellung war die erste, die
Hellmarks Geist in Ghanors Körper machte. Auch hier auf Helon
genoß sie lange Zeit über eine Verehrung und eine
Stellung, die das Volk von Lovon an den Rand der Selbstaufgabe
brachte. Es war erstaunlich, daß der jugendliche Herrscher
Ghanor es fertig brachte, innerhalb eines Jahrzehnts alles in Lovon
umzufunktionieren. Sämtliche Tempel zu Ehren der
Dämonengöttin waren abgerissen worden. Die entweihte Erde
wurde abgetragen und jungfräulicher Boden aufgefüllt. Alle
Skulpturen, alle Statuen und Nachbildungen, die Rha-Ta-N’my in
irgendeiner Form symbolisierten, wurden verbrannt, ebenso die
unheiligen Bücher, in denen die schrecklichen Gebete und
Anrufungen standen, mit denen Rha-Ta-N’my und ihre hier
eingeschleusten Schergen jederzeit persönlich angesprochen
werden konnten.
    Ghanors Leistung war beachtlich. Aber sie war nur halb, wie er
durch die Weisen aus Lovon inzwischen erfahren hatte. Es gab noch
immer Feinde, die sich von den normalen Einwohnern der Stadt nicht
unterschieden, Feinde, die auf Rha-Ta-N’my zurückgingen.
Und so erhielt Ghanors Absicht, zu den geheimnisvollen
Wüstenvölkern einen guten Kontakt zu schaffen, noch einen
besonderen Sinn. Was besaßen jene Völker, daß sie
durch die furchtbaren Verlockungen und Bedrohungen aus einem
dämonischen Reich nicht überrumpelt und in die Irre
geführt werden konnten?
    Ghanors Gedankengänge waren vollkommen richtig. – Auch
die Lovon-Rasse war ein Wüstenvolk, das im Gegensatz zu den
anderen Völkern einen verhältnismäßig schnellen
Aufstieg und einen geistigen und technischen Fortschritt erreicht
hatte. Auch sie, die Lovon, wußten einst nichts von
Rha-Ta-N’my. Aber eines Tages waren die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher