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Macabros 034: Galeere des Grauens

Macabros 034: Galeere des Grauens

Titel: Macabros 034: Galeere des Grauens
Autoren: Dan Shocker
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müssen Fachleute ran… Vorsicht ist zunächst
geboten, solange wir nichts Näheres wissen, um eine Wiederholung
zu vermeiden. Ich werde alles in die Wege leiten…«
    Santville nickte dem Doktor zu. »Da Sie gerade so
hübsche Handschuhe anhaben, hätte ich eine Bitte an Sie.
Greifen Sie doch mal in die Tasche seines Jacketts…! Vielleicht
finden Sie eine Brieftasche oder so etwas Ähnliches. Wenn wir
wissen, wer er ist, hilft uns das auch schon weiter.«
    Jefferson trug eine Brieftasche mit Ausweispapieren, Bargeld, dem
Brief eines Freundes und eine Kreditkarte von American Express bei
sich.
    Über Funk war inzwischen eine Spezialmannschaft angefordert
worden, die sich des Toten annahm.
    Die zwei Männer, die den auf rätselhafte Weise
gestorbenen Anwalt abholten, trugen Anzüge wie Astronauten. Die
gleichen Anzüge fanden Verwendung, wenn man Pockenkranke in ihre
Quarantänestation transportierte.
    Santville ging wie mit Samthandschuhen an die Sache heran.
    »Gilmore«, sagte er plötzlich, als ihm etwas
einfiel. Er blickte sich in der Runde um, und eine steile Falte stand
zwischen seinen Augen. »Zum Donnerwetter – wo ist denn der
Bursche jetzt schon wieder? Kaum läßt man ihn aus den
Augen, macht er schon wieder auf eigene Rechnung.«
    Er zuckte zusammen, als er den Privatdetektiv in diesem Moment aus
der Tür zu ›Antonio’s‹ kommen sah.
    »Das gibt’s doch nicht!« entfuhr es dem Captain.
»Ich glaube, ich träum’!« Er gab sich einen Ruck
und lief zum Eingang des Fischrestaurants. Auch dort standen noch
immer die Menschen in Gruppen beisammen. Der Vorfall hatte
beträchtlichen Staub aufgewirbelt. Die meisten
Spaziergänger und Gäste in diesem Bezirk der
Fisherman’s Wharf hatten die unheimliche äußere
Veränderung des Toten mitbekommen.
    »Ich habe Ihnen doch ausdrücklich gesagt, in meiner
Nähe zu bleiben«, zischte Santville. Er war ernstlich
böse. »Sie wissen, daß ich allergrößte
Befürchtungen habe. Wenn die Geschichte übertragbar ist,
dann kann es hier zu einer Kettenreaktion kommen, die ich mir gar
nicht vorzustellen wage.«
    »Meine Meinung, Captain, ist die, daß Sie alles zu
schwarz sehen…«
    »Ich sehe Sie schon schwarz, Gilmore. Schwarz wie die Nacht
und lackiert glänzend – wie dieser Percy
Jefferson.«
    »Was Jefferson auch immer gehabt haben mag, es ist bestimmt
nicht ansteckend.«
    »Ah – und woher wissen Sie das?«
    »Er wird ja wohl während der letzten Tage und auch heute
mit Leuten in Berührung gekommen sein. Es wäre sicher in
der Zwischenzeit etwas bekanntgeworden, wenn…«
    Santville wußte, was Gilmore sagen wollte und winkte ab. Er
fiel ihm ins Wort: »Wenn Jefferson der erste Fall ist, dann
wissen wir gar nichts. Warum sind Sie trotz meines
ausdrücklichen Wunsches weggegangen, Gilmore?«
    »Ich mußte mal, Captain. Außerdem habe ich mir
gründlich die Hände gewaschen. Man weiß ja nie…
Ich habe niemand unterwegs angetastet.«
    Es stimmte alles. Bis auf den ersten Satz.
    Er war in Wirklichkeit in ›Antonio’s‹ gewesen, um
zu telefonieren. Seiner nicht schlecht zahlenden Auftraggeberin war
er verpflichtet, jede Änderung der Dinge sofort mitzuteilen. Er
wollte dies tun, ehe die Polizei sich mit ihr in Verbindung setzte.
Schließlich hatte er genau beobachtet, wie alles passiert
war.
    Eine erstaunliche Feststellung hatte er dabei gemacht. Mrs.
Jefferson schien eine ähnliche Mitteilung förmlich erwartet
zu haben.
    Ihre einzige Reaktion: »Nun also doch…«
    Sie wußte demnach mehr, als sie ihm trotz aller scheinbaren
Offenheit anvertraut hatte. Und das interessierte ihn mit einem Mal
doch sehr. Auch ohne Honorar.
     
    *
     
    Björn und Rani Mahay verhielten in der Bewegung.
    Die beiden Freunde standen am Ende einer ausgedehnten, trostlosen
Moorlandschaft, die in der dämmrigen, Ferne mit dem bleiernen,
sonnenlosen Himmel zu verschmelzen schien.
    Direkt vor ihnen aber ragte ein kolossales Bauwerk in die
Höhe, das aus mächtigen schwarzen Steinquadern errichtet
war.
    Es war die ›Burg‹, wie die Freunde sie für sich
genannt hatten. Sie wußten nichts über dieses teilweise
zur Ruine gewordene Gemäuer, Sie wußten überhaupt
sehr wenig über die Welt, in der sie sich befanden.
    Durch einen Zauberspiegel hatte Hellmark Tony Stukman, den
karrierelüsternen englischen Rennfahrer verfolgt, der mit
finsteren Mächten paktierte, um zu Geld, Erfolg und Macht zu
kommen. Stukman war bei seinen dämonischen Freunden in Ungnade
gefallen, weil er das
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