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Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Titel: Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit
Autoren: Dan Shocker
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für die höchsten.
    Sie konnten den geistigen Schutzschild nicht durchdringen, der von
den weißen Priestern der Weißmagischen Kaste in ferner
Zeit errichtet wurde.
    Marlos war nicht nur für menschliche Augen von einer
bestimmten Entfernung ab unsichtbar, war auf keiner Landkarte der
Welt verzeichnet, obwohl es existierte, sondern konnte auch von den
finsteren Schattenwesen nicht registriert werden.
    Dies hier war der einzige Ort auf der Erde, wo man wirklich vor
ihnen sicher war. Aber hier konnten sich diejenigen, die mit
allergrößter Sicherheit um das Wirken unsichtbarer
Kräfte und Mächte wußten, am allerwenigsten
aufhalten. Sie mußten sich dem Kampf im freien Feld
stellen.
    Als Arson den Entschluß faßte, sich Hellmark
anzuvertrauen, war ihm klar, daß der Kampf gegen die
Kräfte der Finsternis mit einer neuen riskanten Variante
fortgeführt wurde. Die Dämonischen würden alles
aufbieten, um diesen konzentriert gegen sie gerichteten Pfeil
abzuwehren und – wie es Dämonenart war – zu einer
Waffe gleichzeitig für sich zu schmieden.
    Was dabei herauskam, wußte auch Arson, der Mann aus einer
anderen Zeit, nicht. Dieses Wissen würde er erst dann besitzen,
wenn er bestimmte Aktivitäten entfaltete.
    Die Entscheidungen, die in der Gegenwart getroffen wurden,
würden sich auf die Vergangenheit und die Zukunft auswirken.
    Arson, zu allem bereit, griff zur größten und
mächtigsten Waffe, die ihm zur Verfügung stand.
     
    *
     
    Ein großer Spiegel, der bis unter die Decke reichte, stand
an der Wand.
    Es handelte sich um eines der seltenen, legendären Exemplare,
um einen sogenannten Zauberspiegel, der das Tor zur vierten
Dimension, zu einer anderen Welt, bildete. Björn Hellmarks
Spiegel befand sich einst im Besitz der Druidin Kuina
Macgullyghosh.
    Ein dunkelroter, schwerer Vorhang hing davor und verdeckte das
Glas, das kein Glas war. Der hochgewachsene, breitschultrige Mann mit
den schmalen Hüften passierte den Keller, ging auf den Spiegel
zu und drückte den Vorhang beiseite.
    Björn Hellmark stieg in den Spiegel. Die gläserne
Fläche teilte sich und war wie unbewegliches Wasser, das seine
Körperformen genau einschloß. Er tauchte ein – und
kam einige tausend Kilometer von Genf entfernt auf Marlos in der
Geisterhöhle an.
    In dem riesenhaften, domähnlichen Gebilde waren die
geschmückten skelettierten Leiber derjenigen, die einst auf
Xantilon große Entscheidungen trafen und Geheimnisse
entdeckten. Die Kaste der Weißen Priester und Herrscher war
hier versammelt. Auf den steinernen Thronen saßen die makabren
Gestalten, umhüllt von farbenprächtigen seidig schimmernden
Gewändern. Jeder Thron trug einen Namen. Ein Thron nur war leer
– und trug den Namen Björn Hellmarks. Es war der oberste
Thron. Darüber gab es nichts mehr. Auch er, Björn,
würde eines Tages hier in der Geisterhöhle seine letzte
Ruhestätte finden, sein Geist eingehen in ein zeitloses Meer, wo
die anderen ihn erwarteten und er mit den letzten Geheimnissen des
Daseins vertraut gemacht würde. Wann dieser Tag war wußte
er nicht. Vorausgesetzt für dieses Einswerden mit den anderen
war: er mußte sich dem Kampf mit den Dämonen stellen,
durfte seine Seele nicht an Molochos und seine Schergen verlieren und
mußte unter allen Umständen verhindern, daß
dämonische Kräfte erstarkten und Neuland gewannen.
    Seit Menschengedenken – und weit darüber hinaus –
existierten finstere Mächte und wirkten sich auf das Leben des
einzelnen aus, ohne daß der Betroffene meist selbst etwas davon
merkte. Er wurde zum Werkzeug und sein eigenes Leben erfüllte
sich nicht so, wie es im Buch des Schicksals vorgesehen war und wie
er es – aus freiem Willen – selbst noch entscheiden
konnte.
    Dämonen manipulierten und ließen den Kampf, der seit
Urbeginn bestand, noch mal neu und endgültig aufflammen. Diesmal
würde es nur eins geben: Sieger und Besiegte! Ein Patt, wie es
der Vorgang nach der Katastrophe auf Xantilon zustande brachte, war
diesmal ausgeschlossen.
    Die Entscheidung mußte herbeigeführt werden. Die
Propheten und Philosophen im alten Xantilon hatten es damals schon
angekündigt.
    Die Dinge, welche Menschen gern in das Reich der Märchen und
Sagen verlegten, waren einst Wirklichkeit gewesen. Dämonen
beeinflußten das Denken und Fühlen ganzer Völker und
schufen Widersprüche, so daß diese Welt, wie sie jetzt
bestand, offensichtlich ein einziger Widerspruch war.
    Viele Gedanken gingen dem Deutschen durch den Kopf, sobald
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