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Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Titel: Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit
Autoren: Dan Shocker
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wiederholte der Dämon,
»darüber aufzuklären, was er tun muß, um nicht
ins Unheil zu rennen. Es ist Unsinn, was du tust. Es ist an der Zeit,
daß du das endlich einsiehst.«
    »Ich weiß, was ich tue, und werde mich nie von meinem
Vorhaben abbringen lassen! Und du weißt, daß sich die
Gespräche mit mir nie lohnen, namenloser Dämon. Sie drehen
sich immer im Kreis.«
    Die gespaltenen, wie Felsgestein wirkenden Lippen, verzogen sich.
»Einmal wirst du es einsehen, daß dein Einsatz sich nicht
lohnt, daß deine Kräfte nachlassen. Gegen uns wirst du nie
ankommen. Arson!«
    »Es wird sich zeigen.«
    »Wird? Es hat sich schon gezeigt! Du jagst einem Phantom
nach. Du willst ständig wissen, wohin Amina und Taaro
entführt wurden. Die Orte und Zeiträume wechseln oft. Du
kommst immer zu spät. Das alles könntest du dir ersparen.
Ein Wort von dir genügt – und sie sind frei. Du brauchst
nur deine Streifzüge durch Raum und Zeit zu
unterlassen.«
    »Damit verzichte ich darauf, euch auf die Finger zu
sehen«, warf Arson ein.
    »Ist das so schlimm?«
    »Ja. Ich gebe nicht auf. Ihr könnt mich nicht davon
abbringen, den einmal gegebenen Schwur zu brechen. Ich beobachte und
bekämpfe euch und werde nie davon ablassen!«
    Höhnisches Gelächter erfolgte. »Du sprichst ein
großes Wort gelassen aus, Arson. Nie – was bedeutet das
für einen Menschen wie dich, der die Zeiten kennt wie kein
Zweiter? Nie – das bedeutet, daß deine Jagd durch Raum und
Zeit weitergehen wird, deine Suche nach Amina und Taaro. Nie, das
bedeutet: du wirst deine Frau und deinen Sohn nie
wiedersehen!«
     
    *
     
    Die Worte trafen ihn wie Hammerschläge.
    Der Dämon blickte verächtlich. In seinen riesigen Augen
irrlichterte es bedrohlich. Dann lösten sich die Konturen des
gewaltigen kahlen blauen Kopfes langsam auf. Es verschwand das dumpfe
Rot, in dem er wie in einem Blutbett lag.
    »Du wirst es nie allein schaffen!« so lauteten die
letzten, verständlichen Worte, die er vernahm und die lange in
ihm nachhallten.
    Minutenlang noch lag er da und konnte endlich die Augen
schließen. Er fand zu sich selbst zurück. So sehr er diese
Visionen mochte – so sehr fürchtete er sich jeweils deren
Abschluß.
    Auf der einen Seite bekam er Amina und Taaro zu Gesicht und erfuhr
Neues über das Schicksal seiner Lieben, von denen ihn eine
dämonische Gewalttat getrennt hatte. Auf der anderen Seite
mußte er das Erscheinen des Schrecklichen in Kauf nehmen.
    Arson richtete sich auf, erhob sich dann und stand wie aus
mattschimmernden Stahl gemeißelt in der dämmrigen Kabine
des Zeitschiffes, das bewegungslos zwischen Raum und Zeit hing, wenn
er die visionären Träume suchte.
    »Allein schaffe ich es nicht, da magst du recht haben,
namenloser Dämon«, flüsterte er tonlos im
Selbstgespräch. Seine klugen Augen starrten auf die dunklen,
runden Bildschirme, die dicht beieinander lagen. Das hier war die
Zentrale des Zeitschiffes. Man vernahm kein Motorengeräusch,
keine Kontrollichter blinkten und es gab kaum Apparaturen.
    Das Schiff wurde durch eine hochentwickelte Superelektronik, die
reine Energie umwandeln und steuern konnte, beherrscht.
    Arson berührte einen schmalen Metallstreifen und dachte einen
bestimmten Gedanken. Einer der Schirme, die aussahen wie Bullaugen,
begann zu flackern. Farbige Nebel formierten sich zu einem Bild. Eine
unsichtbare Kamera holte eine Landschaft heran, als würde sie in
großer Höhe darüber schweben.
    Blau war das Meer und der Himmel, der sich darin spiegelte. Eine
kleine, liebliche Insel, vielgestaltig in ihrer Bodenstruktur. Es gab
Täler und Berge, weiße, palmenbesäumte Strände,
an die sanft die Wellen plätscherten, kleine Bäche und
Flüsse, die ins Meer mündeten.
    Das war Marlos, die unsichtbare Insel. Sie lag zwischen Hawaii und
den Galapagos-Inseln.
    »Aber es gibt jemand, der mich unterstützen wird, wenn
ich ihn bitte, wenn ich ihm alles erkläre. Dann bin ich nicht
mehr allein!« Er atmete tief durch und neue Hoffnung
erfüllt ihn, als er an Björn Hellmark dachte, den Mann, der
an zwei Orten zur gleichen Zeit sein konnte und der
gefährlichste Gegner der Dämonen und Molochos’ in der
Gegenwart war.
     
    *
     
    Das Zeitschiff wurde zu reiner Energie. Mit ihm veränderte
sich die atomare Struktur Arsons.
    In Gedankenschnelle war er an jenem Ort, von dem er wußte,
daß er Hellmark garantiert traf – und daß niemand
ihre Begegnung beobachtete.
    Marlos war tabu für alle Dämonen, für die
rangniedrigsten wie
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