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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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sterben. Er war schon seit Jahrzehnten dazu bereit. Es war Maia ... es war nur Maia.
    Er hob sie hoch, fühlte, wie ihre Arme sich um ihn legten, als ein Husten sie schüttelte, sie zu sprechen versuchte, aber es nicht vermochte, wegen des schweren Rauchs. Er schloss die Augen und beugte sich über sie, um sie, versuchte sie mit seinem großen Körper vor den fallenden Balken und tanzenden Flammen zu schützen.
    Bitte.
    Die Ironie, das Entsetzliche an ihrer Lage – dass ihm sein Herzenswunsch erfüllt worden war, dass er endlich frei von Luzifer war, aber jetzt die Frau, die er liebte, nicht retten konnte – trieb ihm bittere, beißende Tränen in die Augen. Sie fielen in ihr Haar, brannten in seinen ausgetrockneten Augen, schmeckten salzig, als sie ihm die Wangen hinabliefen.  
    Ich verfluche dich. Ich verfluche dich.
    Hilf mir. Irgendjemand.  
    Er dachte an Wayren, ihre schlichte, elegante Gestalt erschien ihm vor seinem inneren Auge, und ihre Platituden.  
    Ihre sinnlosen Platituden, die zu spät kamen: Aber deswegen sind die Menschen hier auf Erden. Eben um gestört zu werden. Um zu fühlen. Zu leben. Zu lieben. Und ... um geliebt zu werden. Das ist es, was euch von jeder anderen Kreatur unterscheidet. Und das macht den Menschen auch letztendlich stärker als Satan selbst.  
    Ja, er hatte die Liebe erfahren. Er hatte sich ihr geöffnet, gerade noch rechtzeitig, um sie zu verlieren. Das Leben zu verlieren. Das Wunder war zum Fluch geworden, und jetzt würden sie sterben.
    Maia würde sterben, genau wie Meg gestorben wäre.
    Wenn er unsterblich geblieben wäre ... wenn er den Pakt nicht gelöst hätte...
    Die Kälte war wieder da, die schreckliche Erkenntnis, dass er eine Wahl hatte. Dass er sie retten konnte, genau wie er Meg gerettet hatte. Sie packte ihn hart, finster und böse, stärker noch als das Feuer, das um seinen sterblichen Leib tobte.  
    Er hatte nicht gewusst, was es bedeutete. Damals. Als Luzifer ihn zum ersten Mal aufgesucht hatte. Aber jetzt wusste er es. Er kannte die Hölle, das Grauen, die Finsternis, die der Pakt bedeutete, nur zu gut.
    Er wollte das alles nicht noch einmal durchleben. Aber er könnte es.
    Etwas in ihm ging zu Bruch, etwas, was dann zu Kälte wurde, und dann Hitze ... und dann tiefe, tiefe Ruhe. Eine Oase, eine Insel, inmitten des Feuerstrudels aus Furcht und Entsetzen, die in ihm kämpfte und auch um ihn herum.
    Er könnte es tun. Er konnte Maia retten.
    „Ich nehme alles zurück“, brüllte er in die Finsternis, seine Stimme eingerostet und kaum hörbar. Tränen liefen ihm über das Gesicht, als er seine Entscheidung traf. „Luzifer! Erhöre mich!“
    Die Flammen wüteten und rollten sich, Hitzewellen brandeten durch das Zimmer. Es kam jetzt näher. Schon bald würden sie nicht mehr atmen können. Es grenzte an ein Wunder, dass sie noch nicht davon verschlungen worden waren, denn das Feuer schien alles zu fressen, aber seine Geschwindigkeit hatte sich verlangsamt, irgendwie. Etwas schien dem Feuer Einhalt zu gebieten.  
    „ Luzifer! “, brüllte er noch einmal.
    Und da stand er, der Satan, der Teufel, dort in seinem Kopf. „Du wagst es, mich wieder anzurufen, nachdem du unseren Pakt aufgekündigt hast?“
    „Du hast mich einmal gefragt, ob ich Meg genug liebe, um sie zu retten“, sagte er ... oder – was eher wahrscheinlich war – er dachte es, denn das hier war ein Traum genau wie es das andere Mal auch ein Traum gewesen war. „Ich habe es nicht gewusst, aber jetzt verstehe ich es. Ich gebe dir, noch einmal meine Seele, aber diesmal gebe ich dir ihre Seele nicht. Du hast mich, aber sie bleibt unberührt. Tu es jetzt, du Bastard. Tu es jetzt .“
    Luzifer lächelte dieses warme, einladende Lächeln, und seine Augen verengten sich. „Es ist mir immer eine Freude, wenn die wahrhaft Gottesfürchtigen sich mir zuwenden. Ich nehme dich zurück, Dimitri. Ich nehme dich zurück.“ Er streckte die Hand aus, um sein Mal zu ersetzen, und glühender Schmerz, ein jäher weißer Blitz brannte dort in der Finsternis. Dimitri sah noch einmal kurz Wayren und dachte, zu spät ...
    Und dann fiel er auch schon.
     

ZWEIUNDZWANZIG
    ~ Unsere Helden in der Dunkelheit ~
    Maia sah den weißen Blitz nicht, sondern spürte ihn hinter ihren geschlossenen Augenlidern, und hörte dann ein lautes, berstendes Geräusch. Corvindales Arme waren um sie geschlungen, und plötzlich fielen sie, kopfüber, ins Nichts.
    Sie landeten auf einem harten, kalten Untergrund, aber ohne hart
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