Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
den Juwelen strömte von Maia her stärker zu ihm als die Flammen und der Rauch, aber endlich war er an eine Stelle gekommen, wo er sie wieder sehen konnte.  
    „Maia“, keuchte er.  
    „Corvindale“, sagte sie und hustete gleich wieder. Sie schien jetzt etwas wacher zu sein, etwas klarer im Geist. Sie hatte ihre Kraft wieder erlangt, nur um dann zu sterben?  
    „Ich ... kann ... nicht“, würgte er, sein Hals zusammengeschnürt, von Gefühlen. „Ich kann nicht .“ Seine Finger gruben sich zwischen zwei Dielen ein, aber sie waren so schwach, dass er sie kaum in die Ritze zu stecken vermochte. Es war zu viel. Etwas prickelte in seinem Gesichtsfeld, schmutzig und bitter.
    „Ich weiß“, sagte sie, als sie irgendwie die Kraft fand, trotz des vielen Rauchs in ihrer Lunge zu reden. „Das weiß ich.“ Ihr wunderschönes Gesicht war schwarz vor Schmutz, ihr Haar hing wirr herab, ihr Kleid verdreckt, und die bösartigen Rubine glitzerten wie kleine tanzende Leuchtfeuer in den Flammen.  
    „Maia. Gott, Maia ... es tut ... mir Leid“, presste er noch heraus, die Tränen stachen ihm jetzt in die Augen. „Es tut mir Leid.“
    „Ich weiß“, sagte sie, und irgendwie fand ihr Blick, trotz Finsternis und Feuer um sie, den seinen und hielt ihn fest. „Ich liebe dich ... Gavril.“
    Ich liebe dich. Das Gefühl blitzte in seinem eigenen Kopf auf, brannte sich jäh dort ein, wie eine große Offenbarung. Wahrheit.
    Im selben Moment, wie Dimitri zu dieser Selbsterkenntnis gelangte, zu dieser lang verleugneten Wahrheit, traf ihn etwas bis ins Mark. Einen Augenblick lang dachte er, etwas wäre heruntergefallen, ihm auf den nackten Rücken. Oder dass ein Pflock ihn gefunden hatte, ihm das Herz durchbohrte. Aber das war es nicht, es war nicht äußerlich, es war etwas in ihm, tief drinnen, es zerbarst, krachte auseinander. Schmerz durchfuhr ihn, und seine Muskeln brachen endlich zusammen, sein Gesicht sank in den Dreck ein. Er konnte nicht einmal einen Finger rühren. Konnte kaum blinzeln. Sein Atem kam kurz und abgehackt, der Mund voller Schmutz und Asche.
    Dimitri presst die Augen zusammen, der Schmerz überwältigte ihn. Mit einem letzten Atemzug hievte er sich hoch, und hob das Gesicht, um sie noch einmal anzusehen. Er musste es ihr sagen. Er konnte sie nicht sterben lassen, ohne dass sie nicht die Wahrheit wüsste.
    Er konnte nicht einmal die Worte sprechen, aber er dachte sie und schickte sie mit seinem Blick zu ihr hinüber. Ich liebe dich. Maia, ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt.  
    Der Schmerz zerriss und brannte, genau an seinem Teufelsmal und tobte auch in seinem ganzen Körper, in Muskeln und inneren Organen, und seine Beine und Arme entlang, strahlte nie gekannte Folterqualen aus. Er schrie auf vor Pein, krümmte sich, zitterte: versuchte, es abzuwerfen, zu entkommen.  
    Niemals. Nie war es so gewesen.  
    Es brannte wie tausend glühendheiße Peitschenschläge auf seiner Haut, bis er dachte, er würde explodieren, verrückt werden, schreien, bis sein Hals in Fetzen hing. Und dann, ganz unmöglich, sah er Wayren ... und sie nickte, mit einem stillen, allwissenden Lächeln.  
    Dann ... nichts.
    Schwarze. Finsternis.  
     

EINUNDZWANZIG
    ~ In dem ein Wunder zum Fluch wird ~
    Dimitri öffnete die Augen und sah nur Finsternis, in seinen Ohren nur ein großes Rauschen. Hitze. Unfassbare Hitze. Seine Gedanken waren langsam, zäh, und als er den Kopf hob, erinnerte er sich.
    Schmerz. Aber der war jetzt verschwunden.
    Maia. Oh, Gott.  
    Für einen Moment waren da nur Leere und Angst in ihm, dann öffnete er wieder mühselig die Augen und sah sich um. Goldene und rote Flammen wirbelten und tanzten, Hitze zehrte an ihm. Seine Lungen brannten, seine Augen waren trocken. Jenseits der Flammen, lag nur Finsternis.
    Er war gestorben. Er war in der Hölle.
    Wo ist Luzifer?
    Er hatte diesen einen, kurzen, merkwürdigen Moment lang Wayren gesehen ... aber den gefallenen Engel nicht.  
    Dimitri entdeckte, dass er sich bewegen konnte, und er drehte sich auf den Rücken, sein Körper war schwach und tat weh, aber er bewegte sich. Und dann sah er sie. Maia, so unmöglich das schien. Sie war immer noch da, an der gleichen Stelle. Auf dem Stuhl, immer noch von Rubinen gefesselt, das flackernde Licht auf ihren Gesicht.  
    Wie konnte sie immer noch hier sein? Warum hatte das Feuer sie nicht schon verschlungen, alles Leben aus ihr gewürgt?
    Sie beobachtete ihn mit einem entsetzten Gesichtsausdruck, als er sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher