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Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Titel: Lustige Streiche mit Hanni und Nanni
Autoren: Enid Blyton
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neuen Klasse
     

    „Schaut“, sagte Bobby, „da ist noch eine Neue. Sie hat anscheinend schon ihre Sachen ausgepackt. Sieht so aus, als ob sie auch in unsere Klasse käme.“
    Das Mädchen kam näher und blieb stehen, als Bobby sie ansprach. „Hallo, du bist neu, nicht wahr? In welche Klasse kommst du?“
    „In die fünfte“, erwiderte das Mädchen. „Ich heiße Irene Petersen.“
    „Wir sind auch in der fünften“, sagte Hanni und stellte sich und die anderen vor. „Sollen wir dich herumführen und dir alles zeigen? Im Allgemeinen macht das ja die Hausmutter, aber diesmal haben wir eine neue, die sich noch nicht so auskennt oder sich vielleicht auch keine Mühe machen will!“
    Das Mädchen sah plötzlich verärgert aus. „Ich weiß schon Bescheid, danke“, sagte sie steif. „Ich bin bereits eine Woche hier.“
    Ohne ein weiteres Wort lief sie weg. Die anderen starrten ihr verwundert nach.
    „Was hat die nur gebissen?“, fragte Bobby. „So unfreundlich braucht man wirklich nicht zu sein. Und was soll das heißen: Sie ist schon eine Woche hier? Kein vernünftiger Mensch kommt mitten in den Ferien!“
    In dem Augenblick erschien Marianne mit Carla. „Hallo, wie geht‘s?“, begrüßten die Klassenkameradinnen die beiden Freundinnen. „Nett, euch wiederzusehen. Habt ihr das Mädchen gesehen, das gerade gegangen ist? Sie heißt Irene Petersen und tut, als gehöre die ganze Schule ihr!“
    „Nein, gesprochen habe ich noch nicht mit ihr“, erwiderte Marianne. „Aber ich weiß, dass ihre Mutter die neue Hausmutter hier ist. Unsere alte ist ja krank geworden. Irene ist seit einer Woche mit ihrer Mutter in Lindenhof.“ Bobby pfiff durch die Zähne. „Kein Wunder, dass sie sich geärgert hat, als ich ein paar unfreundliche Bemerkungen über unsere neue Hausmutter machte. Übrigens gefällt mir diese Irene nicht sonderlich.“
    „Wir müssen sie erst mal näher kennenlernen“, meinte Hilda, vernünftig wie sie nun mal war. „Manchmal täuscht der erste Eindruck.“
    Unter ihrer Klassenlehrerin, Frau Ellis, gewöhnten sich die Mädchen bald an den Schulalltag. Die Baronesse Angela von Faber wurde äußerlich immer mehr einem Engel ähnlich und sie strich sich während des Unterrichts ständig über ihr langes, goldgelocktes Haar.

    „Wisst ihr, dass sie nur handgearbeitete Schuhe trägt?“, berichtete Elli den Zwillingen. „Und zu jedem Kleid hat sie eine passende Handtasche, mit Goldbuchstaben drauf!“
    „Sei still“, sagte Hanni. „Wen interessiert das schon? Deine liebe Angela ist schrecklich eingebildet.“
    „Warum auch nicht?“, erwiderte Elli, die ihre neue Freundin sofort in Schutz nahm. „Ich wäre auch stolz, wenn ich aus einer so alten Familie käme und so reich wäre und so wunderschöne Sachen hätte.“
    „Du bist schon angesteckt“, meinte Nanni ärgerlich, „warum musst du dich dauernd an so oberflächliche Menschen hängen? Wichtig ist, was du bist, nicht, was du hast!“
    „Ich bin froh, dass Angela meine Freundin ist“, erwiderte Elli gereizt. „Ich finde sie wundervoll.“
    „Schade nur, dass sie so wenig Verstand hat“, spottete Bobby. „Ich glaube, sie kann noch nicht mal das kleine Einmaleins.“
    Angela war wirklich sehr eingebildet - auf ihre vornehme Herkunft, auf ihren Reichtum, auf ihre vielen Autos und ganz besonders auf ihr gutes Aussehen. Nur wenige Mädchen fanden Gnade vor ihren Augen. Elli war die Einzige der Klasse, die sie zur Freundin erwählte, denn Elli war hübsch, hatte gute Manieren und bewunderte die schöne Angela aus tiefstem Herzen.
    Auf die meisten anderen Schülerinnen sah Angela hochmütig herab. Bobby konnte sie nicht ausstehen. Carlotta? Ein ehemaliges Zirkusmädchen?
    Carlotta ärgerte sich nicht darüber. Sie schämte sich ihrer Vergangenheit keineswegs. Carlottas verstorbene Mutter war Zirkusreiterin gewesen. Seit ein paar Jahren lebte Carlotta in den Ferien im Haus ihres wohlhabenden Vaters und unter den strengen Augen ihrer Großmutter. Sie hatte sich an ein bürgerliches Leben, an geregelte Schulstunden und die Internatsvorschriften gewöhnt - doch nie vergaß sie ihre abenteuerliche Zeit beim Zirkus. Oft brachte sie ihre Klasse zum Lachen, wenn sie ganz plötzlich auf den Händen herumspazierte oder einen Schwall spanischer Schimpfworte ausstieß.
    Elli hatte Angela die Lebensgeschichte aller Mädchen erzählt und Angela hatte ihre kleine Nase gerümpft, als sie erfuhr, dass Carlotta tatsächlich als Zirkusreiterin
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