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Lust de LYX - Wogen des Begehrens (German Edition)

Lust de LYX - Wogen des Begehrens (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Wogen des Begehrens (German Edition)
Autoren: Larissa Ione
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Kleines!“
    Ein Schuss fiel, und eine Kugel durchschlug das Seitenfenster. Glassplitter regneten auf Marina nieder. Sie kreischte und ließ den Motor aufheulen. Langsam, viel zu langsam, glitt die Zwölf-Meter-Yacht vom Anlegesteg weg.
    Erst jetzt erlaubte sie sich einen Blick zurück - und wünschte sich augenblicklich, sie hätte nicht zurückgesehen. Vier Männer rannten über den Steg und kamen schnell näher.
    „In Deckung!“, rief Agent Schönling, der auf dem beleuchteten Deck kauerte.
    Schüsse krachten durch die Luft. Sie duckte sich und spähte gerade so weit über das Steuer, dass sie noch lenken konnte. Dumpfe Schläge und ein splitterndes Geräusch ließen das Boot erzittern. Verdammte Kerle! Sie hatte ein Vermögen – ihre gesamten Ersparnisse – in die Renovierung investiert, und jetzt schossen diese Mistkerle ihr Baby zusammen. Ihren Traum.
    Marina reckte den Hals und sah, wie einer der Gorillas das Ende des Piers erreichte und einen Hechtsprung in Richtung Achterdeck machte. Halb drinnen, halb draußen, landete er auf dem Deck. Er zog die Oberlippe hoch und entblößte große, hässliche Zähne, während er versuchte, an Bord zu klettern. Dabei umklammerten seine Finger noch immer die Waffe.
    Agent Schönling stürzte sich auf den Kerl und rang mit ihm um die Pistole. Marina hielt den Atem an, bis ihr Brustkorb schmerzte, während sie das Boot aus dem Hafen steuerte und dabei den Kampf der beiden Männer im Auge behielt. Auf dem Anleger standen noch drei Männer und feuerten auf sie. Kugeln schlugen in die Bootshülle ein. Eine davon riss ein Loch in ihre Kabinentür – und jagte ihr die Angst direkt in ihr wild pochendes Herz. Sie hatte sich immer gewünscht, eines Tages draußen auf See zu sterben, aber nicht so. Nicht durch eine Kugel.
    Irgendwie schaffte der Kerl am Boot es, seine Waffe festzuhalten und sich gleichzeitig an Deck festzuklammern – bis Agent Schönling ihm direkt die Faust ins Gesicht rammte. Einmal. Zweimal. Beim dritten Schlag spritzte Blut aus der Nase des Kerls, und er flog rückwärts ins Fahrwasser des Bootes, und seine Waffe mit ihm.
    Noch immer donnerten Schüsse durch die Nacht, aber mittlerweile flogen die Kugeln zu kurz und landeten mit kleinen Spritzern im Wasser. Gott sei Dank.
    „Fahren Sie schneller!“
    Schneller? Sie gab doch schon Vollgas. Mit gerunzelter Stirn drehte sie sich um. Durch den Regenschleier konnte sie die Männer in der Ferne kaum ausmachen, als die zurück zur Yacht der Cavenaughs rannten. Oh, nein. Nein. Die wollten die Yacht stehlen und sie damit verfolgen. Warum war ihr Passagier so wichtig für die Kerle?
    Wie aufs Stichwort kam besagter gut aussehender Passagier auf die Brücke gehumpelt, wobei er – sei es verletzungsbedingt oder mangels seefesten Gangs – gegen Wände und Möbel taumelte. „Hören Sie mich? Schneller.“
    „Wir fahren so schnell, wie wir können.“
    „Sie machen Witze.“ Er hielt sich an der Lehne ihres Stuhles fest, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, und wieder umwehte sie ein Hauch seines Duftes, ein maskuliner, reiner Duft, der eine wundervolle Note auf ihren Laken hinterlassen würde. Sie musste wohl völlig durchgeknallt sein, wenn sie in der momentanen Lage an so etwas dachte, oder? Doch andererseits hatte er ihr immerhin den schönsten lustvollen Augenblick seit Monaten verdorben.
    „Das Boot, das die da kidnappen … ist es langsamer als das hier?“
    Sie schnaubte. „Unsere Höchstgeschwindigkeit liegt bei siebzehn Knoten.“ Sie zeigte mit dem Daumen auf die ultraluxuriöse Beneteau Antares . „Diese hübsche Lady da drüben? Die schafft es bis auf dreißig. Die können uns einholen, ohne sich dabei anzustrengen.“
    „Wir könnten die Küstenwache rufen.“ Sein Blick glitt suchend über die Ausrüstung auf der Brücke. „Wo ist das Funkgerät?“
    „Wahrscheinlich in irgendeinem Lagerhaus.“
    Er hob ruckartig den Kopf, und sein Blick aus dunklen Augen durchdrang die Nacht und durchbohrte Marina. „Wie bitte?“
    „Ich habe das Boot renoviert, damit ich morgen Nachmittag meine erste Gruppe Sportfischer rausfahren kann. Alles, was noch fehlt, ist das neue Funkgerät, das morgen früh installiert werden soll.“
    Zumindest war das bisher alles gewesen, was noch gefehlt hatte. Jetzt hatte sie Einschlaglöcher von Kugeln zu reparieren, Fenster zu ersetzen und Wasserschäden zu beheben, falls die Kugeln irgendwelche Lecks verursacht hatten.
    „Kein Funkgerät“, murmelte er ärgerlich vor
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