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Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Elisabeth Naughton
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Rückkehr von seinem letzten Auftrag Zoraidas Wächter attackiert hatte. Und diesem hier musste klar sein, dass Tariq früher als erwartet zurückgekommen war, was nur heißen konnte, dass er versagt hatte.
    Hoffentlich nicht . Hoffentlich besaß seine Zielperson — auch wenn sie anders war als alle bisherigen — jenes menschliche Charakteristikum, das seine Arbeit erst möglich machte.
    Neugier.
    Mit verhärtetem Kiefer machte der Wachmann einen Schritt auf die Tür zu. Als er das Schwert aus der Scheide an seiner Hüfte zog, klirrte Metall. Doch noch bevor er den Schlüssel ins Schloss stecken konnte, flog Tariq wieder davon.
    Erleichterung durchströmte ihn. So schrecklich es für ihn war, sich Zoraidas Willen beugen zu müssen, war es immer noch tausend Mal besser, Zeit mit der Menschenfrau zu verbringen, als in seinem Verlies festzusitzen. Oder bestraft zu werden.
    In ihrem Wohnzimmer nahm Tariq wieder Gestalt an. Sie saß auf der Couch, ihre Augen noch immer geweitet, eine Locke fiel ihr ins Gesicht. Doch wie er gehofft hatte, strichen ihre Finger ein weiteres Mal über den Opal an ihrer Brust.
    »Wo ... wohin bist du verschwunden?«, stammelte sie.
    »In meine Welt«, antwortete er, ohne sich vom Fleck zu rühren. Tariq wollte für den Moment nichts tun, was sie erschrecken könnte. »Mein Königreich befindet sich in einer anderen Sphäre. Der Opal ist das Portal, durch das ich zwischen unserer und eurer wechsle. Und du, azizity , bist die Herrin des Schlüssels, du kannst mich zu dir rufen oder zurückschicken.«
    »Meine Güte.« Sie presste eine Hand an ihre Schläfe. »Ich fühle mich, als wäre ich in eine völlig verdrehte Version von Ghostbusters geraten, nur kann ich mich nicht erinnern, dass einer der Schauspieler aussah wie du.«
    Tariq musste wieder schmunzeln, weil ihre Reaktionen gänzlich anders waren als erwartet. »Du wirkst ziemlich überrumpelt. Hat man dir denn nicht gesagt, was es mit dem Feuerbrand auf sich hat?«
    »Doch. Ich meine, nein.« Sie fuhr sich mit den Händen durch ihre langen Haare, sodass die weichen Flechten wie Wellen aus Satin über ihre Wangen und Schultern wogten. »Was ich sagen will ...« Sie blickte zu ihm auf. »Ich wusste nur, dass der Opal über magische Kräfte gebietet. Dass er Wünsche in Erfüllung gehen lassen kann. Nicht, dass darin ein dienstbarer —« Röte stieg ihr in die Wangen. »Dass du darin wohnst.«
    Die Frau war perplex und misstrauisch, aber trotzdem geistig rege. Eine weitere interessante Reaktion. »Und jetzt, da du es weißt, wäre es dir lieber, du hättest dich anders entschieden?«
    »Keine Ahnung. Wie funktioniert das alles? Du bist also ein Dschinn. Ist das vergleichbar mit einem Dämon?«
    Also zählte auch Intelligenz zu ihren Attributen. Tariq machte es sich ihr gegenüber auf dem Sitzkissen eines Polstersessels bequem. »Dschinn sind so alt wie Engel. Wir sind spirituelle Wesen, die körperliche Gestalt annehmen können. Genau wie bei den Menschen sind manche von uns gut, andere sind böse, und wieder andere sind wohltätig. Meine Brüder und ich gehören dem Stamm der Marid an. Wir sind die Mächtigsten unter den Dschinn, gleichzeitig sind wir diejenigen, die man auf seiner Seite wissen möchte.«
    »Passieren noch andere Dschinn außer dir die Schwelle zur Menschenwelt?«
    »Ja. Gelegentlich. Viele sind fasziniert vom Verhalten der Menschen. Sie tarnen sich, dadurch können sie unsichtbar bleiben, während sie ihren Schabernack treiben. Für Geister ist es leicht, Menschen dahingehend zu beeinflussen, dass sie eine bestimmte Sache tun, und nicht eine andere. Du musst es dir so vorstellen, als würde ein Teufelchen auf deiner Schulter sitzen und dir ins Ohr raunen. Du kannst es nicht wirklich hören, trotzdem ist es da.«
    »Welch tröstlicher Gedanke«, murmelte sie und senkte den Blick zu Boden.
    Tariq musste wieder lächeln. Dieses menschliche Geschöpf gefiel ihm. Normalerweise sah er keine Veranlassung, so viel preiszugeben, aber das Interesse der Frau war echt, und er spürte instinktiv, dass sie nie vorankommen würden, wenn er es nicht täte. »Manche von uns finden keinen Gefallen daran, Chaos zu stiften. Wir erfüllen Wünsche. Was, wie du zugeben musst, eine gute Sache ist.«
    Als sie ihn verstohlen anschaute, bemerkte er das Zögern in ihren haselnussbraunen Augen. Und zum ersten Mal in all den Jahren empfand er einen Anflug von schlechtem Gewissen.
    »Also, wie funktioniert das alles?«, wiederholte sie. »Das mit den
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