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Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Elisabeth Naughton
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so heftig gegen ihre Rippen, dass der Kerl es bestimmt hören konnte. Sie stieß an die Küchenzeile, ließ unauffällig die Hand hinter ihren Rücken gleiten und nach dem Messerblock tasten. »I-ich habe dich nicht gerufen. Verschwinde. Auf der Stelle. Sonst werde ich nämlich die Polizei rufen.«
    Sein Blick wanderte von ihrem Gesicht zu ihrem Ausschnitt. »Aber du hast doch die Halskette angelegt, oder etwa nicht?« Der Mann kam in die Küche geschlendert, und Mira staunte nicht schlecht, als sie ihn dank des Lichts, das durch das Fenster hereinfiel, nun deutlicher sehen konnte: Schulterlanges, dunkles Haar, tiefschwarze Augen, ein kräftiger, markanter Unterkiefer, den ein leichter Bartschatten verdunkelte. Bekleidet war er mit Jeans und einem hellblauen T-Shirt, was nicht verbergen konnte, dass sein Körper aus Marmor gehauen zu sein schien. » Azizity , ich bin aus dem Opal.«
    Heilige Scheiße, der Typ war ein Psycho. Mira starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. Er kam nicht näher, sondern fixierte sie einfach nur mit diesem wissenden, glutvollen Blick, und Mira überrollte ein Ansturm von Hitze, den sie sich selbst nicht erklären konnte.
    Nein, das konnte nicht real sein. Sie sah an dem Kerl vorbei zu ihrer noch immer verschlossenen Wohnungstür und zu der Kette, die sie nach ihrer Heimkehr eingehakt hatte, und die das auch jetzt noch war. Dann blickte sie zu den Fenstern, bei denen nichts darauf hindeutete, dass sie geöffnet worden waren.
    »Was ...? Wie ...?«
    »Hast du je von einem Geschlecht gehört, das man die Dschinn nennt?«
    Mira sah noch fassungsloser aus als zuvor. »Du meinst, wie in der arabischen Mythologie? Willst du damit andeuten, dass du ein dienstbarer Geist bist?«
    Korrektur: Nicht einfach nur ein Psycho. Dieser Typ war ein ausgemachter Irrer.
    »Mythologie für die Menschen«, erklärte er mit einem winzigen Blinzeln seiner unergründlichen Augen. »Und dienstbarer Geist ist ein solch geringschätziger Ausdruck.«
    Mira warf einen weiteren Rundblick durch die Wohnung, sich bewusst, dass sie entweder jeden Moment von einem entlaufenen Massenmörder abgeschlachtet werden würde oder dass sie halluzinierte. Und das nicht zu knapp.
    Sie musste halluzinieren.
    »I-ich sehe keine Lampe.«
    Einer seiner Mundwinkel zuckte amüsiert nach oben. »Wir benutzen keine Lampen. Noch so ein Mythos.« Er kam einen winzigen Schritt näher, und trotz der Distanz, die weiterhin zwischen ihnen lag, spürte Mira, wie die Hitze, die er verströmte, die Luft um sie herum in Wallung versetzte. »Ich bin Tariq, vom Stamm der Marid, aus dem Königreich Gannah. Und ich bin hier, um dir einen Wunsch zu gewähren.«
    Tariq wartete darauf, dass die Frau etwas sagte — irgendetwas —, aber sie starrte ihn einfach weiter mit diesen ungläubigen Augen an. Augen, die eine einzigartige, goldumrahmte Mischung aus Grün und Braun waren.
    Als diese hübschen Augen immer größer wurden und die Frau noch immer nichts sagte, musste er sich ein Stirnrunzeln verkneifen. Sie hatte ihn gerufen, verdammt noch mal. Sie war diejenige, die sich auf die Suche nach dem Feuerbrand-Opal gemacht hatte, trotzdem stand sie jetzt wie zur Salzsäule erstarrt vor ihm, so als wäre ihr ein Geist erschienen. Er würde die Menschen nie verstehen. Sie wünschten sich Dinge, die sie nicht wollten, und wenn sie sie hatten, wünschten sie sich etwas anderes.
    Ihm kam die Galle hoch, weil er gezwungen wurde, das hier ein weiteres Mal zu tun, dann rief er sich in Erinnerung, wie viel auf dem Spiel stand. Um seiner Brüder willen würde er wieder verführen. Und zwar so oft wie nötig, bis beide wieder in Freiheit wären. Diese Zielperson würde ihn nicht ganz so viel Überwindung kosten, realisierte Tariq, als er ihr schulterlanges, blondes Haar musterte, die hohen Wangenknochen, den herzförmigen Mund und das verführerische Grübchen rechts von ihren Lippen. Nur hatte er diese Sache während der langen Jahre seiner Gefangenschaft zu viele Male tun müssen, um sich mehr als ein kleines bisschen von der Frau verlockt zu fühlen. Aber solange sie nicht kooperierte und nicht aufhörte, ihn anzustarren, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen, konnte er diese Sache nicht durchziehen, um sich anschließend ganz darauf zu konzentrieren, Zoraida den vernichtenden Schlag zu versetzen. » Azizity ?«, fragte er, sorgsam darauf bedacht, sie nicht zu berühren — zumindest jetzt noch nicht.
    »Ich —« Ihr Blick flatterte über sein Gesicht, dann wurde
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