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Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Elisabeth Naughton
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endlich aus ihrer Trance und steckte den Opal in ihre Jackentasche. »Was schulde ich Ihnen?«
    »Nichts.«
    »Nichts? Das erscheint mir nicht richtig. Diese Halskette muss einigen Wert haben.«
    Die Frau kniff ein weiteres Mal ihre silbrigen Augen zusammen. »Sie werden den Preis noch früh genug erfahren.«
    Noch bevor Mira fragen konnte, was das nun wieder heißen sollte, schlüpfte die Ladenbesitzerin hinter den Vorhang, und eisige Stille legte sich über den Raum.

KAPITEL 2
    Mira kaute nachdenklich auf ihrer Lippe herum, während sie den Opal eine Stunde später auf ihrem Küchentisch in Augenschein nahm. Er funkelte nicht mehr, und langsam kam sie zu der Überzeugung, dass er das nur in ihrer Einbildung getan hatte. Diese Kette war in Wahrheit nichts weiter als hübscher Tand. Modeschmuck.
    Trotzdem wollte ihr die Warnung der Ladenbesitzerin nicht aus dem Kopf gehen. Indem Sie sich entschließen, den Feuerbrand-Opal zu tragen, lassen Sie sich auf Konsequenzen ein, die Sie jetzt womöglich noch nicht absehen können . Vergewissern Sie sich, dass Sie dieses Risiko wirklich eingehen wollen .
    Mira stemmte sich aus ihrem Stuhl hoch, um sich eine Tasse Tee zu machen. Unten auf der Straße hupten sich die Autos durch den im Zentrum Portlands gelegenen Pearl District. Sie hätte eigentlich im Büro sein sollen, aber sie hatte sich nach ihrem Besuch in dem Laden den Nachmittag freigenommen, und derzeit fühlte sie sich nicht in der Verfassung, von zu Hause aus zu arbeiten. Nicht, solange sie an nichts anderes denken konnte als an den Opal.
    Die Mikrowelle piepte. Mira nahm die dampfende Tasse heraus und hängte den Teebeutel hinein. Anschließend beäugte sie wieder die Halskette auf dem Tisch, dabei versuchte sie, logisch zu denken.
    Welche Konsequenzen? Was für Fähigkeiten besaß der Opal wirklich ... so denn überhaupt irgendwelche? Mira konnte einen akademischen Abschluss vorweisen, hatte sogar ein Grundsemester Medizin studiert. Sie wusste alles über den Placebo-Effekt. Über Patienten, denen Zuckerpillen verabreicht wurden, die sie für Medikamente hielten und die ihnen halfen. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass die Halskette eine ähnliche Illusion bewirken konnte. Wenn man nur fest genug daran glaubte, dass sie über magische Kräfte verfügte, konnte man daraus ein Selbstvertrauen schöpfen, das man sonst nicht hätte.
    Mira pustete in ihren Tee, dann zog sie eine Grimasse, als eine innere Stimme spottete: Warum hast du dann überhaupt den weiten Weg zu diesem Laden gemacht? Und wieso befindet sich der Stein jetzt in deinem Besitz?
    Sie trug den Tee zum Tisch. Ohne sich zu setzen, starrte sie auf die Kette und überlegte hin und her. Nur, weil sie sich einer Sache sicher war, hieß das nicht, dass sie es nicht trotzdem versuchen würde. Schließlich war sie sich ebenso sehr der Macht der Einbildung bewusst. Und sie begehrte Devin. Begehrte ihn nun schon seit einer ganzen Weile. Sie hatte den Punkt erreicht, an dem sie es leid war, darauf zu warten, dass er kapierte, wie perfekt sie zu ihm passte. Falls ihr diese alberne Kette das nötige Selbstvertrauen gab, um mehr bei ihm zu erreichen als nur eine Freundschaft, würde sie es versuchen — unabhängig davon, ob sie nun wirklich über Magie gebot oder nicht.
    Mira setzte die Tasse ab und griff nach dem Schmuckstück. Dabei ermahnte sie sich, kein Angsthase zu sein. Als sie sich die Kette umlegte, den Verschluss zuschnappen ließ und mit den Fingern über den Opal strich, der sich knapp oberhalb ihres Busens an ihre Haut schmiegte, rief sie sich ins Bewusstsein, dass sie eine kluge Frau war. Eine erfolgreiche Architektin. Sie war nicht verzweifelt. Sie brauchte keinen Mann, um sich vollständig zu fühlen, aber sie wollte einen. Und sollte das hier nicht funktionieren, wäre es auch nicht das Ende der Welt. Nichts Schlimmes würde passieren, wie die Ladenbesitzerin ihr mit ihren warnenden Worten hatte einreden wollen.
    »Dein Wunsch ist mir Befehl.«
    Mira wirbelte zu der sonoren Stimme herum, dann starrte sie durch den Türbogen fassungslos auf den Mann, der mitten in ihrem Wohnzimmer stand. Nackte Angst schoss in ihr hoch. Sie trat einen Schritt zurück, in Richtung des Küchentresens, auf dem ihr Messerblock stand. »W-wer bist du, und wie bist du in meine Wohnung gelangt?«
    Ein bedächtiges, unergründliches Lächeln huschte über sein tief gebräuntes Gesicht. »Mein Name ist Tariq. Du hast mich gerufen. Darum bin ich hier.«
    Miras Herz hämmerte
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