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Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Elisabeth Naughton
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Vorderseite ihres T-Shirts glatt, dann nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und drückte die Ladentür auf.
    Die Glocke darüber bimmelte. Klamotten im Retrolook säumten die Wand zu ihrer Linken. Ständer mit Capes, Korsetts und kurzen, koketten Röcken drängten sich in dem engen Mittelbereich. Mit zarten Federn dekorierte Hüte okkupierten die Wandhaken auf der linken Seite, am Boden reihten sich dicht an dicht hochhackige Stiefelletten, und am hinteren Ende komplettierte ein mit Antikschmuck vollgestopfter Glastresen den überfrachteten Raum.
    Mira hatte das Gefühl, eine Reise in die Vergangenheit unternommen zu haben. Zurück in eine Zeit, in der Frauen Sexobjekte waren, die sich herausputzten, um ihren Herrn und Meistern zu gefallen. Panik erfasste sie. Sie wollte sich gerade umdrehen und das Weite suchen, als eine Frau den Vorhang, der die Türöffnung hinter dem Tresen verdeckte, beiseiteschob und fragte: »Kann ich Ihnen helfen?«
    Zu spät.
    Mira rang sich ein Lächeln ab, obwohl sich ihr Puls weiter beschleunigte. Sie hielt auf den Tresen zu. »Ja. Ich meine, vielleicht.« Mit den Augen scannte sie den Verkaufsraum, um sich zu vergewissern, dass sonst wirklich niemand da war, dann fügte sie mit gesenkter Stimme hinzu: »Ich bin wegen des Feueropals gekommen.«
    Der Blick der Frau wurde hinter ihrer Metallrandbrille hart. Sie schien Mitte vierzig zu sein, hatte ein rundes Gesicht und üppige Hüften und machte einen eher mütterlichen Eindruck als den einer Madame. Aber ihre Augen ... ihre silbrigen Augen ... taxierten Mira abschätzig. Und wissend. Sie ließen dunkle, verführerische Geheimnisse erahnen.
    Mira schluckte den Kloß in ihrer Kehle runter. Als sich das unbehagliche Schweigen ausdehnte, kam sie zu dem Schluss, dass es doch das Beste wäre, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Aber noch bevor sich ihre Füße in Bewegung setzen konnte, winkte die Frau ihr zu und sagte: »Kommen Sie.«
    Miras Neugier gewann mal wieder die Oberhand. Das war eine ihrer größten Schwächen. Ständig musste sie wissen, warum und wie die Dinge funktionierten, und seit sie von dem Feueropal gehört hatte, hatte sie an nichts anderes mehr denken können als an diesen — angeblich — magischen Stein. Aus diesem Grund war sie jetzt hier.
    Jedenfalls versuchte sie, sich das einzureden.
    Als Mira den Tresen umrundete und durch die abgehängte Türöffnung trat, zitterten ihre Hände. Das Hinterzimmer war nichts Besonderes. Auf einem angeschlagenen Tisch stand ein altmodischer Fernsehkasten. Ein von einer Decke verhülltes Zweiersofa kauerte vor der hinteren Wand, und Inventarboxen verteilten sich kreuz und quer in dem kleinen Raum. Als die Frau auf das Sofa zeigte und befahl: »Setzen sie sich!«, gehorchte Mira, ohne zu wissen, was sie erwartete.
    Die Frau öffnete einen Curioschrank, der Mira zuvor nicht aufgefallen war, entnahm ihm eine Holzschatulle und trug sie zum Sofa. Sie nahm neben Mira Platz und fixierte sie ein weiteres Mal mit ihren ungewöhnlichen, silbrigen Augen; dabei ruhte ihre Hand auf dem antiken Holz, als beschütze sie einen uralten Schatz. »Woher wissen Sie von dem Feueropal?«
    »Eine ... Freundin hat mir von seinen ... einzigartigen Eigenschaften erzählt.«
    »Und was erhoffen Sie sich von dem Stein?«
    Miras Puls wummerte wie ein Trommelfeuer, als sie sich ins Gedächtnis rief, was Claudette, eine Frau, die definitiv keine Freundin von ihr war, sondern lediglich beim Friseur neben ihr gesessen hatte, über den Opal gesagt hatte.
    Sündhafte Freuden, betörende Fantasien, die Erfüllung einer jeden geheimen, erotischen Begierde .
    Obwohl Mira nichts dagegen einzuwenden gehabt hätte, ein paar nicht ganz jugendfreie Fantasien auszuleben, war es nicht das, was sie am meisten begehrte. »Ich erhoffe mir ... einen Mann.«
    Die Frau hob die Brauen.
    »Nicht irgendeinen Mann«, korrigierte Mira hastig, die sich plötzlich wie eine Idiotin fühlte. Sie strich sich die Haare hinters Ohr. »Es geht um einen ganz bestimmten. Devin Sloan.« Sie errötete. »Wir arbeiten zusammen in einem Architekturbüro. Er ist hinreißend.« Niedergeschlagen senkte sie den Blick. »Leider sieht er in mir nur eine Kollegin.«
    »Der Opal hat nicht die Macht zu erwirken, dass sich jemand in Sie verliebt.«
    Das wusste Mira bereits von Claudette. Obwohl diese die Halskette selbst nie ausprobiert hatte, behauptete sie, jemanden zu kennen, auf den das zutraf. »Ich will ja gar nicht, dass er sich in mich
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