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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle
Autoren: Elizabeth Scott
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nahm die Karte mit spitzen Fingern, als könnte ich mich daran verbrennen, und Dad warf sie weg und drückte mich fest an sich. »Wir bringen dich jetzt nach Hause, Meggie«, sagte er. »Alle wollen dich sehen.«
    Wir fuhren in einem Minivan weg, der uns nicht gehörte. Er hatte dunkel getönte Scheiben, die uns vor neugierigen Blicken schützten. Der Fahrer, der für das Krankenhaus arbeitete, sollte uns zu einem Parkplatz an der Autobahn bringen, wo wir in Dads Wagen umsteigen und so die Reporter abhängen konnten.
    Als wir losfuhren, warteten sie vor dem Krankenhaus und lehnten an ihren Aufnahmewagen mit den Logos der Fernsehsender. Ich erschrak, weil es so viele waren.
    Einige redeten in ihre Mikrofone, die Gesichter von Scheinwerfern ausgeleuchtet.
    »Hab gehört, Sie lehnen jeden Medienkontakt ab«, sagte der Fahrer. Ich schauderte und Mom nickte und lächelte flüchtig. »Das ist richtig. Wir wollen nur Meggie nach Hause bringen und wieder ein normales Leben führen.«
    Das hörte sich gut an, aber auf dem ganzen Heimweg ließen Mom und Dad mich keine Sekunde aus den Augen, als würde ich mich sonst in Luft auflösen.
    Ich starrte durch die Windschutzscheibe und sagte mir, dass sich das alles normalisieren würde, sobald wir zu Hause waren. Ich sah den Wald, die steilen Berghänge. Hier war ich herumgeirrt. Ich hatte in dem Flugzeug gesessen, das in den Park geknallt war. Ich hatte den Absturz überlebt und erinnerte mich an nichts. An keinen der anderen Passagiere, die bei dem Aufprall gestorben waren.
    Ich wusste von nichts.
    Am Nachmittag kamen wir nach Reardon, und sobald wir in unsere Straße einbogen, sah ich die Leute vor unserem Haus. Sie standen auf dem Rasen, in der Einfahrt, auf der Veranda vorne, und es war, als winkten sie alle auf einmal, ein Meer von ausgestreckten Händen und Armen. Kaum hatte ich einen Fuß vor den Wagen gesetzt, stürzten sich alle auf mich. Wie aus weiter Ferne sah ich Mom und Dad, die jetzt wieder weinten, während ich von einer Umarmung in die andere wanderte. Die Gesichter waren mir natürlich alle vertraut, und trotzdem war es komisch, so viele auf einmal zu sehen.
    Endlich erschien auch David, aber er umarmte mich nicht, sondern starrte mich nur mit großen Augen an. Er hatte es wieder mal geschafft, sich zu verletzen, und der Verband an seiner Stirn ging bereits ab.
    »Was ist mit deinem Haar passiert?«
    »Nichts«, sagte Mom, die schnell ihren Arm um mich legte und mich an sich zog. »Die Ärzte haben es nur ein bisschen abgeschnitten.«
    Ich fasste unwillkürlich hin. Meine Haare waren viel kürzer, als ich sie in Erinnerung hatte. Ich hatte dichtes braunes Haar wie mein Vater, das ich mir bis weit über die Schultern hatte wachsen lassen. Im Fußballcamp hatte ich es zu einem Knoten zusammengezwirbelt. Jetzt war mein Haar kaum schulterlang, und die Spitzen waren spröde und brachen bei jeder Berührung ab.
    Verbrannt. Meine Haare … sie waren verbrannt. Aber ich hatte mich doch im Krankenhaus im Spiegel gesehen, das wusste ich genau. Wieso war es mir da nicht aufgefallen? Wie konnte ich so blind sein?
    »Und was ist sonst noch kaputt an mir?«, fragte ich und tastete mit den Fingern an meinem Hals herum, auf der Suche nach Blasen oder Brandwunden oder was auch immer.
    »Nichts, Meggie, nichts«, sagte Mom und zog meine Hand weg. »Alles ist gut, das hab ich dir doch gesagt. Und du gehst jetzt ins Haus, David, ja?«
    »Aber Mom, ich …«, protestierte David und seine Stimme verhallte im Hintergrund, weil immer mehr Leute herandrängten. Wieder wurde ich umarmt, diesmalvon Jess und Lissa, die sich gegenseitig zu übertönen versuchten und beide so schnell und laut redeten, dass ich kein Wort verstand. Sie rochen nach Sonnenmilch und Chlor von Lissas Swimmingpool. Nach Sommer eben, nach dem normalen Leben, und ich drückte sie verzweifelt an mich.
    »Oh mein Gott, Meggie«, sagte Jess und winkte Brian her, ihren Freund. »Als wir gehört haben, was passiert ist, und Bilder von dem Flugzeug gesehen haben …«
    »Aber dann haben wir Fotos von dir gesehen«, warf Lissa ein, und jetzt weinten und lachten sie gleichzeitig und strahlten um die Wette, sodass Jess’ Grübchen sich dehnten, und Lissas Zahnspange in der Sonne blitzte. Ich fühlte mich ganz komisch, als ob mir der Boden unter den Füßen wegsackte, und zum Glück wurde ich bald von Brian weggezogen und umarmt, dann von Moms Chefin und von ein paar Männern aus Dads Softball-Mannschaft.
    Ich hörte, wie Mom
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