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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle
Autoren: Elizabeth Scott
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Blut«, sagte Mom und ihre Stimme klang hoch, nervös. »Wir haben dich gesehen, als die Ambulanz kam, und zuerst dachten wir …« Sie schüttelte den Kopf. »Aber du warst in Ordnung. Dir fehlt nichts. Alles bestens.«
    »Wir haben es geschafft«, sage ich zu ihm, »wir sind gerettet«, aber er blinzelt nicht, rührt sich nicht, und als ich zu ihm zurückgehe, kann ich keinen Puls an seinem Hals ertasten und seine Haut ist nass, wird bereits kalt. Der Regen riecht nach Metall, nach Blut, und klatscht weiter in seine offenen Augen, bildet Tränen darin. Ich beuge mich über sein Gesicht, um ihn vor dem Regen zu beschirmen, und beobachte seine Augen, während ich seinen Mund mit meinem T-Shirt abwische. Er blinzelt nicht. Seine Brust hebt und senkt sich nicht. Er kann nicht sehen, dass wir überlebt haben.
    »Na komm schon«, flehe ich, aber er gibt keine Antwort.
    Moms Hand umfasste mein Kinn. »Meggie, du bist in Ordnung«, sagte sie beschwörend und ihre Augen quollen über vor Tränen. »Du bist ein Wunder.«
    »Ich bin so müde«, murmelte ich und stieß die Kleider weg. »Ist es okay, wenn ich ein bisschen schlafe?«
    Seltsamerweise schlief ich sofort ein. Ich schlug nur einmal kurz die Augen auf, um zu checken, ob Mom und Dad noch da waren.
    Und sie waren da, klar.
    Ließen mich nicht aus den Augen.

Kapitel 4
    Am nächsten Morgen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Aber vorher kam noch eine Psychologin zu mir, die mit mir reden wollte. Sie hieß Donna und hatte das strahlendste Zahnpastalächeln, das ich je gesehen habe.
    Sie setzte sich neben mich und sagte: »Du bist also Megan  – ich war schon sehr gespannt auf dich«, und ihre Stimme klang so hell und neugierig, dass ich zurückzuckte. Noch jemand, der ganz wild auf mich war! Die Psychologin wollte wissen, was ich denke, und als Mom für mich antwortete: »Meggie freut sich, dass sie endlich nach Hause darf«, wurde sie höflich hinauskomplimentiert, Dad auch, und sie durften erst in einer Stunde wiederkommen.
    Sobald sie draußen waren, fragte Donna mich noch mal, wie es mir ging (»gut«), wie ich schlief (»gut«), und ob ich ihr etwas »anvertrauen« wolle. Ich spielte mit dem Gedanken, ihr die Wahrheit zu sagen – dass ihr Besuch überflüssig sei, weil ich mich an nichts erinnerte –, aber sie beugte sich vor und starrte mich an, als erwarte sie, dass die Dinge, die ich ihr zu sagen hatte, ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen würden.
    Es machte mich wahnsinnig. Ihre Fragen, ihr Starren,und ich wünschte mir im Stillen, dass Mom und Dad mich nicht immer so anschauen würden, wie Donna jetzt.
    »Hast du mir wirklich nichts anzuvertrauen?«, fragte sie noch einmal.
    »Ich kann keinen Pudding mehr sehen«, sagte ich.
    Donna lächelte. »Du wirkst so ruhig, Megan«, sagte sie. Es klang nicht nach einem Kompliment und war wohl auch keins, denn plötzlich fing sie von dem Gedenkgottesdienst an und fragte mich: »Wärst du gern hingegangen?«
    Ich nickte. Dann fragte sie, ob ich über den Absturz reden wolle, und als ich den Kopf schüttelte, fügte sie hinzu: »Wenn du deine Erfahrungen mit anderen teilst, heilen die Wunden leichter.«
    Und dann saß sie einfach da, immer noch vorgebeugt, und starrte mich an, als gierte sie geradezu danach, alles in sich einzusaugen, was aus mir herauskam, was in meinem Kopf vorging, und das gefiel mir nicht. Genauso wenig wie sie selber.
    Oder alles andere hier.
    Dann kam Mom herein und sagte mit gezwungenem Lächeln: »Tut mir leid, wenn ich störe, aber wir möchten Megan jetzt mit nach Hause nehmen, und ich weiß nicht, ob Sie … Also Megan sieht so aufgewühlt aus.«
    »Wir haben uns nur ein paar Minuten unterhalten«, erklärte Donna. »Ich wollte Megan gerade nach ihrer Wanderung in den Round Hills fragen.«
    »Ihrer Wanderung ?«, wiederholte Mom mit lauter,hallender Stimme, und jetzt kam auch Dad herein. »Meggie hat genug durchgemacht«, sagte er, »und wir möchten nicht, dass Sie sie bedrängen. Wir gehen jetzt. Vielen Dank für Ihre Mühe.«
    Donna schaute erst meine Eltern an, dann mich. »Es würde dir aber guttun, mit jemand zu reden«, sagte sie zu mir. »Wo wohnst du denn?«
    »In Reardon.«
    Donna blinzelte. »Oh«, sagte sie. »Ich kann dir die Adresse von einem Psychologen in Derrytown geben.«
    Derrytown ist fünfundachtzig Meilen weit weg, und natürlich kam das nicht infrage. Trotzdem gab sie mir ihre Karte, bevor sie ging, und sagte: »Du kannst mich jederzeit anrufen, ja?«
    Ich
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