Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out
Autoren: Oliver Harris
Vom Netzwerk:
Devereux Stützpunkte in Paris, London und New York aufgebaut, wo man ihn wahrscheinlich überall willkommen heißen würde …«
    Die oberste Fotokopie war eine E-Mail von Chris Starr: »Ich verstehe Ihre Bedenken, doch kann ich Ihnen aus betriebsbedingten Gründen leider keinerlei Informationen darüber geben, welche technischen Hilfsmittel bei Operationen von PS Security Verwendung finden …« Die Kopie war an Ausdrucke von Spionagewebseiten und an herausgerissene Katalogseiten geheftet, auf denen versteckte Kameras, Minikameras, Kameras in Feuerzeugen, Schmuckstücken und falschen Getränkedosen zu sehen waren.
    Belsey rief von Ridpaths Diensttelefon PS Security an. Starr klang angespannt.
    »Nick? Wo sind Sie?«
    »Wo sollte ich denn sein, Chris? In einer Zelle im Revier West End Central?«
    »Was wollen Sie?«
    »Seit wann genau wird Graham Dougsdale vermisst?«
    »Seit Sonntag, etwa drei Uhr nachmittags.«
    »Er ist ungefähr eins achtzig groß, bullig, beginnende Glatze. Richtig?«
    »Richtig.«
    »Er liegt im Leichenschauhaus St. Pancras. Mit einem kleinen Anhänger, auf dem Alexei Devereux steht. Mein Beileid, Chris. Vielleicht klappt’s ja beim nächsten Mal.«
    Belsey legte auf. Die Alarmsirene heulte immer noch. Er schaute auf seine falsche Rolex. Er hatte noch zwei Stunden, um es bis zum Flugplatz zu schaffen. Alles war vorbereitet, und er war geliefert, weil ihm ein Überwachungsteam im Genick saß.
    Ziemlich protzig. Wissen Sie überhaupt, was man damit alles machen kann?
    Er sah die Gestalt vor sich, die auf dem Überwachungs band durch das Haus ging, die das Arbeitszimmer durchsuchte. Und dann sah er die gleiche Silhouette, wie sie in Ridpaths Wohnung vor ihm stand, während er auf dem Sofa lag. Wie sie die Decke berührte, wie sie offenbar nach etwas suchte. Er hatte mich mit Absicht dahin gelockt, dachte Belsey. Er hatte es auf die Uhr abgesehen.
    Belsey schaute die falsche Rolex an, die Zeiger, die Sternchen, die kleinen Knöpfe. Er streifte sie vom Armgelenk und nahm sie auseinander.
    Die stecknadelkopfgroße Linse versteckte sich im »o« von »Rolex«. Mit einem Knopf machte man Fotos, ein anderer startete die Videoaufnahme. Als er einen dritten abschraubte, kam ein USB-Anschluss zum Vorschein.
    Das war nicht Devereux’ Uhr. Sie gehörte PS Security.
    Belsey stürzte an dem immer noch bewusstlosen Midgley vorbei aus dem Büro, lief die Treppe hinunter und schlüpfte durch den Hintereingang aus dem Gebäude.
    Er suchte nach einem Internetcafé. Er fand einen kleinen Laden, der auch Laptops reparierte und Geldüberweisungen erledigte, in dem an einer Wand sechs Tische mit Computern standen. Der Besitzer kramte aus einer Schachtel Kabel und Adapter heraus, und beim zweiten Gerät schaffte er es, die Rolex anzuschließen. Ein paar Leute führten übers Internet Ferngespräche, eine Gruppe Teenager hörte sich Klingeltöne an. Die Rolex erregte ihre Aufmerksamkeit.
    »Wie viel kostet so was«, fragte einer der Teenager, die sich um Belsey drängelten.
    »Wo haben Sie die her?«
    Als die Bilder auf dem Monitor erschienen, wurden sie ernst.
    Es handelte sich unverkennbar um Aufnahmen einer Über wachungskamera, hastig aufgenommen aus den verschiedens ten Blickwinkeln, alle aus ziemlich großer Entfernung. Die Bilder waren durch das Fenster eines Restaurants aufgenommen worden, zwischen parkenden Autos hindurch. Sie zeigten einen Mann mittleren Alters und ein etwa achtzehnjähriges Mädchen, die sich umarmten, die dann das Restaurant verließen und sich küssten.
    Die mitlaufende Uhr im Bild datierte die Aufnahme auf Sonntag, zwei Uhr nachmittags. Die Kamera folgte dem Paar in das Haus in der Bishops Avenue, zeigte, wie es eine Stun de später das Haus wieder verließ. Dann hatte offenbar Dougsdale das Haus betreten. Es folgten Fotos vom Wohnzimmer, Schlafzimmer und Arbeitszimmer. Das war alles.
    Belsey klickte zurück auf das Foto, auf dem die beiden sich küssten. Sie standen zwischen dem Porsche Cayenne und dem Schaufenster eines italienischen Restaurants. Villa Bianca . Ridpath hielt den Jackenaufschlag des Mädchens fest, sie streckte ihm das Gesicht entgegen, die Augen geschlossen. Auch er hatte die Augen geschlossen. Als wüssten sie beide, dass sie sich nie wiedersehen würden.
    Belsey machte einen Ausdruck. Dann zog er sein Flugticket aus der Tasche, checkte online ein und druckte seine Bordkarte aus. Draußen vor dem Laden riss er ein kleines Loch in das Futter seiner Jacke und schob die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher