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Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Titel: Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Autoren: Abbi Glines
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Feld definitiv sparen. Aber konnte ich sie wirklich auf Dauer meiden? Genauso hätte ich endlich darauf pfeifen sollen, dass Beau und Ashton zusammen waren. Aber das war gar nicht so einfach.
    »Hier, Kumpel.« Ethan drückte mir einen biergefüllten roten Plastikbecher in die Hand. Ich warf ihm einen finsteren Blick zu und wollte ihn gleich wieder zurückgeben.
    »Komm schon, kipp es runter. Du kannst es brauchen! Meine Güte, wenn ich euch drei ansehe, brauche ich ja schon einen Drink …«, sagte er.
    Ich war heilfroh, dass er so leise gesprochen hatte. Ich merkte auch so, wie alle mich musterten und sehen wollten, wie ich reagierte. Vor sechs Monaten hatte ich Ash an meinen eigenen Bruder verloren. Und hier und jetzt war ich zum ersten Mal Zeuge davon, wie der notgeile Mistkerl ihren Nacken küsste, ihre Hände, ihren Kopf … und alles andere, was er mit seinen feuchten Lippen erwischen konnte. Währenddessen unterhielt er sich seelenruhig weiter mit den anderen, und Ash saß, dicht an ihn geschmiegt, zwischen seinen Beinen. Mittlerweile fiel es mir etwas leichter, die beiden zusammen zu sehen, aber ich hielt dennoch lieber ein bisschen Abstand.
    Ethan hatte vollkommen recht, ich brauchte wirklich einen Drink. Ich nahm einen tiefen Schluck aus dem Becher. Jedes Mittel, das mich ein bisschen von diesem öffentlichen Herumgeknutsche der beiden ablenkte, war mir total willkommen.
    »Ich kann’s ja immer noch nicht fassen, dass ihr nicht auf das gleiche College gehen werdet. Ich dachte immer, euch gibt es nur im Dreierpack.«
    Toby Horn klang fast enttäuscht, dass ich mich in Florida eingeschrieben hatte und nicht in Alabama, wie alle es eigentlich von mir erwartet hatten. Beau und ich hatten geplant, für Crimson Tide, die dortige Footballmannschaft, zu spielen, seit wir fünf waren.
    Aber als Florida mir ein Vollstipendium anbot, hatte ich es angenommen. Ich brauchte wirklich Distanz. Ashton ging mit Beau nach Alabama, und ich konnte es ihnen auf keinen Fall gleichtun. Niemals.
    »Na, Florida hat ihm eben einen fetten Deal angeboten. Dass er da zugeschlagen hat, kann man ihm kaum vorwerfen«, erklärte Beau. Er hatte es erfasst. Und obwohl er es nie erwähnt hatte, kannte er auch meine wahren Beweggründe. Er hatte es lang vermieden, mir seine Beziehung mit Ashton zu sehr unter die Nase zu reiben, aber seit er seinen Abschluss gemacht hatte, scherte er sich irgendwie nicht mehr darum. In letzter Zeit waren sie jedes Mal ineinander verschlungen gewesen, wenn ich sie gesehen hatte, und er starrte sie immer mit diesem unerträglich fasziniert-andächtigen Blick an, den er nur für sie reserviert hatte.
    »Zwei Vincent-Jungs auf einmal packt Alabama nicht. Wir mussten uns aufteilen!«, antwortete ich und fixierte Toby, ehe ich einen weiteren Schluck Bier nahm.
    »Wird trotzdem komisch sein, dich nicht mehr in der Nähe zu haben«, sagte Ash. Verdammt. Wieso musste sie denn auch noch etwas dazu sagen? Konnte sie nicht einfach still und friedlich dasitzen und sich von Beau betatschen lassen? Wenn ich Ashtons Stimme hörte, konnte ich sie unmöglich nicht ansehen.
    Der traurige Zug um ihre Mundwinkel löste in meiner Brust wieder diesen altvertrauten Schmerz aus. Das schaffte nur Ash. »Du wirst es überleben. Außerdem kriegt ihr zwei da oben in eurem siebten Himmel doch sowieso nichts mit.«
    Ich klang wie der letzte Arsch. Als Ash wegen meines schnippischen Kommentars zusammenzuckte, versetzte mir das sofort wieder einen Stich.
    »Pass bloß auf, Sawyer.« Der drohende Ton in Beaus Stimme war unüberhörbar. Stille senkte sich über die Gruppe. Alle Blicke waren auf uns gerichtet. Der Ärger, der in Beaus Blick flackerte, machte mich nur noch wütender. Was hatte er bitte für einen Grund, sauer zu sein? Sie gehörte ihm doch sowieso.
    »Hey, komm runter, okay? Ich habe nur auf ihren Spruch geantwortet. Darf ich jetzt auch nicht mehr mit ihr reden, oder was?«
    Beau schob Ash beiseite und stand dann auf. »Hast du irgendein Problem, Sawyer?«
    Ashton rappelte sich hoch, schlang ihre Arme um Beaus Nacken und beschwor ihn, mich nicht zu beachten, weil das ja alles nicht so gemeint sei – dabei wusste jeder, dass es sehr wohl so gemeint war. Beau ließ mich nicht aus den Augen, während er nach Ashtons Händen griff und sie von seinem Nacken löste.
    Ich stellte meinen Becher auf der Ladefläche meines Pick-ups ab und trat auf ihn zu. Das war genau der Streit, den ich brauchte. Es war auf Dauer echt hart für mich,
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