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Lions - Leichte Beute (German Edition)

Lions - Leichte Beute (German Edition)

Titel: Lions - Leichte Beute (German Edition)
Autoren: G. A. Aiken
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der New Yorker Smith-Meute und örtliches Quoten-Landei, nicht einfach irgendwen. Er heiratete Jessica Ann Ward, Alpha der Kuznetsov-Wildhundmeute und heißester weiblicher Computer-Geek weit und breit. Eine Hochzeit wie diese gab es nicht alle Tage … und auch nicht jedes Jahrtausend. Daran teilnehmen zu dürfen war also durchaus irgendwie eine Ehre für Mitch. Wenn man dann noch bedachte, dass Jess’ Meute so reich war wie Bill Gates, hatte man eine Hochzeit auf Augenhöhe mit einer Kennedy-Veranstaltung.
    Die Hochzeit fand tatsächlich in einem echten Schloss statt. Und Mitch musste nicht einmal etwas zahlen. Sein Smoking, die Schuhe, der Versuch eines Haarschnitts – der in weniger als vierundzwanzig Stunden schon wieder zu seiner üblichen vollen Mähne herausgewachsen war –, alles bezahlt. Außerdem waren Zimmer in richtig teuren Hotels in der Nähe gebucht. Er wusste, das Essen würde phantastisch werden, und man erzählte sich, es gäbe einen Raum namens Schokoladenzimmer. Schokolade war sowieso das Thema der ganzen Hochzeit, aber in diesem Zimmer gäbe es Desserts aller Art. Außerdem gab es den Glücksspielraum, das Computerspielzimmer und den Sing-dir-das-Herz-aus-dem-Leib-Raum für die Karaoke-Fans.
    Ja, ihm gefiel, wie diese Wildhunde lebten. Sie wussten, wie man das Leben genoss, und schämten sich nicht, wenn sie dabei erwischt wurden, wie sie ihre Schwänze jagten.
    Aber jetzt musste er diese Fotos überstehen. Eines nach dem anderen mit einem dümmlichen Lächeln im Gesicht.
    Während das Brautpaar Fotos mit den Eltern des Bräutigams machte, wandte sich Sissy Mae zu ihm um. »Hast du gerade gesagt, mein Hintern spricht mit dir?«
    »Schon wieder. Er spricht schon wieder mit mir.«
    »Schon wieder. Verstehe.«
    Sie stand neben ihm und lehnte sich mit der Schulter an ihn. Mit den hohen Absätzen – über die sie sich schon seit Tagen beschwerte – war sie fast so groß wie Mitch. »Und was genau sagt dir mein Hintern?«
    »Ich weiß nicht. Er spricht in Zungen.«
    Sissys Lachen schallte über die Ländereien, die das Schloss umgaben. Aber es verklang rasch, als eine Stimme neben ihr blaffte: »Sissy Mae, versuch heute bitte, deinen Bruder nicht in Verlegenheit zu bringen. Wenn du das dieses eine Mal zustande bringen könntest.«
    Ja, da war wieder dieses nervöse Zucken. Es war ein kleines im Winkel ihres linken Auges, und die meisten bemerkten es wahrscheinlich gar nicht. Doch Mitch hing schon lange mit Sissy herum und hatte ihre Gesichtsausdrücke zu lesen gelernt, denn ein bestimmter Ausdruck konnte ab und zu die einzige Warnung sein, die er bekam, bevor sie irgendetwas anstellte. Aber dieses Zucken war neu, und es schien nur aufzutauchen, wenn ihre Mutter in der Nähe war.
    »Meinst du, du kannst dich nützlich machen«, sprach ihre Mutter weiter, »und Jessica Ann helfen, sich umzuziehen, jetzt, wo wir mit den Fotos fertig sind?«
    »Warum? Kann sie ihre Arme nicht mehr bewegen?«
    Das irgendwie Beängstigende an Sissys Mutter war, dass sie nicht hysterisch oder sauer wurde wie die meisten Mütter, die sich mit ihren Töchtern stritten. Im Gegenteil, sie setzte ihr furchteinflößendes kleines spöttisches Lächeln auf und trat bis auf ein paar Zentimeter an ihre Tochter heran.
    Leise sagte sie: »Geh rauf und hilf deiner Schwägerin, bevor ich dafür sorge, dass du dir wünschst, ich hätte dich im Tierheim gelassen.«
    Sissy seufzte. »Wenn auch nur die leiseste Hoffnung bestünde, dass ich nicht deine richtige Tochter bin, wäre das ein echter Grund zu leben.«
    »Tja, Gott weiß, diesen Hoffnungsschimmer würde ich dir nicht geben wollen.«
    »Ich bringe sie hin«, bot sich Mitch an, schnappte nach Sissys Hand und zog sie zu der Tür, durch die die anderen Frauen gegangen waren.
    Meistens liebte Mitch es, Familienzwiste aus sicherer Entfernung zu beobachten. Aber er erkannte, wenn zwei tödliche Raubtiere in Angriffsstellung gingen, und wenn jemand ihn gefragt hätte, auf welche der beiden er wetten wollte … er hätte es nicht gewusst.
    Sissy war jung, und sie war verflixt schnell, wenn sie wollte. Er arbeitete lange genug mit ihr zusammen, um zu wissen, wozu sie fähig war. Vor allem, wenn man sie richtig verärgerte.
    Aber da lag etwas im Blick ihrer Mutter. Etwas Hartes und Gefährliches, das Sissy nicht hatte. Zumindest noch nicht. Und da Mitch tatsächlich zur Junggesellinnenparty eingeladen gewesen war, verspürte er eine gewisse Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass Jess’
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