Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer
Autoren: Dagmar H. Mueller
Vom Netzwerk:
einiger Zeit auch bereitwillig versprochen, ihr katzenpupslangweiliges und hundestinknormales Leben nicht kaputt zu machen. Wenn ihr so ein Leben nun mal gefällt.
    „Geh nach Hause, Kalle!“, befiehlt Liona.
    Kalle schnaubt empört. Beim halbmondrunden Katzenbuckel! Was erlaubt sich die Kleine? Nein, da wird er sich aber doch mal kräftig bei Oktavia beschweren. Was zu weit geht, geht zu weit.
    Beleidigt und mit empörtem Blick zieht Kalle ab.
    „Uuuuh!“, macht Kaja-Ann. „Euer Kater ist aber ganz schön gefährlich!“
    Kalle und gefährlich? Liona grunzt nur verächtlich. Der soll mal warten, wie gefährlich es für IHN werden wird, wenn Liona nach dem Unterricht nach Hause kommt! Doch das kann sie natürlich nicht laut sagen.
    Und erst recht nicht, dass sie einen ziemlich genauen Verdacht hat, WIE dieser Schnee mitten im Hochsommer hier hingekommen ist. Oder anders gesagt: WER diesen eiskalten Schnee hierhin gezaubert hat!

Herr Breselkorn telefoniert
    Liona hört nur mit halbem Ohr hin, als Herr Schmidt immer wieder völlig verdattert in den Schnee greift, ihn prüft und dabei vor sich hin murmelt: „Ja … hm … kein Zweifel, das ist echter Schnee. Aber wie …? Jetzt mitten im Juni? Ich muss sofort zum Direktor! Und der muss den Wetterdienst anrufen. Und dann …“
    Und dann hofft Herr Schmidt wohl, dass sich irgendeine vernünftige Erklärung für Schnee an einem schwitzig heißen Sommertag finden lässt.
    Er wartet nicht länger, lässt seine Klasse in der weißenPracht zurück und hastet zum Direktor. Atemlos berichtet er von der unglaublichen Erscheinung. Und Herr Breselkorn, der Schuldirektor, hängt sich sofort ans Telefon. Als Erstes ist die Wetterstation des Nachbarortes dran.
    Doch der zuständige Wetterdienstler legt Herrn Breselkorn nur in freundlichen Worten nahe, mal einen Tag Auszeit zu nehmen und sich zu entspannen.
    „FRECHHEIT!“, raunzt Herr Breselkorn empört den Telefonhörer an, aus dem nur noch ein gleichmäßiges Tuten tönt. „Ich werde jetzt die Zeitung anrufen! Und den Rundfunk! Und das Fernsehen! Und …“
    Die Zeitungen und der Rundfunk und das Fernsehen sind tatsächlich wesentlich interessierter an ungewöhnlichen Geschehnissen als der Mann von der Wetterstation. Sie versichern begeistert, sofort nach Hennerswalde aufzubrechen.
    „Ach du je!“, murmelt Herr Schmidt plötzlich mitten in die Telefonate hinein, denn ein rascher Blick aus dem Fenster zeigt ihm, dass Richard, Niko, Michel und ein paar andere Jungen sich gerade eine wilde Schneeballschlacht mit den Mädchen liefern.
    Pflichtbewust hastet er nach draußen. Und wenig später sitzen alle Mädchen und Jungen wieder mit roten Wangenauf ihren Plätzen und dampfen in der Sommerhitze mit nassen Hemden und Shirts vor sich hin.
    „Voll cool war das!“, grinst Anton und schüttelt seine schneetriefenden Haare, sodass die kühlen Spritzer bis zu Liona rüberfliegen.
    „Den Schnee haben ganz bestimmt Außerirdische dahin gebeeeeamt!“, vermutet Richard begeistert.
    Und Pippa ruft: „Nee, ich weiß! Das war die böse Königin von Schneewittchen, die uns verhexen will!“
    Da lacht sogar Herr Schmidt mit.
    Doch dann versucht er, die Klasse zu beruhigen: „Nein, nein, Kinder! Für jedes ungewöhnliche Ereignis gibt es auf unserer Erde eine ganz natürliche Erklärung. Ich nehme an, eine Kaltfront, die direkt vom Nordpol kam, wird über uns in eine …“
    Liona kann kaum glauben, was ihr Lehrer da für einen Blödsinn redet. Sie hebt den Kopf und guckt Herrn Schmidt mitleidig an. Wie dumm doch manche Leute sind! Kommen nicht auf die naheliegendsten Gründe!
    Herr Schmidt klatscht in die Hände. „So, und nun wollen wir aber endlich mit unserem Märchen weitermachen!“

Das Leben ist ein Katzenjammer
    Kater Kalle hat sich ziemlich verstimmt auf den Heimweg gemacht. Nicht genug, dass Liona den ehrwürdigen Hexenberuf von Oktavia nicht mag, und gar nicht zu reden davon, dass sie Kalles noch ehrwürdigere Hexenkateraufgabe praktisch nicht würdigt. Nein, nun hat Liona schon was dagegen, dass Kalle sich mal ganz harmlos in harmlosem Sommerschnee tummelt! Stinkiger Katzenpups – das geht doch wirklich auf keine Mausehaut mehr!
    Verständlich, dass Kalle in ziemlich mieser Stimmung ist, als er durch die blaue Gartenpforte zum Haus trabt.
    PENG! Die Küchentür fliegt auf, noch bevor er sie mit seiner Nase auch nur hauchzart hätte anstupsen können. Und heraus fegt ein kleiner grüner Rasenmäher, dessen winzige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher