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Lila Black 02 - Unter Strom

Lila Black 02 - Unter Strom

Titel: Lila Black 02 - Unter Strom
Autoren: Justina Robson
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Hightech-Umgebung des Incon-Hauptquartiers, ein altersloser Elf, der mit der Reglosigkeit einer Statue an dem Punkt des Raums saß, der am wenigsten von den starken elektromagnetischen Feldern der diversen Maschinen, Lila eingeschlossen, gestört wurde. Cara Delaware war eine Geschäftsfrau aus Langley, die wirkte, als sei sie in einem weißen Hemd mit Knopfleiste und einer maßgeschneiderten Hose geboren. Keiner von ihnen konnte Lila auch nur einen Augenblick täuschen.
    Sie wusste, dass Williams eine gnadenlose und bösartige Verhörspezialistin war, Sarasilien ein Meister-Ätheromant (warum konnten Menschen nicht einfach Magier sagen?) und Cara … nun, Cara war die Personifizierung des Geheimdienstes, eine junge und engagierte Frau, die wild darauf war, in den fünf neuen Universen Freunde und einflussreiche Leute kennen zu lernen, verzweifelt bemüht, etwas über das plötzliche Auftauchen fünf neuer dimensionaler Nachbarn zu erfahren: die Elfen, die Dämonen, die Feen, die Elementare und die Untoten.
    Lila war ihr Werkzeug. Nein, sie bedeutete dem Geheimdienst schon etwas mehr, aber sie hatte unlängst erkannt (ungefähr zu der Zeit, als sie ihrem Freund, dem Elfenagenten Dar, ein Messer in die Brust rammte), dass mit den fünfzig Milliarden Dollar, die an Forschungsgeldern und Technik in sie investiert wurden, Teile von ihr gekauft worden waren, von denen sie nicht einmal wusste, dass sie zum Verkauf standen. Also saß sie hier, teils Angestellte, teils Freiwillige, teils Sklavin, teils Freundin, ein kleines bisschen Tochter und eine ganze Wagenladung voll Feindseligkeit, und berichtete den stummen, erfahrenen Gesichtern die düsteren Einzelheiten darüber, wie sie ihre letzte Mission erfüllt hatte.
    Lila gab ihr Bestes, die Geschehnisse mit eigenen Worten wiederzugeben, aber sie alle konnten den Download nutzen.
    Die Hauptaufgabe war erfolgreich bewältigt worden – Zal war vor einem Schicksal schlimmer als der Tod gerettet worden und gab nun Stadionkonzerte in den mittelatlantischen Staaten. Aber die am Rande gemachten Entdeckungen und die anderen Ereignisse waren alles andere als großartig.
    Es hatte sich herausgestellt, dass Zal nicht nur ein seltsamer Elf war, der gern Mode-X-Rock spielte. Das allein hätte schon gereicht, denn Alfheim sah schon das als verräterisch genug und ausreichende Missachtung ihres zentralen Glaubens an, um ihn für alle Zeit ins Exil zu schicken. Aber Zal war noch viel mehr als das. Während seiner Arbeit für den Jayon Daga als Agent in Dämonia wurde seine ätherische Ausrichtung irgendwie verändert, und er war nun … tja, nicht mal Lila wusste, was er war. Ein Elf mit dämonischen Tendenzen? Nicht wirklich halb und halb, aber auf jeden Fall radikal umgewandelt, sodass ihm nun die gegensätzliche Magie von Alfheim und Dämonia gleichermaßen zur Verfügung stand. Als Ergebnis dessen und seines Überlaufens zur otopischen Musikszene war er eines dieser magischen Dinge geworden, für die Leute mit wirklich großem Ehrgeiz jeden Preis zahlen würden.
    Eine dieser Personen war Arië, eine Herrscherin der arkanen monarchistischen Regierung, die ihn für einen Zauberspruch hatte benutzen wollen, mit dem die Reiche voneinander getrennt werden sollten. Durch Zals Rettung hatte Lila die Vernichtung eines Großteils der herrschenden Klasse von Alfheim und indirekt den Tod Ariës herbeigeführt, und jetzt herrschte offener Bürgerkrieg in Alfheim.
    Aber es war noch schlimmer.
    Sie hatte einen Freund getötet, um einen anderen zu retten. Das hatte sie nicht erwähnt.
    Sie würde es auch nicht erwähnen.
    Ein toter Elfen-Nekromant lebte in ihrem Brustkorb.
    Auch das würde sie nicht erwähnen.
    Während sie hier saß, verspürte sie keine Loyalität. Sie wusste nicht genau, was sie spürte, aber es war kein gutes Gefühl. Sie hatte allerdings gehofft … nun, sie hatte geglaubt, dass es wie eine Beichte wäre, hierherzukommen und Bericht zu erstatten, dass es sie erlösen würde. Aber es erlöste sie nicht. Sie wollte am liebsten achtundvierzig Stunden zurückgehen und wieder im Bett liegen, die Vorhänge geschlossen, Zals nackten, schlafenden Körper in ihren Armen. Da hatte sie keine Sorgen gehabt, und nichts und niemand hatte sie finden können, weil alle Sicherungen durchgebrannt gewesen waren.
    »Lila?«, fragte Dr. Williams.
    »Oh, ja. Arië wurde von dem Wasserdrachen auf gefressen und dann …«
    »Was tat er dann?«, fragte Sarasilien.
    »Das habe ich nicht gesehen«, sagte
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