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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons
Autoren: K MacAlister
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… Leuten.« Ob die Leute verrückt oder normal waren, musste ich erst noch herausfinden.
    »Du bist immer noch in London? Du wolltest doch nur drei Tage dortbleiben. Du hast gesagt, drei Tage, Sullivan. Und jetzt ist es schon über einen Monat.«
    Er klang verletzt, und das gefiel mir gar nicht. »Ich weiß. Es tut mir leid. Ich … es ist etwas passiert. Etwas Bedeutendes.«
    »Was denn?«, fragte er neugierig.
    »Ich weiß nicht. Ich kann nicht klar denken«, sagte ich aufrichtig. Mein Gehirn fühlte sich an wie Zuckerwatte. »Die Leute, bei denen ich bin, haben sich um mich gekümmert, als ich geschlafen habe.«
    »Ach so, so etwas. Das habe ich mir schon gedacht. Gareth war sauer, als du nicht wiedergekommen bist. Er hat deinen Chef angerufen und ihm Vorwürfe gemacht, weil er dich so lange festhält.«
    »Oh nein«, sagte ich. Meine Schultern sanken herab, als ich an den mächtigen Erzmagier dachte, dessen Lehrling ich war.
    »Das war echt cool! Das hättest du hören müssen! Dr. Kostich hat Gareth angeschrien, er solle ihn nicht mehr anrufen und es ginge dir gut, aber er würde ihm nicht sagen, wo du seiest, weil Gareth dich sowieso nur missbrauchen würde. Und dann hat Gareth gesagt, er solle sich besser in Acht nehmen, weil er nicht der Einzige sei, der Dinge geschehen lassen könne, und Kostich sagte, ja klar, und Gareth sagte, genau, seine Schwägerin könne Geister beschwören, und dann hat Ruth ihn geschubst und ihm so fest ins Ohr gebissen, dass es geblutet hat, und danach habe ich einen toten Fuchs gefunden. Kannst du mir fünfzig Dollar geben, damit ich Natron kaufen kann?«
    Blinzelnd versuchte ich den Informationsfluss zu verarbeiten, der in mein Ohr strömte. Das musste ja eine schreckliche Szene mit Dr. Kostich gewesen sein, dachte ich, und dann erst fiel mir die seltsame Bitte auf. »Wozu brauchst du Natron?«
    Brom seufzte. »Weil ich doch den toten Fuchs gefunden habe. Um ihn zu mumifizieren, braucht man bestimmt eine Menge Natron.«
    »Ich glaube nicht, dass wir eine Fuchsmumie brauchen, Brom.«
    »Das ist mein Hobby«, sagte er genervt. »Du hast doch gesagt, ich soll mir ein Hobby zulegen, und jetzt habe ich eines.«
    »Als du gesagt hast, du würdest dich für Mumien interessieren, habe ich gedacht, du meinst die ägyptischen. Mir war nicht klar, dass du deine eigenen fabrizieren willst.«
    »Du hast ja auch nicht gefragt«, erwiderte er, und dem konnte ich nichts entgegensetzen.
    »Wir reden darüber, wenn ich zurück bin. Ich muss jetzt erst mal mit Gareth sprechen«, sagte ich, obwohl ich eigentlich keine Lust dazu hatte.
    »Das geht nicht. Er ist in Barcelona.«
    »Oh. Ist Ruth da?«
    »Nein, sie ist mitgefahren.«
    Panik stieg in mir auf. »Du bist doch nicht etwa allein zu Hause, oder?«
    »Sullivan, ich bin kein Kind mehr«, antwortete er. Er klang empört, weil ich die Weisheit infrage stellte, die er während seiner ganzen neun Lebensjahre erworben hatte. »Man kann mich durchaus alleine lassen.«
    »Aber doch nicht fünf Wochen lang …«
    »Ist schon okay. Als Ruth und Gareth gefahren sind und du immer noch nicht zurück warst, hat Penny gesagt, ich könne bei ihr bleiben, bis du nach Hause kämest.«
    Erleichtert sank ich gegen das Bett, ohne darauf zu achten, dass die beiden Frauen mich scharf beobachteten. »Dem Himmel sei Dank für Penny! Ich buche so schnell wie möglich einen Flug und komme nach Hause. Hast du einen Stift?«
    »Ja, warte mal.«
    Ich hielt die Hand über das Handy und blickte die Frau namens May an. »Gibt es hier eine Telefonnummer, die ich meinem Sohn für den Notfall geben kann?«
    »Deinem Sohn?«, fragte sie und riss die Augen auf. »Ja. Hier.«
    Ich ergriff die Karte, die sie aus der Tasche zog, und las Brom die Nummer vor. »Du bleibst bei Penny, bis ich dich holen komme, okay?«
    »Ja, Sullivan, ich bin ja schließlich nicht behindert.«
    »Ich habe dir doch gesagt, du sollst solche Ausdrücke nicht … ach, ist egal. Wir reden später darüber. Bleib einfach bei Penny, und wenn du mich brauchst, rufst du mich unter der Nummer an, die ich dir gegeben habe. Ach, und Brom?«
    »Was?«, fragte er so gelangweilt, wie es nur neunjährige Jungs auf der ganzen Welt können.
    Ich wandte den beiden Frauen den Rücken zu. »Ich liebe dich mehr als alles auf der Welt. Denk immer daran, okay?«
    »Okay.« Ich sah förmlich, wie er die Augen verdrehte. »Hey, Sullivan, warum hast du dein Dingens eigentlich jetzt gehabt? Ich dachte, es sollte erst an Halloween
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