Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
- Liebeszeiten

- Liebeszeiten

Titel: - Liebeszeiten
Autoren: A.R. Duncan
Vom Netzwerk:
traute sie sich auch nicht mehr und verschwieg die Wahrheit.
    Doch bei Thomas war das anders gewesen, er wollte hinter die Fassade schauen, hakte nach und mit der Zeit, schien er sie zu verstehen. Schließlich stellte er immer gezieltere Fragen, derer sie sich irgendwann nicht mehr entziehen konnte. Seine Hartnäckigkeit und Ansicht zu der gesamten Situation brachte sie zum Nachdenken. Er fragte, ob sie sich das wirklich unter einer Beziehung vorstellen würde, oder ob sie glücklich sei.
    Ja... war sie das denn nicht? Das saß!
    Es hatte sie wie ein Schlag ins Gesicht getroffen und sie brauchte jetzt erst mal Zeit für sich, zum Nachdenken.
    Jane streckte sich noch einmal und lief nun zielstrebig auf die Nebelwand zu. Als sie in den Nebel eintauchte und sie die klamme Feuchtigkeit spürte, fing sie an zu analysieren. Sie war nie eine der Frauen gewesen, die spontan aus dem Bauch heraus Entscheidungen traf, sie verkroch sich in ihr Innerstes und grübelte und überlegte, stellte ganz rational eine Pro- und Contra-Liste auf und wägte ab.
    Danach erkannte sie etwas, was ihr gar nicht gefiel – sie machte sich jahrelang etwas vor, versuchte krampfhaft etwas zu erzwingen, was nicht funktionieren konnte.
    Mit jedem neuen Meter, den sie zurücklegte, brannte es mehr in ihren Augen. Die Erkenntnis tat weh und sie ließ ihren Emotionen freien Lauf.
    Tränen rannen über ihre Wangen, sie war wütend und weinte, bis keine mehr flossen. Ihre Lungen brannten, ihr Atem ging stoß weise, doch sie zwang sich weiter zu Laufen, denn jetzt wusste sie, was zu tun war.
    Es war der richtige Zeitpunkt. Sie wollte sich schließlich auch nicht die Blöße geben, vor ihm zu weinen. Der Rest an Emotionen und Intimitäten, die seit den letzten Monaten nicht mehr existierten, verschwand. Sie erinnerte sich bewusst und gewollt noch einmal an die alten Zeiten zurück, diese Unbeschwertheit, sein Lachen, ihre intensiven Gefühle.
    Nein, sie durfte nicht mehr in der Vergangenheit leben. Jetzt oder nie!
    Sie stoppte abrupt, beugte den Oberkörper vor und stützte sich mit den Händen auf den Oberschenkeln ab. Ihr Atem ging schwer, ihre Muskeln brannten. Der nächste Song auf ihrer Playliste begann »The Black Eyed Peas - Let's Get It Started« und sie richtete sich auf.
    Ihre Atmung wurde wieder gleichmäßiger, sie war schon immer sehr sportlich und aktiv gewesen.
    Sie ging einige Schritte, beschleunigte nach 10 Schritten ihr Tempo immer mehr und startete dann nach etwa 30 Schritten in einer langsamen Laufgeschwindigkeit. Sie wollte jetzt den Kopf frei bekommen und beschleunigte ihr Tempo. Das Laufen tat gut, Minuten verstrichen – im Takt zur Musik und sie lief aus dem Nebel heraus. Passend dazu startete der Song »In the End - Linkin Park« und sie rannte und verausgabte sich, bis sie am Eingang des Parks ankam, um den Gitterstab der geschlossenen Eisentür griff und damit ihre Geschwindigkeit stoppte.
    Der Schweiß ran ihr strömend über den ganzen Körper und ihr Atem ging stoß weise. Sie ging zur Parkbank und legte sich mit dem Rücken darauf, ein neuer Song startete von ihrer Playliste »Youth of the Nation - P.O.D.«. Jane winkelte ihre Beine an, stellte diese auf die Bank und lauschte dem Song, während sie in den Himmel schaute.
    Sie raffte sich auf als der Song vorbei war und stand auf; sonst würde sie wieder alles vor sich her schieben und vielleicht sogar einen Rückzieher. Also stand sie auf und machte sich auf den Rückweg. Der Park lag nur etwa 15 Minuten Fußweg von ihrer gemeinsamen Wohnung entfernt.
    Als sie sich auf den Weg machte, schaute sie rechts auf ein großes und altes Gebäude mit gotischen Verzierungen. Wunderschön fand sie es, jedes mal, wenn sie hier laufen ging, dachte sie das.
     
    Jane kam in der Wohnung an und stieg noch einmal unter die Dusche, bevor sie zu Alex ins Arbeitszimmer ging. Er saß am Computer, war am Spielen, wie immer, schaute noch nicht mal auf.
    »Ich möchte gerne mit dir reden.«
    Jane stand mitten im Zimmer und wartete.
    »Passt grad nicht, was wichtiges?«
    Alex antwortete kurz und knapp. Auch jetzt schaute er noch nicht mal auf zu ihr.
    »Ja... Bitte, das ist sehr wichtig.«
    Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals.
    »Och Jane, jetzt ist echt grad ungünstig. Geh doch schon mal kochen und wir reden später, oder so.«
    Alex klang sehr genervt.
    Etwas in ihr rebellierte, sie wurde wütend.
    Immer lief alles nur nach seinem Willen. Nein! Damit war jetzt Schluss, endgültig!
    Sie fasste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher