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Liebeswunder in Italien

Liebeswunder in Italien

Titel: Liebeswunder in Italien
Autoren: Rebecca Winters
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Auch ihre vier verheirateten Geschwister machten keine Anstalten, das Anwesen zu verlassen, das seit mehreren Generationen im Besitz der Familie war.
    Dass sie ausgerechnet jetzt Valentino wiedergesehen hatte, empfand sie als ungerecht und unfair. Sie war entschlossen gewesen, sich von den Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hatte, nicht unterkriegen zu lassen. Doch das sah plötzlich ganz anders aus. Sie lehnte den Kopf zurück und wünschte, das Leben wäre für sie etwas leichter.
    Nachdem der Bus abgefahren war, ging Valentino mit besorgter Miene langsam zum Restaurant seines Vaters, das direkt neben dem seiner Tante lag.
    Das „Sorella“ war von seiner Großmutter Rosa eröffnet worden. Jetzt gehörte es seiner Tante Lisa Firenzi, unter deren Leitung es sich zu dem schicksten, elegantesten und mondänsten Restaurant mit internationaler Küche in und um Monta Correnti herum entwickelt hatte. Sein Vater Luca Casali war mit seiner Schwester Lisa zerstritten. Ihm gehörte das „Rosa“, wo er seine Gäste mit italienischen Spezialitäten verwöhnte.
    Valentino hatte den Kontakt mit seinem Vater und Isabella nie abgebrochen, doch in den letzten neun Jahren war er nur selten nach Hause gekommen. Sein letzter Besuch lag allerdings erst wenige Wochen zurück. Er war zum Geburtstag seines Vaters da gewesen und noch am selben Abend wieder abgereist.
    Wenn er nur daran dachte, schauderte ihm. Er hasste Streitigkeiten und verstand einfach nicht, warum zwei intelligente Menschen wie sein Vater und dessen Schwester Lisa ihre Differenzen nicht beilegen konnten oder wollten.
    Die unangenehme Auseinandersetzung zwischen den beiden würde er so leicht nicht vergessen. Seine Tante hatte die Beherrschung verloren und in ihrem Zorn ein von Luca ängstlich gehütetes Geheimnis gelüftet.
    Der Schmerz schnürte Valentino die Kehle zu. Aus Enttäuschung über seinen Vater hatte er Monta Correnti beinah fluchtartig verlassen. Nur weil es seinem Vater momentan ziemlich schlecht ging und Isabella ihn um Hilfe gebeten hatte, war er jetzt wieder hier und verzichtete auf die Teilnahme an mehreren Rennen.
    Dass er allerdings so besorgt war an diesem Abend, hatte nichts mit seinem Vater zu tun, sondern mit Clara Rossetti. Dass sie ihm heute über den Weg gelaufen war, ersparte ihm, zu ihren Eltern zu fahren und sich nach ihr zu erkundigen. Die Aussicht, sie wiederzusehen, war das Einzige, worauf er sich gefreut hatte, als er nach Hause gekommen war. Sie hatte ihn immer trotz all seiner Fehler und Schwächen akzeptiert.
    Bei ihrer Begegnung war ihm bewusst geworden, wie sehr er sich danach sehnte, mit ihr zu reden. Niemand hatte so viel Verständnis für ihn gehabt wie sie. Er hätte sie jedoch beinah nicht wiedererkannt.
    Nur ihre wunderschönen leuchtend grünen Augen hatten sich nicht verändert. Sie war nicht mehr der übergewichtige Teenager mit dem hübschen Gesicht von damals, sondern eine hinreißend attraktive Frau mit einer fantastischen Figur.
    Ihn irritierte allerdings, wie sehr sie auf Distanz bedacht gewesen war. Statt ihn wie früher Tino zu nennen, hatte sie ihn mit Valentino angeredet und ihn wie einen flüchtigen Bekannten behandelt. Dabei waren sie doch die allerbesten Freunde gewesen und hatten alle Streiche gemeinsam ausgeheckt.
    Die Clara, wie er sie kannte, die für jeden Spaß und jedes Abenteuer zu haben gewesen war, wäre bestimmt nicht mit dem Bus gefahren, sondern hätte sein Angebot angenommen.
    Vielleicht hatte sie die Wahrheit gesagt und wollte wirklich ihrer Mutter helfen, dennoch war sie nicht mehr das warmherzige, mitfühlende Mädchen, das er in seiner Kindheit und Jugend so gerngehabt hatte. Sie war der einzige Mensch gewesen, der ihm zuhörte, und hatte ihn nie ausgelacht wegen seiner kühnen Ideen. Dass sie sich so sehr verändert hatte, schockierte ihn.
    In seiner Arroganz hatte er geglaubt, ihre Freundschaft sei für sie so wertvoll und einmalig, dass sie sogar sein jahrelanges Schweigen und seine Abwesenheit überstehen würde. Offenbar hatte er sich getäuscht. Sie wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Davon musste er jedenfalls ausgehen.
    Früher hatte sie sich gern von ihm nach Hause bringen lassen. Sie war die erste Frau, die eine Fahrt in seinem Sportwagen ausschlug. Wahrscheinlich fühlte er sich in seinem Stolz verletzt, weil sie nicht beeindruckt war von dem, was er erreicht hatte, und ihm ihre damalige Freundschaft offensichtlich nichts mehr bedeutete.
    Als sie ihn gesehen hatte,
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