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Liebeswunder in Italien

Liebeswunder in Italien

Titel: Liebeswunder in Italien
Autoren: Rebecca Winters
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und uns über alte Zeiten unterhalten.“
    Der Vorschlag klang verlockend, doch sie brauchte unbedingt Ruhe. „Es wäre eine nette Abwechslung, und ich würde gern mitkommen. Es ist jedoch leider unmöglich. Trotzdem vielen Dank. Ich habe mich sehr gefreut, dich wiederzusehen, Valentino.“
    Sie war froh, dass in dem Moment der Bus kam. Die Begegnung mit Valentino hatte zu viele Erinnerungen geweckt und Clara emotional mitgenommen. Da die Leute schon anfingen einzusteigen, stellte sie sich ans Ende der Schlange.
    Valentino legte Clara die Hand auf die Schulter. „Warte. Wohin willst du?“ Sie spürte, wie angespannt er plötzlich war. So kannte sie ihn gar nicht. Irgendetwas schien ihn zu beunruhigen.
    „Nach Hause. Meine Familie erwartet mich.“
    „Ich bin aber gerade erst zurückgekommen, wir haben viel nachzuholen. Weshalb musst du unbedingt jetzt schon nach Hause?“
    Wie hartnäckig er sein konnte, wusste sie noch sehr genau. Meist war sie diejenige gewesen, die nachgegeben hatte.
    „Meine Mutter hat eine kleine Feier für meine Großmutter geplant, und ich habe versprochen, ihr zu helfen.“
    „Dann fahre ich dich. Ich hole rasch meinen Wagen, es dauert nicht lange.“
    Sie konnte sich jedoch kaum noch auf den Beinen halten und sehnte sich danach, sich hinzusetzen, sonst würde sie vor Erschöpfung zusammenbrechen. „Danke, das ist nett von dir, aber ich nehme den Bus. Wenn du länger hierbleibst, begegnen wir uns vielleicht noch einmal. Dann können wir irgendwo eine Kleinigkeit essen. Ciao , Valentino.“
    Er ließ sie los, und sie stieg ein. Sie rechnete damit, dass er schon morgen Monta Correnti wieder verlassen würde, um an irgendeinem Rennen teilzunehmen. Wahrscheinlich würde ihn seine neueste Freundin begleiten.
    Clara hatte einen Videoclip über ihn und seine Begleiterin Giselle Artois, ein französisches Starlet, gesehen. Der Reporter hatte ihn gefragt, ob es stimme, dass die Hochzeit schon geplant sei und sie in einem kleinen Palast in einem Pariser Nobelviertel wohnen würden.
    Charmant lächelnd hatte er eine nichtssagende Antwort gegeben, Clara war allerdings das geheimnisvolle Lächeln der jungen Frau nicht entgangen. Die beiden passten gut zusammen. Vielleicht hatte sie es geschafft, Valentino so sehr zu fesseln, dass er bereit war, seine Freiheit aufzugeben. Bisher hatte er seine Begleiterinnen mehr oder weniger regelmäßig gewechselt.
    Ganz hinten im Bus fand sie einen freien Platz. Als sie aus dem Fenster rechts neben ihr blickte, sah sie, dass Valentino sie mit gerunzelter Stirn beobachtete. Seine Miene wirkte seltsam finster. Sie ließ ihren Gedanken freien Lauf und erinnerte sich an die vielen Poster, die von ihm existierten, wie er in einem Katamaran allein über den Indischen Ozean segelte oder wie er in Dubai auf der Rennstrecke den neuesten Rennwagen testete.
    Schon als Jungendlicher war er geradezu besessen gewesen von Geschwindigkeiten und dem Wunsch, Rekorde zu brechen. Nach der Schule hatte er viel Zeit damit verbracht, an seinem Motorscooter herumzubasteln.
    Sein Freund Luigi hatte ihm dafür extra einen Platz in der Garage seines Vaters zur Verfügung gestellt. Valentino war der Meinung, keine der verfügbaren Maschinen sei schnell genug. Clara hatte ihm stundenlang zugehört, wenn er mit ihr über seinen Traum redete, eines Tages ein Motorrad zu entwickeln, das alle anderen Modelle in den Schatten stellte.
    Als er als Rennfahrer nach Monaco ging, hatte er den Entwurf eines neuen Motors in der Tasche, der der Prototyp der späteren Serienfertigung wurde. Mit einundzwanzig gründete er das Unternehmen „Violetta Rapidita“, das Motorräder herstellte und ihm ein Vermögen einbrachte.
    Er war unaufhörlich auf der Suche nach neuen Herausforderungen gewesen. Wenn Clara ihm lauschte, verspürte sie sogar selbst zuweilen einen Nervenkitzel. Oft genug fragte sie sich allerdings, ob er nur deshalb ein so hektisches Leben führte, um irgendwelchen Dämonen in seinem Innern zu entfliehen.
    Obwohl sie keine Ahnung hatte, womit er sich herumquälte, vermutete sie, dass es mit familiären Problemen zusammenhing. Auch sein älterer Bruder Cristiano hatte Monta Correnti verlassen und kam nur noch selten nach Hause. Nur seine Schwester Isabella war noch zu Hause und half ihrem Vater im Restaurant.
    Da war ihre eigene Familie ganz anders. Die Rossettis hielten eisern zusammen. Sie hatte unzählige Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins, die alle beim Bewirtschaften des Gutshofs halfen.
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