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Liebesvergessen (German Edition)

Liebesvergessen (German Edition)

Titel: Liebesvergessen (German Edition)
Autoren: Babsy Tom
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Schwangerschaft zu Kopf gestiegen, oder was? Du kannst doch solch eine folgenschwere Entscheidung nicht ohne uns treffen. Bist du wahnsinnig? Vera wird dir auch die Ohren langziehen, wenn ich ihr das erzähle und verlass‘ dich drauf. Das tue ich!“ Ohne Punkt und Komma redete Isa nun auf mich ein. Ich weiß nicht mehr so genau, wie der genaue Wortlaut war, weil ich sorgsam die Nähte des Stramplers überprüfte, aber hin und wieder wehten Fetzen an mein Ohr wie zum Beispiel: „Du machst das sofort rückgängig bla bla…, ganz schön auf den Kopf gefallen bla bla bla…, deine Zukunft im Eimer bla bla bla, Georg tobt mächtig, das sag ich dir bla bla bla“ und so weiter und so fort. Grinsend ignorierte ich alles, was Isa an Bedenken vortrug. Klar hatte ich, was Georg anbelangte, ein ungutes Gefühl. Allein schon, weil er auch als Vater meines Kindes ebenso in Frage kam wie Tom. Aber das Feuerwerk an Gefühlen, dass ich heute Nacht erlebt hatte, schmälerte beziehungsweise löschte meine Bedenken nahezu vollständig aus. Tom liebte mich. Nur das zählte. Ich blickte nach links auf den Bildschirm meines Laptops, auf dem soeben eine E-Mail eingetroffen war: „Herzlichen Glückwunsch Penelope Plage! Lieschen Puffer hat ihren wunderschönen Strampler – Unikat – in der Größe 86 für 68,20 € ersteigert.“ Mein Herz machte vor Freude einen kleinen Hüpfer. Seitdem ich angefangen hatte, die Strampler bei Ebay zu versteigern, bekam ich immer öfter E-Mails von Müttern oder denen, die es werden würden, ob ich nicht auf Bestellung Strampler nähen konnte. Werdende Mütter waren tatsächlich bereit, viel Geld für solch ein Unikat auszugeben. Und ich hängte mich ordentlich rein.
    Am Telefon jammerte Isa weiterhin. Zwischendurch machte ich: „Ja schon“ oder „kann sein“ oder „mal sehn“, aber irgendwann wurde es auch mir zu bunt.
    „Nun hol mal Luft Isa. Ich habe bei Georg gekündigt, weil ich SO NICHT ARBEITEN KANN“, sprach die Diva aus mir.
    Das ließ Isa nicht gelten: „Wir sind doch hier nicht auf `nem Ponyhof! Penny! Und was ist überhaupt mit Gerome. Den lässt du schließlich auch ganz schön hängen. Der hat sich darauf verlassen, dass du irgendwann zurückkommst.“ Da hatte Isa einen kleinen wunden Punkt berührt und meinem schlechten (vor allem beinahe toten) Gewissen neuerliches Leben eingehaucht.
    „Gerome“, murmelte ich, „das tut mir allerdings leid, dass ich Gerome so vor den Kopf stoßen muss.“
    „Ja siehst du! Endlich nimmst du Vernunft an. Denk doch an Gerome!“, wiederholte sie ihr Mantra.
    „Isa, bitte! Mit Gerome hab ich maximal die fashion week geplant, ansonsten hieß es doch, hätte ich ihm alles beigebracht , was man in dem Job wissen muss. Da hat er doch quasi die besten Voraussetzungen, in meine Fußstapfen zu treten. Jetzt mach aber mal halblang!“
    „Und überhaupt, wegen der fashion week rufe ich dich an. Wir sind fertig. Wir haben alles geschafft. Wenn du dich erinnerst, die fashion week findet in sieben Wochen statt. Du bist Ehrengast“, sagte Isa, krampfhaft bemüht, mir ein schlechtes Gewissen einzutrichtern.
    „Was ich? Echt?“, fragte ich kleinlaut. Isa hatte Recht. Die fashion week hatte ich komplett ausgeblendet, ebenso wie Gerome und Georg.
    „Du sitzt in der ersten Reihe. Willst du jemanden mitbringen oder kommst du allein?“ Oh je. Zwickmühlen-Alarm!
    „Du ich weiß noch nicht, ob ich jemanden mitbringe, du kannst ja vorsichtshalber einen Platz freihalten okay?“
    Isa schnaubte. „Einen Platz freihalten? Weißt du überhaupt, was da los ist? Hast du den Hauch einer Vorstellung, was eine Karte kostet?“, kreischte sie, dem Wahnsinn nahe.
    „Okay“, gab ich mich geschlagen, „ich komme allein beziehungsweise, gib mir doch noch Zeit, das zu entscheiden. Es sind noch sieben Wochen Isa! Muss das denn sofort sein?“, fragte ich entnervt. Ich war so froh, dass sich der Druck, der Georgs wegen auf mir lastete, endlich in Wohlgefallen aufgelöst hatte. Nun stand das nächste Problem auf dem Programm.
    „Ich buche die Karten heute Abend, schreib mir doch eine SMS, wenn du dich entschieden hast okay“, gab sich Isa nachsichtig.
    „Danke , so machen wir es“, sagte ich. Isa legte grußlos auf. Sie schien kurz vor dem Durchdrehen zu sein und ich erinnerte mich daran, dass mir Gerome einst sagte, dass die fashion week eine Art Ausnahmezustand sei, in dem man weder schlafen noch essen konnte. Mein selbstloses Ich verzieh Isa ihre ruppige Art,
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