Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesvergessen (German Edition)

Liebesvergessen (German Edition)

Titel: Liebesvergessen (German Edition)
Autoren: Babsy Tom
Vom Netzwerk:
Dreisamkeit nicht zerstören wollte.
    „Ich hab bei Georg gekündigt“, flüsterte ich le ise. Tom machte große Augen.
    „Du hast was?“
    „Gekündigt!“, wiederholte ich.
    „Oh Mann, du traust dich ja was. Und wieso? Das war schließlich mal dein großer Traum.“
    Ich überlegte einen Moment, ob ich Tom von meinen derzeitigen Träumen erzählen sollte, die mich nachts heimsuchten, entschied jedoch, dass es klüger war, diese für mich zu behalten. Was hatte ich denn für Beweise? Es waren Träume und ich konnte sie mit nichts untermauern. Außerdem konnte sich ein Teil meines Ichs schwer vorstellen, dass Georg wirklich so hinterhältig war. Er hätte mich erst vergewaltigen müssen, um mich dann hinterher im Krankenhaus zu besuchen, um mir dann vorzugaukeln, dass nichts vorgefallen war. Und dann hätte er mir noch die Lüge auftischen müssen, mit mir eine romantische Liebesnacht verbracht zu haben, in der ich schwanger geworden war. Wer tat so etwas? Ich wusste nicht, ob ich sehr gute Menschenkenntnis besaß, aber ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass ein Mensch so schlecht sein konnte. Und schließlich hatte Georg mir versichert, dass er mich liebte. Wer einen Menschen liebt, bricht ihm doch nicht das Genick… wobei im Krieg und in der Liebe alles erlaubt ist…, jedenfalls hatte ich das neulich erst irgendwo gelesen…
    „Ich musste kündigen. Ich kann Georg doch nicht ewig auf der Tasche liegen. Schließlich habe ich nicht den leisesten Schimmer, was in der Agentur zu tun ist. Außerdem finde ich die Situation extrem unangenehm.“
    „Da war es “, juchzte Tom, „ich hab’s gespürt, es hat getreten.“ Toms Augen glänzten vor Freude. Er beugte sich hinab und gab meinem Bauch einen zärtlichen Kuss. Ich konnte das nur geschehen lassen und wagte vor Glück kaum zu atmen. Seine warme Hand ruhte weiterhin auf meinem Bauch.
    „Und wie soll es jetzt weiter gehen? Du findest doch schwanger keine Arbeit , Penny. Ich glaube, das war nicht sonderlich gut durchdacht, oder?“ Ich zuckte mit den Schultern.
    „Nein“, gab ich zu, „das war es nicht. Aber diese Situation hat mich schon die ganze Zeit gewurmt. Und guck mal da drüben“, ich wies auf den Haufen mit den Stramplern, die ich in den letzten Wochen genäht hatte, „ich bin zurzeit Topseller bei Ebay. So kann ich mich erst mal über Wasser halten, solange, bis der Murkel kommt. Und dann wird sich schon irgendetwas finden. Eins weiß ich, ich kann super nähen. Wenn mich gar keiner will, mach ich ein Nähstübchen auf.“ Die Idee spukte schon die ganze Zeit in meinem Hinterkopf herum und jetzt, in dem Moment, in dem ich es laut aussprach, fand ich, dass es sogar ein ausgezeichneter Plan war. Vielleicht sogar so etwas wie mein neuer Masterplan. Tom stand auf und ging hinüber zu dem Stapel mit den selbstgenähten Stramplern. Er hielt einen in die Höhe und betrachtete ihn von allen Seiten.
    „ Also das hast du hier die ganze Zeit gemacht? Du hast genäht? Ich habe gedacht, du wirst hier oben langsam aber sicher wahnsinnig. Die sehen ja wunderschön aus. Penny, eins muss man dir lassen. Du bist wirklich einfallsreich und kreativ.“ Tom grinste wie ein kleiner Junge und trug Anerkennung im Blick. Ich freute mich über den Moment, über das Kompliment, das so aus tiefstem Herzen kam. Es tat unendlich gut, sich mal wieder mit Tom zu unterhalten, ohne Vorwürfe aus seinen Worten herauszuhören, einfach nur zu erzählen, ohne sich gegenseitig zu verletzen oder zu streiten.
    „Meinst du, ich könnte dich zu einem Toast Hawaii überreden?“ Tom hielt mir seine Hand entgegen, zögernd ergriff ich sie und er zog mich hoch. Jedenfalls hatte er das sicherlich fest vor. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich langsam, aber sicher zu einem Walross mutierte oder ob Tom schwächelte. Anzunehmen ist, dass Tom sich scheinbar ein wenig mit meinem derzeitigen Gewicht verschätzt hatte, so dass er beim Versuch, mich hochzuziehen, zu wenig Kraft aufwendete. Jedenfalls musste ich so heftig an ihm gezogen haben, dass er sein Gleichgewicht verlor und nun plötzlich auf mir lag. Geil! (echt jetzt!)  
    Ich musste im ersten Augenblick so heftig lachen, dass Tom nicht anders konnte, als mit einzustimmen. Er rollte sich von mir herunter, entschuldigte sich und wir lachten, bis uns die Tränen kamen.
    „Oh Gott, muss ich pinkeln“, gackerte ich zwischen zwei Lachsalven und versuchte mich aufzurichten. Tom versuchte mich von hinten zu stützen, als wäre ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher