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Liebesfee rauscht ins neue Jahr (Luzifer & Liebesfee) (German Edition)

Liebesfee rauscht ins neue Jahr (Luzifer & Liebesfee) (German Edition)

Titel: Liebesfee rauscht ins neue Jahr (Luzifer & Liebesfee) (German Edition)
Autoren: Emilia Jones
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holte, sprang Luzifer wie von der Tarantel
gestochen auf.
    „War
das alles?“, fragte er.
    „Nun“,
meinte Zalu, „das war nur die eine Seite der Liste. Zu der anderen komme ich
jetzt.“
    „Nein,
schon gut.“ Luzifer winkte ab. „Ich werde das später selbst lesen und mir ein
Urteil darüber bilden, ob du gute Arbeit geleistet hast.“ Er konnte deutlich
sehen, wie Zalu die Nase rümpfte, sagte jedoch nichts dazu.
    „Leg
die Liste einfach dort ab. Auf meinem Schreibtisch.“ Luzifer deutete in die
entsprechende Richtung. Sein Schreibtisch stand vor dem gewaltigen Zeitenregal,
in dem sich reihenweise Sanduhren befanden. Jede von diesen Uhren gehörte zu
einer Seele auf Erden, so dass Luzifer genau wusste, wann wessen Zeit ablief.
    Heute
würde er noch drei Kandidaten in der Hölle empfangen. Das war nicht viel,
sondern eher lächerlich wenig. Es versprach ein ruhiger Tag zu werden, was ihm
die Aussicht verschaffte, später noch bei Lila im Feenreich vorbei schauen zu
können.
    „Nun,
lass uns doch einmal nachsehen, wann wir heute unseren ersten Neuzugang
erwarten können.“ Luzifer schritt auf das Regal zu. Zalu folgte ihm wie ein
Hündchen, legte die Liste auf dem Schreibtisch ab und blieb daneben stehen.
    Luzifer
klatschte einmal in die Hände, woraufhin sich der Boden auftat und eine Leiter
an den Regalreihen empor kletterte. Danach rollte sie erst ein Stück nach links
und wieder nach rechts, als suche sie nach der richtigen Position. Erst nachdem
sie zur Ruhe gekommen war, stieg Luzifer bis fast ganz nach oben. Aus der
vorletzten Reihe entnahm er ein Stundenglas. Es war alt und eingestaubt. Es
gehörte zu den Exemplaren, die seit langer Zeit nicht mehr poliert wurden.
    „Auch
das noch.“ Luzifer schüttelte den Kopf. Ihm war klar, was ein solches Exemplar bedeutete.
Bei dem zu erwartenden Neuzugang handelte es sich um eine tiefschwarze Seele.
Sie war genauso verkommen, wie das Glas, in dem ihre Zeit ablief.
    „Das
hat mir gerade noch gefehlt.“ Er stieg die Leiter wieder hinunter und reichte
Zalu die Sanduhr, damit er sie ebenfalls betrachten konnte. Der zeigte sich
wiederum überhaupt nicht schockiert, sondern setzte ein breites Grinsen auf.
    „Ich
freue mich schon sehr auf Hugo, den Schlitzer“, sagte er. Es schien, als würde
seine Brust vor Stolz anschwellen. „Meine Foltergeräte verzehren sich nach
Seelen wie seiner. Sie können es gar nicht mehr erwarten, ihn in ihre Eisenklauen
zu schließen.“
    Manchmal,
das musste Luzifer unumwunden zugeben, machte Zalu selbst ihm ein wenig Angst.
Er räusperte sich, um dieses Empfinden zu überspielen. Eigentlich sollte doch
er als Teufel der Grausamte von allen sein.
    „Dann
brauche ich mir also keine Sorgen zu machen, dass du mit der Seele eventuell
nicht zurecht kommen könntest?“, fragte er wie beiläufig. Natürlich wusste er,
dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte. Zalu würde keine Schwierigkeiten
haben, Hugo, den Schlitzer, ordnungsgemäß zu bestrafen und ihn stets unter
Kontrolle zu halten. Keine leichte Aufgabe bei einer tiefschwarzen Seele, denn
sie würde stets versuchen zu entfliehen. Aber Zalu würde das schon schaffen. Um
seine Meinung selbst zu bestätigen, nickte Luzifer.
    „Wie
erwähnt: Ich freue mich schon sehr“, sagte Zalu.
     
    *
     
    Es
war keine Überraschung, dass Hugo, der Schlitzer, auf sich warten ließ. Anstatt
als erste Seele an diesem Tag in der Hölle zu erscheinen, musste er als letzte
regelrecht aus seinem Körper heraus gezwungen werden. Luzifer tauchte
persönlich auf der Erde auf und erschreckte Hugo zu Tode. Die Menschen um ihn
herum jubelten auf seltsam erlöste Weise. Zu schade, dass Luzifer sich ihnen
nicht zeigen konnte, um sich wie ein Künstler vor ihnen zu verbeugen. Er musste
sich damit begnügen, die Seele ungesehen einzusammeln und mit ihr in die Hölle
zurück zu kehren. Es war aber auch zu dumm, dass den Menschen gar keine
Möglichkeit gegeben wurde, seine Arbeit zu würdigen.
    Luzifer
übergab Zalu die Seele von Hugo und befahl ihm, ein strenges Auge auf sie zu
haben und ihr nichts, aber auch absolut gar nichts, durchgehen zu lassen.
Danach befand er seinen Arbeitstag für beendet und meinte, es wäre an der Zeit,
sich von Lila eine Belohnung abzuholen.
    „Meister,
vergesst die Weihnachtsdeko nicht“, sagte Zalu im Gehen. „Lila hat mich
eindringlich gebeten, Euch daran zu erinnern.“ Anschließend verschwand er mit
der Seele von Hugo. Luzifer blieb allein zurück und spürte eine
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