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Liebe meines Lebens

Liebe meines Lebens

Titel: Liebe meines Lebens
Autoren: Lynne Graham
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Gegenwart konnte sie nicht ertragen. Sie lebte in einer heruntergekommenen Wohnung, die sie aus Geldmangel nicht heizten, besaß weder Telefon noch Fernseher und hatte Nachbarn, die sie als bedrohlich empfand.
    Olympia fragte sich oft, ob sie vor zehn Jahren genauso gehandelt hätte, wenn sie geahnt hätte, was die Zukunft bringen würde. Vielleicht wäre sie jetzt mit einem der reichsten Männer der Welt verheiratet, und ihre Mutter wäre medizinisch bestens versorgt. Mit siebzehn hatte sie das nicht voraussehen können, sonst hätte sie ihrer Mutter zuliebe geheiratet.
    Selbst nachdem Gregoris keine drei Meter von ihr entfernt ein hinreißendes Topmodel hemmungslos geküsst hatte?
    Selbst nachdem er Katerina, seiner Cousine zweiten Grades, anvertraut hatte, seine Verlobte wäre dick, dumm und unattraktiv, aber im wahrsten Sinne des Wortes ihr Gewicht in Gold wert?
    Selbst nachdem er sie am Morgen nach dem verhängnisvollen Abend beschuldigt hatte, sie wäre eine Hure? Er hatte gesagt, er würde es ablehnen, das zu nehmen, was ein anderer Mann ihm übrig gelassen hatte.
    Um die schmerzlichen Erinnerungen zu vertreiben, blieb Olympia vor einem Schaufenster stehen und betrachtete die Auslagen. Sie war sich ziemlich sicher, dass Gregoris auch gerade in London war, und zwar aus demselben Grund wie ihr Großvater. In der Zeitung hatte nämlich gestanden, dass in dieser Woche eine Tagung griechischer Großindustrieller mit Geschäftsbeziehungen zu England stattfand.
    Und Gregoris hatte einen seiner Geschäftssitze in London. Wahrscheinlich hielt er sich sogar in diesem Moment in seinem Büro auf. Was hatte sie also zu verlieren?
    Sie wusste, dass Gregoris immer noch nicht verheiratet war und Spyros nie scherzte, wenn es um Geld ging. Er würde Millionen über Millionen zahlen, nur um seine Enkelin mit Gregoris Cozakis verheiratet zu sehen. Mit Liebe hatte das Ganze nichts zu tun, es ging allein um die Vereinigung zweier Wirtschaftsimperien. Und deshalb sah sie eine Chance für sich, selbst wenn sie in Gregoris’ Augen hässlich und obendrein unmoralisch war.
    Hatte sie den Verstand verloren, an eine solche Heirat auch nur zu denken? Nein, sie war es ihrer Mutter schuldig, die auf so vieles verzichtet hatte, um ihre Tochter zur Welt zu bringen und großzuziehen. Jetzt war es an ihr, Irini ein Opfer zu bringen.
    Olympia betrachtete kritisch ihr Spiegelbild in der Schaufensterscheibe. Sie war dunkelhaarig, knapp einssiebzig groß und trug ein graues Kostüm, das schon bessere Zeiten gesehen hatte. Selbst jetzt, da sie am Essen sparen musste, war sie nicht gertenschlank, sondern hatte üppige Formen – entsetzlich unmoderne Formen. Die musste sie von ihrer Familie väterlicherseits geerbt haben, denn Irini war klein und zierlich. Aber ich bin mein ganzes Gewicht in Gold wert, dachte Olympia zynisch. Und wenn Gregoris Cozakis eins wollte, dann war es Geld.
    Er plante einen größeren Coup und hatte sich darum äußerste Ruhe ausbedungen.
    Deshalb runzelte Gregoris Cozakis die Stirn, als Gerry Marsden, sein Assistent, auf ihn zukam und sich neben ihn stellte. “Es tut mir leid, Sir, aber da ist eine Frau, die Sie dringend sprechen möchte. Sie…”
    “Ich möchte jetzt wirklich nicht gestört werden, und schon gar nicht von irgendeiner Frau”, unterbrach ihn Gregoris ungehalten.
    “Sie behauptet, sie sei Olympia Manoulis, Spyros Manoulis’ Enkelin. Die Empfangsdame meint jedoch, so würde sie nicht aussehen.”
    Olympia Manoulis?
Gregoris verharrte mitten in der Bewegung und blickte nachdenklich vor sich hin. Olympia Manoulis. Der Schmerz und die Wut, die sich in all den Jahren nie ganz gelegt hatten, flammten erneut mit ungebrochener Macht auf. Wie konnte es dieses Flittchen nur wagen, seine Büroräume zu betreten und nach ihm zu fragen? Er sprang so unvermittelt auf, dass seine Mitarbeiter erschrocken aufsahen.
    Er ging mit großen Schritten zum Fenster und drehte ihnen den Rücken zu. Spyros hatte geschworen, dass er ihr nie verzeihen würde, und er war ein Mann, der Wort hielt. Er, Gregoris, bedauerte den alten Mann, dessen Enkelin die Familienehre in den Schmutz gezogen hatte, von ganzem Herzen. Spyros’ Sohn war während einer Regatta ertrunken, und seine Tochter hatte ein außereheliches Kind. Sein, Gregoris’, Vater vertrat die Ansicht, die Manoulis seien keine gute Familie und er könnte froh sein, dass es nicht zur Heirat gekommen war.
    Er, Gregoris, dagegen sah das längst nicht so abgeklärt. Die
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