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Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen

Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen

Titel: Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche - Die kuriosesten Zuschriften ans Fernsehen
Autoren: Heyne
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Ebenso wie Ihr aktueller Mann im Seismografischen Institut von Christchurch verfüge ich über fehlende Kenntnisse in Bezug auf die Landesgeschichte, die Landesgegenwart und habe ebenfalls weder die Landessprache gelernt noch Grundlagenwissen über Erdbeben verfügbar.
    Dafür wäre es mir ebenfalls möglich, in kürzester Zeit ein so enges Informantennetz wie mein Vorgänger zu knüpfen. Schließlich ist seine wichtigste Quelle ein Pfarrer und ein ortsansässiger Gynäkologe. Es würde mich doch schwer wundern, wenn ich nicht auch Vertreter dieser Berufsstände ausfindig machen könnte, um fundierte Aussagen
zum Thema „Erdbeben“ zu machen. Im schlimmsten Fall könnte ich sicher auf einen Landespolitiker oder Bankmanager zurückgreifen, die sich ja auch immer bereitwillig vor jedes Mikrofon stellen. Und was die dann erzählen, werde ich ohne Rücksicht auf die journalistische Sorgfaltspflicht einem Millionenpublikum als harte Fakten präsentieren.
    Ich könnte sofort nach Neuseeland abreisen und mit der Arbeit beginnen. Und ich würde mich wirklich bemühen, noch wegwerfigere Berichte als bisher zu liefern. Anruf genügt.
    Wer so deutlich macht, wie sehr ihm der Erfolg, die Qualität und auch die lebenslängliche Dauer der ganzen Sache am Herzen liegen, wie dieser Briefschreiber, dem traut doch jeder jederzeit alles zu. Also: Bringen Sie sich ein, machen Sie konstruktive Vorschläge, halten Sie nicht mit eigenen Vorstellungen und Ideen hinter dem Berg, äußern Sie freimütig Ihre Fragen, Bitten und Anregungen. Diese können gar nicht befremdlich genug sein, ganz im Gegenteil  – je ungewöhnlicher, desto mehr werden auch Sie als deren Urheber interessant und begehrenswert. Zeigen Sie Ihre Besonderheit, ja auch Abartigkeit  – es heißt, manche Beziehungen würden sich geradezu auf einer
gemeinsam vollzogenen Abartigkeit beider Partner gründen. Die Briefeschreiber der folgenden Kapitel haben sich diesen Rat bereits ausreichend zu Herzen genommen. Ihre nur anfänglich irritierenden seltsamen Fragen und besonderen Bitten haben bei den Verantwortlichen in den Anstalten zu Liebe auf den ersten Blick und zu manchem Verhältnis geführt.

2
Seltsame Fragen, besondere Bitten
    I n jeder Beziehung tasten sich die Partner langsam aneinander heran. Einer versucht am anderen herauszufinden, was dieser zu bieten hat, was er zu verbergen hat und was er für die Beziehung zu leisten bereit ist  – kurz, wie er tickt. Besonders Aufgeklärte arbeiten da mit der Technik des »Speed-Datings«: Sie stellen einfach die Fragen, die sie interessieren, und warten die Antworten ab, um ihr Gesamtbild des Geliebten Stück für Stück zu vervollkommnen. Andere melden Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen an das Gegenüber an und registrieren dann äußerst penibel, ob und auch wie diese Ansprüche erfüllt werden.
    Fragen und Klärungen
    Zuerst die sozusagen rudimentäre Form: das Fragenstellen zur Klärung, was der andere an Wissen und Intelligenz zu bieten hat. Das fängt, wie in jeder anderen Beziehung auch, bei vollkommen abstrusen Dingen
an, die unsere Briefeschreiber von den Fernsehanstalten gerne geklärt haben möchten.
    Ich möchte gerne wissen, mit was für ein Motor die Sonne, die morgens aufgeht und abends untergeht, angetrieben wird. Bitte schicken Sie mir eine anatomische Tafel.
    Oder:
    Können Sie helfen? Möchte Grundstück auf dem Erdtrabanten Mond erwerben. Suche Vermittler.
    Oder auch:
    Hallo. Ich habe in der Schule im Moment das Thema Speiseröhre! Aber ich weiß nicht viel von der Speiseröhre und finde leider nicht die passenden Informationen, z. B. wo liegt die Speiseröhre, wofür braucht man sie, und all so was brauch ich in den nächsten 5 Tagen. Wäre nett, wenn Sie mir antworten könnten.
    Auffällig sind die vielen Fragen aus dem Bereich der Naturwissenschaften:
    Menschen und Tiere suchen den Schatten, aber wie fühlt sich ein Apfel bei 40° C, der der Sonne voll ausgeliefert ist? Bekommen Äpfel auch Sonnenbrand? Kommen die „Roten Backen“ von der Sonne? Hätte gerne Antwort zu diesen Fragen. Mit sonnigen Grüßen, Utz Blättli (Gärtnermeister).
    Und:
    Unser „dreimalkluger“ Enkel hat uns erklärt, dass unser Singliser See (ca. so groß wie 30 Fußballfelder und bis 35 m tief) von der Mitte
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