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Liebe Ist Finsternis

Liebe Ist Finsternis

Titel: Liebe Ist Finsternis
Autoren: Caroilne Hanson
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Jagd. Er wollte hier sein, während sie zu ihrem Verhängnis geschleift wurde. Was würde sie machen, wenn ein Vampir wieder versuchte, sie anzugreifen? Val stöhnte fast vor Angst. Wo war das Jugendamt, wenn sie es brauchte?
    Sie schimpfte über sich selbst, rieb ihre Hände aneinander und dachte über ihre ,Spielermiene‘ nach. War das dasselbe wie ein Pokerface? Val musste gereizt und sarkastisch sein, das war ihre Rückzugspersönlichkeit, wenn ihr Vater versuchte, sie umzubringen. „Nicht fragen, folgen“, murmelte sie.
    Sie fuhren den Garden Highway hinunter, eine zweispurige Straße am Fluss, die spärlich bevölkert war. Sie begann in San Loaran, doch erstreckte sich meilenlang. Es war dunkel, die Stadtbeleuchtung weit entfernt. Wenn sie ein Vampir wäre, würde sie in der Innenstadt wohnen. Wie zum Teufel kriegte dieser Typ Essen, wenn er so weit weg von allem war?
    „Also, was ist los mit diesem Clown?“ fragte Val.
    Ihr Vater ignorierte sie und sah weiter auf die Karte dieser Gegend. Er war schon während des Tages hier draußen gewesen, so dass sie nicht wusste, warum er überhaupt in die Karte sah. Sie fuhren von der Straße ab und auf einen Feldweg, auf dem sie ein, zwei Meilen entlang holperten, bevor sie auf einen Kieselpfad einbogen. Das Auto hielt vor einem alten Friedhof, der irgendwo im Nirgendwo lag. Ihr drehte sich der Magen um.
    „Ein Friedhof?“, sagte sie entmutigt, „Warum lebt er auf einem Friedhof? Hätten wir uns nicht tagsüber um ihn kümmern können?“
    Nate drehte sich um und sah sie genervt an. „Nein, nein, wir hätten uns nicht tagsüber um ihn kümmern können. Wir haben ihn gestern hierhin verfolgt, aber er verschwand. Ich bin mir nicht sicher, wo er sich versteckt. Er könnte unterirdisch in einer Familiengruft sein, schwer zu sagen. Und bevor du fragst, wir können nicht warten, weil er schon jemanden getötet hat. Ich werde nicht riskieren, dass er das nochmal tut, nur um uns das Leben etwas einfacher zu machen. Wenn wir ihn erwischen, wenn er gerade erst beginnt aufzuwachen, wird er verwirrt sein, und es sollte relativ einfach sein.“
    Ihr gefiel die Art, wie er ,wir‘ sagte, nicht. „Ja, ihr werdet. Ich bin mir sicher, ihr beide werdet es sehr einfach haben, ihn zu pfählen.“
    Die Stimme ihres Vaters war leise. „Jetzt hör mal gut zu, Valerie. Ich denke du bist wirklich lange genug beschützt worden. Nachsichtig mit dir zu sein, hat deine Persönlichkeit auch nicht gerade versüßt. Heute Abend wirst du mithelfen. Ich verlange nicht, dass du kämpfst. Du kannst beim Auto bleiben, aber wenn wir Waffen brauchen, erwarte ich, dass du sie bringst, verstanden?“ Er konnte fies dreinblicken und hatte keine Hemmung, davon Gebrauch zu machen.
    Valeries Kinnlade fiel herunter und schloss sich wieder, wie bei einem Fisch. Sie sah Jack an, aber er starrte auf die Straße und hielt sich raus. Weichei. Sie fühlte die Wut wie eine Faust in sich aufsteigen und sie ersticken.
    Nate öffnete seinen Sicherheitsgurt und stieg aus dem Auto, begann zu der Seite zu gehen, auf der die Waffen waren. Jack öffnete seinen Gurt langsam, und sie wusste, er würde gleich etwas Aufbauendes sagen.
    „Spar dir die Mühe. Wenn du wüsstest, wie gern ich gerade etwas schlagen möchte, würdest du die Klappe halten.“
    Jack hob die Hände, als würde er sich der Polizei ergeben und stieg aus dem Auto, die Tür hinter sich zuknallend. Sie hörte, wie er etwas zu Nate sagte, verstand aber nicht, was es war.
    Val riss die Tür auf und streckte ihr Bein raus, doch sie war zu aggressiv gewesen, und die Tür prallte auf sie zurück und knallte ihr ans Schienbein. Es gelang ihr, ein schmerzvolles Jaulen zu unterdrücken, aber sie fühlte sich dumm und noch wütender.
    Ihr Vater nahm Waffen vom Rücksitz und legte sie auf die Motorhaube. Jack war genau hinter ihm, und sie war erleichtert, dass er ihre Plumpheit nicht bemerkt hatte. Eine wohlgemeinte Belehrung, dass Wut , einen selbst mehr schmerzt als irgendwen anderen‘ hätte sie schreiend in den Wald davonlaufen lassen, zum Teufel mit den Vampiren.
    Sie humpelte zum vorderen Ende des Autos und sagte sich selbst, dass sie es ,abschütteln‘ sollte und dass der Schmerz ,schon besser wurde‘. Das wurde er, ehrlich! Jeden Moment würde er aufhören, und morgen würde sie nur noch darüber lachen .
    Ihr Bein begann zu pochen.
    Die Sonne war fast untergegangen, und Vampy würde sehr bald aus seiner Gruft stolpern. Jack und ihr Vater waren fertig:
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