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Liebe geht durch den Döner 3 - Wo Sandy leckt, wächst Liebe (German Edition)

Liebe geht durch den Döner 3 - Wo Sandy leckt, wächst Liebe (German Edition)

Titel: Liebe geht durch den Döner 3 - Wo Sandy leckt, wächst Liebe (German Edition)
Autoren: Sissi Kaipurgay , France Carol
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bestehend aus Vorsuppe, Hauptgang und einer Nachspeise. Waldi macht große Augen, als er von seinem Kurierjob zurückkommt. Er verzieht sich ins Bad und kommt nach einer halben Stunde duftend, rasiert und mit nassem Haar in die Küche, wo er schweigend die Hand nach dem nächsten Umschlag ausstreckt. Ich gebe ihm das Kuvert, das er öffnet und schweigend liest. Sein Blick wandert zu mir, er lächelt.
    „Du willst mit mir essen und reden? Das ist alles?“, fragt er leise.
    Ich nicke und muss schlucken, weil dieser Wunsch wirklich sehr wichtig für mich ist. Wir haben gefickt wie die Karnickel, aber noch nie miteinander einen Abend verbracht. Ich will das und wünsche mir so sehr, dass auch Waldi es möchte. Er guckt auf den Zettel und atmet tief durch. Irgendwie hat es den Anschein, als wenn ihn dies hier mehr Kraft kostet, als die beiden anderen Wünsche. Schließlich lächelt er und geht zum Tisch.
    „Gut, dann möchte ich jetzt essen. Ich habe Hunger“, sagt er.
     
    Es entpuppt sich als der schwierigste Teil des Plans. Waldemar ist schweigsam und kommt von sich aus nicht mit Fragen, so dass ich ihn die ganze Zeit löchern muss. Erst, als wir auf seinen Job zu sprechen kommen, scheint das Eis zu brechen. Waldi erzählt von seinen Kunden, den Kollegen und redet sich regelrecht in Begeisterung. Ich bin fasziniert von dem schmalen Elf, der sich immer wieder die Haare hinters Ohr streicht, inzwischen ein Bein angezogen hat und dem Rotwein stark zuspricht. Er gestikuliert und lacht, beschreibt komische Situationen mit einem Geschick, dass auch ich lachen muss. Ich bin…hin und weg. Dieser Mann – wer ist er? Wenn das der echte Waldi ist, werde ich ihn umtaufen müssen. Er hat den Hundenamen nicht verdient, er muss einen schönen, aussagekräftigen Namen bekommen.
    „Elmar“, flüstere ich, vom Wein beschwingt.
    „Hä?“, macht mein Mitbewohner, aus dem Redefluss gerissen.
    „Elmar passt zu dir. Es hat etwas Leichtes und ist zugleich der Name eines Kämpfers“, sage ich und schenke uns dabei die Gläser wieder voll.
    Die Flasche ist leer und ich greife nach der nächsten, während Waldemar mich anstarrt.
    „So hat mich noch nie jemand genannt“, wispert er nach sekundenlangem Schweigen.
    „Darf ich es denn?“, frage ich, ihn unter meinen Wimpern hervor beobachtend.
    Er nickt und greift sich sein Glas. Die Stille ist wieder da und diesmal hält sie an, bis ich seufzend eine Frage stelle, die ich natürlich schon lange hätte stellen müssen.
    „Hast du…einen Partner?“
    Waldi schüttelt stumm den Kopf, die Augen gesenkt.
    „Möchtest du…ich meine, würdest du gern einen haben?“, frage ich leise.
    Er nickt, streift mich mit einem kurzen Blick und guckt dann wieder auf seine Hände. Ich seufze. Waldi macht es mir nicht leicht.
    „Hast du – bist du in jemanden verliebt?“, frage ich geradeheraus.
    Ein scheues Nicken und wieder dieser Blick. Ich atme tief ein, dann muss ich es wissen: „Kenne ich ihn?“
    „Das…glaube ich schon“, flüstert Waldi heiser.
    Kämpft er mit den Tränen? Hat er Liebeskummer? Ich kippe vor Schreck das ganze Glas auf einmal in mich rein.
    „Wie…heißt er?“ Ich halte den Atem an, aber es kommt nichts. Stur hält Elmar – wie ich ihn heimlich schon nenne – den Kopf gesenkt.
    „Ich glaube“, sage ich, und dabei ist meine Stimme belegt vor Schmerz, „den letzten Wunsch erlasse ich dir. Hier ist er.“ Ich lege den Umschlag auf den Tisch und stehe schwerfällig auf. „Du verbrennst ihn besser, oder du wirfst ihn weg. Es hat so keinen Sinn. Gute Nacht.“
     
    Der Weg zu meinem Zimmer – nach einem Ausflug ins Bad – ist endlos. Meine Beine sind schwer, mein Herz ist ein klopfender Klumpen, der nutzlos und ungewollt in meiner Brust pumpt. Elmar ist verliebt, alles ist vorbei. Game over.
    Sandy ist gestern abgeholt worden, Franz schläft in Susannes Bett. Das Weib ist immer noch nicht zurück, doch heute bin ich mehr als dankbar darum. Der Schmerz wütet in meiner Brust und ich wünsche, dass es Elmar besser geht als mir, doch ich sehe mich außerstande ihn zu trösten, dazu bin ich einfach nicht in der Lage.
    Die Decke ist mein Kuschelpartner, den ich im Klammergriff erwürge, wobei sich Tränen aus meinen Augenwinkeln lösen. Ich wollte es so sehr…vielleicht zu sehr. Vielleicht hätte ich mit mehr Leichtigkeit an die Sache herangehen sollen, Elmars Herz langsam erobern… Moooment, es gibt nichts zu erobern. Es ist besetzt…
     
    „Francois?“
    Ich
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