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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger
Autoren: Janet Evanovich
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Freundin.«
    Billie nickte der Frau zu und rappelte sich vorsichtig hoch.
    Sie klopfte sich mit großem Tamtam den Staub von den Reithosen, weil sie sich schämte, einen der beiden anzusehen.
    »Nett, Sie kennen zu lernen, Miss Flock«, sagte sie, als sie schließlich Blickkontakt zu der Frau aufnahm, da sie sich keinesfalls einschüchtern lassen wollte. »Ich habe Sie vorhin reiten sehen. Sieht toll aus.«
    »Ich hatte den besten Lehrer.« Sheridan sah Nick auf eine Weise an, die vermuten ließ, sie habe nicht nur das Reiten von ihm gelernt.
    »Ich muss dann wohl mal los«, sagte Billie zu Nick.
    »Nicht so eilig. Ihre Stunde ist noch nicht um.«
    Sheridan presste genervt die Lippen zusammen. »Ach, lass das arme Mädchen doch gehen. Du siehst doch, dass sie für heute genug hat. Sie ist doch für sowas offensichtlich nicht gemacht.«
    Billie erstarrte sofort, aber ihre Stimme blieb freundlich.
    »Ich bin sicher längst nicht so gut wie Sie, Miss Flock, aber wir sind ja auch keine Konkurrentinnen, oder?«
    Sheridans Lächeln schwand, und sie tat so, als hätte sie Billie nicht gehört.
    »Nick, ich bin erst seit ein paar Wochen aus Europa zurück, und das war die erste Gelegenheit, Clementine zu reiten. Daddy hat, seit ich wieder da bin, pausenlos Leute eingeladen, und ich musste die Gastgeberin spielen. Ich dachte, wir könnten mal wieder zusammen ausreiten, wie früher.«
    Nick zeigte keine Gefühlsregung. »Ich kann nicht, Sheridan. Ich muss arbeiten.
    »Das nennst du Arbeit?« Sie lachte. »Außerdem bist du doch hier der Chef. Du kannst selbst bestimmen, wann du arbeitest.«
    »Tut mir Leid, das müssen wir verschieben.«
    Sie starrten einander an. Billie fühlte sich wie ein Eindringling. Schließlich saß Sheridan ab und übergab ihr Pferd einem wartenden Stallburschen. Wortlos zog sie ab, wobei Billie förmlich spüren konnte, dass sie vor Ärger kochte. Billie sah Nick an und bemerkte, dass sein Mund seltsam verzogen war.
    »Lachen Sie über mich?«
    »Ist wohl eher eine Grimasse.« Dann wies er auf das Pferd. »Fangen wir ganz von vorne an. Das hier ist der Sattel.«
    Billie verzog keine Miene.
    Nick wusste selbst nicht, warum er seine kostbare Zeit damit verschwendete. Keine Ahnung zu haben, was bei ihm zu Hause vor sich ging, und dann auch noch nach all den Monaten Sheridan wiederzusehen, machte ihn ziemlich fertig. Er hatte genug Probleme am Hals, Billie Pearce hatte ihm gerade noch gefehlt. »Das ist der Steigbügel.«
    »Mr Kaharchek …«
    »Passen Sie auf. Also, Sie ziehen ihn fest bis oben an den Sattel hoch, so. Das hier ist der Bauchgurt. Der Bauchgurt wird gelöst, und der Sattel gleitet herunter. Die Sattelunter-lage kann man gleich mit abnehmen.« Er winkte einen Stallburschen heran, der am Stadttor gewartet hatte. Am verdutzten und belustigten Gesichtsausdruck des Jungen war erkennbar, dass er die ganze Szene beobachtet hatte.
    Nick vermied jeglichen Blickkontakt. Vielmehr gab er dem Jugendlichen den Sattel und nahm dafür ein blaues Nylon-Halfter entgegen.
    Er zog Billie neben Zekes Kopf. »Die Zügel bleiben immer über dem Hals des Pferdes, wenn man das Zaumzeug abnimmt.« Er legte ihre Hand hinter Zekes Ohren. »Dieser Lederriemen heißt Genickstück. Man zieht es vorsichtig über die Ohren des Pferdes und …« Er unterbrach sich, als Billies Gesicht sich plötzlich vor Schmerz verzerrte. Sie wurde kreidebleich. »Ist was?«
    »Er … steht … auf… meinem … Fuß! Der … dämliche …
    Schweinegaul … steht auf meinem … Fuß!« Sie versuchte, Zeke wegzuschieben, aber ebenso gut hätte sie versuchen können, den Mount Everest zu versetzen. Ihr standen Tränen in den Augen.
    Nick reagierte schnell; ein fester Druck, und der Fuchswallach rückte ruhig von Billie ab. Sie starrte mit weit aufgerissenen Augen auf ihren nagelneuen Reitstiefel, auf dem Zekes Huf einen perfekten Abdruck hinterlassen hatte, und schnappte vor Schmerz nach Luft. »Mein Fuß ist gebrochen. Wahrscheinlich komplett zertrümmert.« Sie funkelte das Pferd an. Bildete sie sich nur ein, dass in seinem Gesicht etwas Selbstgefälliges lag? Sie hatte den gleichen Blick bei Sheridan Flock bemerkt. »Das war doch volle Absicht!«, schimpfte sie. Dann warf sie Nick einen Blick zu. »Der findet das anscheinend witzig.«
    Nick musste ihr zustimmen. Zeke sah tatsächlich aus, als grinste er. »Ich sage dem Stallburschen Bescheid, er soll ihn auf der Stelle erschießen.« Er bedeutete dem wartenden Jungen, ihm Zeke
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