Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
ebenfalls schätzte. Nick stieg ab, überließ sein Pferd einem Stallburschen und sah sie an. »Sie können ruhig absteigen.«
    »Das sagen Sie so einfach.«
    Er war erstaunt, wie wenig Ahnung sie hatte. »Schwingen Sie einfach das rechte Bein über das Pferd, und halten Sie sich mit beiden Händen am Sattel fest.«
    Sie zögerte. »Klingt riskant.«
    Er sah ihr die Zweifel an. »Mrs Pearce, haben Sie Angst vor Pferden?«
    »Natürlich nicht. Ich habe vor gar nichts Angst. Gestern habe ich eine Spinne gekillt. Eine große, schwarze, behaarte.« Sie unterdrückte ein unfreiwilliges Schaudern.
    »Ah-ha.«
    »Na gut, vielleicht war sie nicht behaart, aber früher hätte ich nicht mal ein Zimmer betreten, in dem sich eine Spinne befand. Ich habe mich ganz schön gemacht«, konstatierte sie nachdrücklich. Er sah sie nur an, und plötzlich kam es ihr blöd vor, dass sie die Spinne erwähnt hatte. Nicholas Kaharchek hatte wahrscheinlich in seinem ganzen Leben vor nichts Angst gehabt.
    »Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass das Pferd so groß ist«, kam sie auf das aktuelle Thema zurück. »Vielleicht sollte ich besser mit dem Fallschirm von hier oben abspringen.« Sie holte tief Luft, schloss die Augen und schwang das rechte Bein über das Pferd. Der Sattel rutschte ihr unter den Fingern weg, und sie ruderte hilflos mit den Armen. Nick griff nach ihr und versuchte, den Fall abzufangen. Sie hielt sich an seiner Schulter fest, drehte sich dabei etwas in der Luft und fiel gegen ihn. Beide grunzten, als sie mit einem lauten, knochenbrecherischen Rums auf dem Boden landeten. Irgendwie hatte sie es geschafft, den Mann umzuwerfen. Noch schlimmer, sie war genau auf ihm gelandet. Auf ihm drauf, du lieber Gott! Einen Moment lang lag sie einfach da, der Länge nach über den Pologott auf der festgetretenen Erde gebreitet, Brust an Brust, Reißverschluss an Reißverschluss, Schenkel an Schenkel.
    Eine einzige Ganzkörperberührung.
    Billie blinzelte und sah Nick in die erschrockenen Augen.
    Himmelherrgott, jetzt musste er sie ja endgültig für bescheuert halten, und zwar mit Recht. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Was würde im Benimmbuch stehen, wie sie aus dieser peinlichen Situation herauskommen könnte, statt es noch schlimmer zu machen? Sie konnte sich nur überschwänglich entschuldigen und hoffen, dass er sie nicht wegen tätlichen Angriffs anzeigen würde.
    Wenn der Mann sich nur nicht so gut anfühlen würde. Sie versuchte sich zu erinnern, wann sie zuletzt einem Vertreter des anderen Geschlechts so nahe gekommen war, aber es gelang ihr nicht. Sämtliche Nerven kribbelten, und tief in ihrem Bauch zog sich etwas zusammen und wand sich und schickte ein wohliges Gefühl durch ihren Körper.
    Oh Gott, lass mich jetzt nicht irgendwas Dummes tun, wie spontan einen Orgasmus kriegen, flehte sie in Gedanken.
    »Tut mir Leid«, flüsterte sie. »Ich habe das Gleichgewicht verloren und dann weiche Knie bekommen.«
    »Das Gefühl kenne ich.«
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Billie. »Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht irgendwo wehgetan.«
    »Jedenfalls nirgendwo, wo ich mit Ihnen drüber sprechen würde.«
    Sie zuckte innerlich zusammen. Sie hatte sich vor ihm und allen anderen zum Affen gemacht, als sie ihren Schläger wie eine Frisbee-Scheibe durch die Gegend geschleudert hatte. Und jetzt hatte sie auch noch den begehrtesten Junggesellen von ganz Loudoun County entmannt.
    »Sieh mal an«, sagte eine weibliche Stimme. »Das sieht ja gemütlich aus.« Billie schielte hoch. Da stand sie, dieses reizende Geschöpf, das sie vorher beobachtet hatte. Nur dass sie aus der Nähe betrachtet noch schöner war. Sie schien nur ein paar Jahre jünger zu sein als Billie, aber ihre Haut war makellos, als würde sie sie regelmäßig verwöhnen.
    Nick sah in ihre Richtung. »Hallo, Sheridan.«
    Die Frau warf Billie einen Blick zu. »Wie ich sehe, hat Nick Ihnen gezeigt, wie man absitzt.«
    Sie hatte das Lächeln eines Filmstars. Da musste jemand ein Vermögen für Zahnspangen ausgegeben haben. Billie fand ihre Stimme wieder. »Das ist heute meine erste Stunde.«
    »Wäre ich nicht drauf gekommen.«
    Billie fühlte sich unter dem spöttischen Lächeln plötzlich sehr klein. Sheridan war die Sorte Frau, in deren Gegenwart sich alle anderen Frauen fühlten, als hätten sie eine riesige Warze auf der Nase.
    Nick gestikulierte. »Sheridan, das ist Billie Pearce, meine neue Schülerin. Mrs Pearce, das ist Sheridan Flock, eine alte, äh,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher