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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)
Autoren: Noah Fitz
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dichtem Nebel umhüllt. Kurz bevor er seine Augen schloss - für immer in diesem Leben -, dachte er an den Jungen von damals: „Wie wäre wohl mein Leben verlaufen, wenn ich ihm damals geholfen hätte, würde alles dann vielleicht anders sein? Vater im Himmel, ich habe gesündigt ...“
     
     
    Epilog
    Piep ..., piep ..., piep ...
    Ein grelles Licht und das eintönige, mechanische Piepen störten ihn beim Schlafen. War es sein Wecker, wieso konnte er sich auf einmal kaum bewegen? Sein Hals war steif, hatte er schon wieder bei offenem Fenster geschlafen und sich seinen empfindlichen Hals verkühlt? Schlecht geschlafen hatte er auch noch! Langsam lugte er unter seinen Lidern hindurch, die sich nur mit viel Mühe anheben ließen.
    Das, was er sah, erschreckte ihn. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht mit ihr. Natürlich wünschte er sich das sehnlichst und bat den lieben Gott jeden Tag darum, alles rückgängig zu machen. Eins war ihm klar: alles, was geschieht, gehört der Vergangenheit an. „Ich glaube, er kommt langsam zu sich!“ Diese zittrige, weibliche Stimme konnte er gar nicht hören, sie gehörte einer toten Frau, die er sehr vermisst hatte. „Michael, hast du es auch gesehen?“ Was wurde hier eigentlich gespielt? „Ich, ich habe es auch gesehen, unser Michael schaut wie immer woanders hin, stimmt's? Nun mach endlich die Glotze aus, dein Spiel kannst du noch später anschauen!“ War das Lisa? Sein Kopf dröhnte. Hatten sie gestern gesoffen? Es war der schlimmste Tag seines Lebens. Oder war er in der Hölle und hörte, wie sich die Teufel einen Scherz erlaubten? „Ach, dem wird schon nichts passieren, ist zwar ein alter Stiefel, ... er wird schon wieder, glaub mir's.“
    „Wie ist es eigentlich passiert?“
    „Wir waren in der Kirche, und mein Mann wollte mich zum zweiten Mal heiraten. Warum ausgerechnet am dreiundzwanzigsten Hochzeitstag? Das weiß ich selbst nicht. Er meinte, da er mir schon unsere Hochzeitsfeier vermasselt hatte, wollte er es dadurch wieder gut machen. Als wir dann vor dem Altar standen, passierte es ...“ Er hörte seine Frau schluchzen. „Der Dolch des Erzengels Gabriel löste sich von der Decke. Kurz vor dem Ja-Wort geschah es, das Ding löste sich von der Decke und durchbohrte ihn ...“ Sie weinte. „Es ging alles sehr schnell ... oh Gott, schaut, er öffnet die Augen, meine Gebete wurden erhört.“ Warme, nasse Lippen berührten seine Wangen.
     
    Raphael sah seine Frau, sie lebte.
     
    Vier Wochen später:
     
    Raphael Morgenstern hatte den Unfall in der Kirche überlebt. Er hielt die Tageszeitung, auf der er den blutverschmierten Dolch und sich selbst auf der Titelseite sah. „Ein Polizist entkommt seinem Schicksal“, lautete die Überschrift. Der Artikel war von einem Andreas Brosch verfasst worden, Raphael kam der Name unbekannt vor. Laut des Datums war die Gazette vor vier Wochen gedruckt worden.
    Seine Frau saß ihm gegenüber und schmierte ihm sein Brot mit Butter ein. Sie hatte die Zeitung für ihn aufgehoben, als Andenken. Die Tür ging auf, Raphael war froh, seine Freunde wiederzusehen. Michael, Lisa und Dieter kamen herein. Michael hielt eine Windel in der Hand mit einer Riesenschleife drumherum, in rosa. Er hatte wie immer nur Unsinn im Kopf. „Für unser neu geborenes Baby, wie alt bist du geworden, vier Wochen?“ Alle lachten, nur Raphael nicht, nicht weil er es nicht lustig fand, seine Wunde erlaubte es ihm noch nicht.
    Jeder beglückwünschte ihn nochmal zu seiner Wiedergeburt. Raphael kamen die bösen Erinnerungen in den Sinn . ‚Musste wohl von dem Unfall kommen‘, dachte er.
    „Hast du dich eigentlich bei Christian bedankt?“ Michael riss ihn aus den irren Gedanken heraus.
    „Christian?“, fragte er nach. Der Name kam ihm wiederum sehr bekannt vor, sehr sogar, ein Lichtstrahl blitzte vor seinen Augen, er sah einen kleinen blonden Jungen, nur kurz, wie der Blitz einer Kamera, genauso grell war die plötzliche Erscheinung. Er blinzelte.
    „Wenn er nicht gewesen wäre, dann würdest du wohl bei den Engelchen sein. Übrigens, deine Frau kennt ihn sehr gut, er hat sie ...“ Lisa stupste Michael mit ihrem spitzen Ellenbogen in die Seite. Michael stöhnte theatralisch auf. „Was denn?“
    „Er hat mich vor fünf Jahren operiert und den Tumor aus meiner Brust entfernt. Dieses Mal, damit meinte er dich, war es für ihn etwas besonders, er sagte ...“ Daniela suchte nach Worten, ihr kleines spitzes Kinn zitterte, die hellgrauen Augen glänzten,
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