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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)
Autoren: Noah Fitz
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ging näher zu der jungen Dame, die ihn erschrocken und blinzelnd anschaute. Lisas Augen mussten sich erst an die Dunkelheit des Raumes gewöhnen, denn der Bildschirm glich einer Halogenlampe im Vergleich zu der Zimmerbeleuchtung. „Was ist los, Michael?“ Dabei versuchte sie ein Gähnen zu unterdrücken, verleitete dabei auch Michael zum Mitmachen. Lisa verdeckte ihren kleinen Mund mit dem Handrücken und ließ es geschehen. Sie gähnte ausgiebig. „Schau mal“, sprach Michael leise. Er legte das kleine Ding zu dem Lautsprecher, sofort ertönte ein pfeifender Ton.
    „Wir werden belauscht. Der tote Mönch hat uns reingelegt. Das Medaillon ist eine Wanze. Ich vermute, es ist eine Art Peilsender. Ziemlich bald werden wir Besuch bekommen, wenn wir uns nicht aus dem Staub machen, versteht sich.“
    Lisa lächelte ihn keck und verzweifelt an.
    „Wie sollen wir das anstellen? Wir haben Gregor, der nicht laufen kann, und Jochen, der sogar neben einer Kanone schlafen kann!“ Sie klang müde und desorientiert, Lisa war kurz vor dem Wegtreten.
    „Aber wir ...“
    Die Tür flog auf. Es passierte alles so schnell und überraschend. Michael konnte noch Lisa zu Boden reißen, er handelte nur und überlegte nicht, alte Instinkte wurden in ihm geweckt, alles, was Michael tat, war zwecklos. Die Männer kamen durch das offene Garagentor, das Raphael nicht zugeschlossen hatte. Die Pistolen waren unnatürlich lang, ihre Form verdankten die todbringenden Werkzeuge den Schalldämpfern. Jochen wurde als Erster erschossen, die Kugel traf ihn in den Rücken und bohrte sich durch sein Herz. Gregor folgte ihm, die für ihn bestimmte Kugel fuhr tief in seine Brust und stoppte auch sein Herz. Lisa und Michael lagen am Boden. Sie drückte sich fest an ihn, wie ein junges Paar lagen sie da und warteten auf den Tod. Michael wollte aufstehen und sich wehren. Das leichte Ziehen der jungen Frau, die sich an ihn klammerte, hinderte Michael daran, nicht, weil er sich nicht losreißen konnte, dafür war sie zu schwach, nein, er wollte Lisa nicht allein lassen. Nicht jetzt. Er blieb liegen und zog den zierlichen Körper näher an sich heran. Michael hörte, wie sie leise schluchzte. Zwei dumpfe Schüsse. Blut spritzte aus seiner Brust. Mit jedem Herzschlag spritze eine kleine Menge Blut aus der Schusswunde und besprenkelte Lisas schönes Gesicht. Ihre grünen Augen leuchteten nicht mehr.
    „Nehmt das Heft und das Notebook, schnell!“ Eine Stimme mit der angenehmen Tonlage eines Baritons befehligte die Truppe. Das silberne Medaillon wurde grob aus Michaels Hand entrissen, Blut klebte darauf, all das störte den Eindringling nicht im Geringsten, die einzige Sorge, die ihn plagte und ihn im Moment interessierte, war Raphael. „Wo ist der Letzte, durchsucht das ganze Haus, ihr werdet mit eurem eigenen Leben dafür bezahlen, falls wir versagen! Der Alte ist für unsere Sache gestorben, unser Herr will seinen Bruder rächen. Olaf ist Gabriel dicht auf den Fersen. Wir müssen Raphael finden. Er muss zu der alten Dorfkirche. Damit Olaf diesen verdammten Verräter töten kann. Dort, vor dem Altar. Unser Herr und Anführer Philippe will es mit eigenen Augen sehen, wie Gabriel stirbt. Er will in seine Augen schauen, wenn sein Leben von ihm weicht.“ Das taten sie mit allen Verrätern, die ihr Vertrauen, das Vertrauen des Bundes, missbrauchten. Die herrische Stimme zischte wie die einer giftigen Schlange. Auch der Verlauf seines Lebens hing von dem Ergebnis der ihm aufgetragenen Operation ab. Mehr noch, er würde Höllenqualen erleiden müssen, falls er scheitern sollte, und was DAS bedeutete, wusste er nur allzu gut, er hatte es schon mehrmals selbst geleitet und durchgeführt. Die Zeremonie des Leidens, um die Einheit zu dem Allmächtigen zu finden und für sein irdisches Versagen zu sühnen, war der Übergang vom Leben in den Tod, ein Höllenritt, der mehrere Tage andauern konnte. Dem letzten Verräter wurde die Haut bei lebendigem Leibe abgezogen, dafür war sein Platz nahe bei dem Kern des Allmächtigen gesichert. Keiner durfte je erfahren, dass  alle zu einem Ganzen gehörten, und die Menschen, die an ihren falschen Gott glaubten, bildeten nur die äußere Schutzhülle. Nur die wahren Anhänger des Allmächtigen durften erfahren, was Paradies bedeutete ... Kurze Zeit später verschwanden die Männer. Michaels Handy klingelte, wie eine Marionette griff er danach. Das Telefon hatte er trotz Lisas Ermahnung wieder eingeschaltet. Er wartete auf den
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