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Liebe bringt die höchsten Zinsen

Liebe bringt die höchsten Zinsen

Titel: Liebe bringt die höchsten Zinsen
Autoren: Egon F. Freiheit
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Liebkosungen erst zaghaft, dann mit wachsender Leidenschaft.
       Ohne sich voneinander zu lösen, tasteten sie sich zum Bett, zogen sich gegenseitig die Kleidung aus und genossen ihre Vertrautheit.
       Beide waren bereit für einander und verschmolzen in ihrer Zärtlichkeit..
       Lange lagen sie nach ihrer ersten Hingabe schweigend und eng umschlungen miteinander auf dem Bett. Stefanie spürte die Wärme seines Körpers und - als er sich ein zweites Mal über sie beugte - Gefühle, die sie sich vorher nie hätte vorstellen können.
       In dieser Nacht erlebte Stefanie den süßen Schmerz der ersten Umarmung - und Michael die durstige Leidenschaft einer liebenden Frau.

    Ein Leben mit Michael - das Schicksal erfüllte ihr diesen Lebenstraum nicht: Ihr Freund starb mit 26 Jahren bei einem Kletterausflug in den Alpen. Ein Stein hatte sich unter seinen Füßen gelöst, Michael verlor das Gleichgewicht – er stürzte in die Tiefe. Stefanie wäre ihm am liebsten in den Tod gefolgt. Allein die Erinnerung an die Worte ihrer verstorbenen Mutter zwang sie, am Leben zu bleiben: „Du darfst niemals aufgeben", hatte ihre Mutter gefordert und: „Wenn du verzweifelt bist, denk an die, die dich lieben. Das verleiht dir Kraft."

       Der Tod in den Bergen hatte dazu geführt, dass Stefanie fortan die innige Nähe zu anderen Männern weitgehend mied. Es gab es nur wenige Ausnahmen: Sie zählte sie nicht - und sie zählten auch nicht...
       Wer hätte Michael auch schon ersetzen können? Sie war überzeugt, dass es niemanden gab, den sie jemals so würde lieben können.

       Aber es gab noch einen weiteren, vielleicht noch viel wichtigeren Grund für ihre weitgehende Entsagung: Stefanie fürchtete, das Schicksal könnte ihr erneut jemanden nehmen, der ihr alles bedeutete. So trat sie häufig kühl, desinteressiert oder sogar unfreundlich auf - umgeben von einem unsichtbaren Panzer, der sie und ihre Gefühlswelt umhüllte. Doch mit den Jahren sehnte sie sich immer stärker nach einem neuen Glück zu zweit, nach den Armen eines wertvollen Mannes. Ob vielleicht Silvio Bertone, der neue Partner ihres Vaters...?

    Ach was! Sie verbot sich diesen Gedanken. Sie wusste ja viel zu wenig von ihm.

4. Ein unheimliches Geständnis

       Als Stefanie jetzt ihren Wagen den geschlängelten Kiesweg zur Villa empor steuerte, ging ihr der Brief ihres Vaters nicht aus dem Sinn, den der Notar hervorgekramt hatte.
       Was mag Papa noch aufgeschrieben haben, fragte sie sich.
       Eilig stieg sie die Stufen der Freitreppe der herrschaftlichen Villa empor. Das Hausmädchen hatte frei, Stefanie war alleine in dem mächtigen Prunkbau. An diesem Tag kam er ihr wie ein Hort düsterer Geheimnisse vor – ohne dass sie dafür einen Grund hätte angeben können.
       Im Arbeitszimmer ihres verstorbenen Vaters öffnete sie den geheimnisvollen Briefumschlag. Darin war ein zweiter Umschlag verborgen mit der handschriftlichen Anrede:
       „ Für meine geliebte Tochter! "
       Auf der Rückseite prangte das Siegel, das ihr Vater nur selten und ausschließlich auf wichtigen Dokumenten eingesetzt hatte. Es zeigte ein stilisiertes Bergmassiv und die Initialen GW, die Anfangsbuchstaben ihres Großvaters und Begründers der Bank, Gregor Waldenberg.
       Stefanie setzte sich in einen der schweren englischen Ledersessel und schlitzte den Umschlag auf. Darin fand sie einen handgeschriebenen Brief, mehrere Seiten dick. Erstaunt entfaltete sie das Schreiben.
       Zuerst schlug ihr Vater darin vor, das treue Bankpersonal und auch den bisherigen Geschäftsführer Thomas Rottmayer weiterzubeschäftigen.
       Stefanie blätterte die erste Seite des Briefes um. Irritiert und von innerer Unruhe gepackt las sie weiter. Auf dem zweiten Blatt gestand ihr der Verstorbene:
        „Wenn Du diesen Brief in den Händen hältst, wird der Tod uns für immer getrennt haben. Doch bevor ich gehe, möchte ich Dir im Angesicht meines Abschiedes aus dem irdischen Leben sagen, was Dir Deine Mutter offenbaren wollte, als Du Deinen 16. Geburtstag feiertest. Doch ihre heimtückische Krankheit ließ es nicht mehr zu; der Tod kam ihr zuvor.
        Ich selbst habe das Folgende immer und immer wieder mit mir herumgetragen; habe mehrmals den festen Entschluss gefasst, mit Dir zu reden. Doch ich war zu feige und so schrei be ich Dir heute mit denkbar schlechtem Gewissen auf, was ich Dir schon seit Johannas Tod hätte anvertrauen müssen. Bitte verzeih mir, dass
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